Universität Graz startet aufregende Zeitreise in die Vergangenheit!

Steiermark, Österreich - Ein spannendes Projekt, das die Vergangenheit in neuem Licht erscheinen lässt, startet an der Universität Graz unter dem Titel „Bewegung in Raum und Zeit“. Ziel ist es, die Spuren der Vergangenheit sichtbar zu machen und dabei modernste Technologien wie künstliche Intelligenz sowie historische Karten zu nutzen. Gefördert wird das Projekt durch den Wissenschaftsfonds FWF mit satten 380.000 Euro und soll bis September 2026 abgeschlossen sein, wie meinbezirk.at berichtet.
Im Fokus der Projektarbeit steht eine historische Erhebung unter Kaiser II. von 1817 bis 1861, die diverse Aspekte wie Gebäude, Gewässer, Straßen, Äcker und Bäume umfasst. Besonderes Augenmerk liegt auf den Aufzeichnungen des Franziszeischen Katasters, welches zwischen 1820 und 1861 erstellt wurde. Diese digitalen Schätze ermöglichen eine faszinierende Überlagerung zwischen historischen und aktuellen Karten und die erste Auswertung zeigt bereits interessante Veränderungen in der Steiermark seit dem 19. Jahrhundert.
Technologie im Dienst der Geschichte
Die Digitalisierung und Georeferenzierung dieser Daten liefern nicht nur eindrucksvolle Visualisierungen, sondern auch eine automatisierte Erkennung kartografischer Merkmale durch KI. „Die modernen Luftbilder zeigen nicht nur die heutigen Flussläufe, sondern auch antike Wege und sogar keltische Hügelgräber“, so ein Projektvertreter. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Experten wie Jörg Baumann von der TU Graz und Nicole Kamp von GIS Steiermark sorgt dafür, dass das Projekt sowohl wissenschaftlich fundiert als auch technologisch innovativ ist.
Ein weiteres bedeutendes Element des Projekts ist die Kooperation mit dem Steiermärkischen Landesarchiv und der Landesbaudirektion, die ebenfalls an der Georeferenzierung des Franziszeischen Katasters teilnehmen. Hierbei wird eine hohe Lagegenauigkeit angestrebt, und erste Teilgebiete sind bereits im Digitalen Atlas der Steiermark verfügbar. Der Kataster, ursprünglich zur gerechteren Grundsteuerberechnung erstellt, bietet somit wertvolle Einblicke in die regionale Geschichte.
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz
Die Einbindung von KI in die Geschichtsforschung könnte die Art und Weise, wie wir über die Vergangenheit lernen, revolutionieren. Historiker können durch KI-Systeme große Datenmengen durchsuchen, Muster identifizieren und sogar fundierte Texte erstellen. Archivalia hebt hervor, dass KI sogar die Arbeit von Historikern erleichtern könnte, indem sie auf digitalisierte Quellen zugreift und hilft, deren Inhalte schnell zu erfassen. Zukünftig könnte KI auch bei der Auswertung und Interpretation von historischen Dokumenten eine wesentliche Rolle spielen.
Allerdings bleibt die Quellenkritik ein zentraler Aspekt in der historischen Forschung. Auch wenn KI viel Arbeit abnimmt, Historiker müssen sich der Grenzen dieser Technologie bewusst sein, um Fehlinformationen und die Authentizität digitaler Quellen zu hinterfragen. Das erfordert ein stetiges, kritisches Engagement.
Das Projekt der Universität Graz ist somit nicht nur ein Schritt in die Vergangenheit, sondern auch ein Blick in die Zukunft der Geschichtsforschung. Mit jeder digitalisierten Karte und jeder neuen Erkenntnis wird unsere lokale Geschichte greifbarer, und die Erforschung unserer Wurzeln erhält frischen Wind. Das alles passiert im Kontext eines nachhaltigen interdisziplinären Austauschs, der die Wissenschaftslandschaft in der Steiermark bereichert.
Details | |
---|---|
Ort | Steiermark, Österreich |
Quellen |