Abschied von Alfred Stingl: Ein Leben für Graz und seine Menschen

Graz, Österreich - Am 4. Juni 2025 nimmt die Stadt Graz Abschied von einer der prägendsten Persönlichkeiten ihrer Geschichte: Alfred Stingl. Der ehemalige Bürgermeister erlag am 29. Mai im Alter von 86 Jahren den Folgen einer schweren Krankheit, wie steiermark.ORF.at berichtet. Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) gab die traurige Nachricht bekannt und würdigte Stingls unermüdlichen Einsatz für die Stadt und ihre Menschen.
Alfred Stingl, 1939 geboren, prägte die Grazer Stadtpolitik über mehrere Jahrzehnte. 1962 war er Gründungsmitglied der „Jungen Generation“ der SPÖ und sein politischer Werdegang führte ihn 1968 in den Gemeinderat. Von 1985 bis 2003 leitete er als Bürgermeister die Geschicke der Stadt. Bei seinen Amtsgeschäften zeigte Stingl immer ein gutes Händchen für integrative Stadtpolitik, die ihm zahlreiche Auszeichnungen einbrachte, darunter das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern und den Ehrenring des Landes Steiermark. 2005 wurde er zudem zum Ehrenbürger von Graz ernannt.
Ein Erbe voller Highlights
Stingls Amtszeit war geprägt von vielen bedeutenden Ereignissen, darunter die Erklärung der Grazer Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe im Jahr 1999 und die Eröffnung der neuen Synagoge im Jahr 2000. Er war ebenfalls Vorsitzender des ORF-Kuratoriums sowie der Grazer Messe und engagierte sich stark im Bereich Natur- und Umweltschutz.
Peter Grabensberger, ehemaliger Pressesprecher im Bürgermeisteramt, erinnert sich in einem Podcast an die Zeit mit Stingl. Er beschreibt ihn als einen Mann, der nie laut, aber immer klar war. „Seine Empathie und Konsequenz haben Graz zu einem sozialen Miteinander verholfen“, so Grabensberger. In diesem Podcast werden persönliche Anekdoten und Erinnerungen an Stingls Wirken geteilt, die Zuschauer und Zuhörer gleichermaßen anregen, über sein Vermächtnis nachzudenken. Die gesamte Folge ist online verfügbar unter graz.at/podcast.
Reaktionen auf den Verlust
Die Reaktionen auf Stingls Tod sind ebenso zahlreich wie bewegend. Max Lercher von der SPÖ hebt Stingls Glauben an das Gute hervor, der seine politische Arbeit prägte. Auch Mario Kunasek (FPÖ) betont, dass Stingl eine prägende Persönlichkeit war, während Manuela Khom von der ÖVP den Verlust eines Visionärs und Vordenkers beklagt. Doris Kampus (SPÖ) und Judith Schwentner (Grüne) schätzen Stingls Beitrag zu einer weltoffenen und sozialen Stadt, während Sandra Krautwaschl (Grüne) und Philipp Pointner (Neos) sein Engagement für Menschen am Rand der Gesellschaft als unbezahlbar erachten.
Obwohl Alfred Stingl am 29. Mai von uns ging, so bleibt sein Vermächtnis in Graz lebendig. Bürgermeisterin Kahr beschreibt ihn als nahbar und bescheiden, und seine visionären Ansätze werden weiterhin die Stadtpolitik prägen. Graz wird Stingl nie vergessen, und sein Einsatz für die Gemeinschaft wird immer ein Teil der Stadtgeschichte bleiben.
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Ort | Graz, Österreich |
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