Voestalpine in der Gefahrenzone: US-Zölle bedrohen Arbeitsplätze!

Voestalpine steht unter Druck durch US-Zölle auf Stahl und Aluminium. Aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen auf Kapfenberg diskutiert.
Voestalpine steht unter Druck durch US-Zölle auf Stahl und Aluminium. Aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen auf Kapfenberg diskutiert. (Symbolbild/ANA)

Kapfenberg, Österreich - Die Voestalpine steht vor herausfordernden Zeiten. Besonders die seit Mittwoch in Kraft getretenen erheblichen Einfuhrzölle der USA auf Stahl und Aluminium stellen eine Herausforderung dar. Die Zölle wurden von 25 auf 50 Prozent verdoppelt, was bei Konzernchef Herbert Eibensteiner Bedenken hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung auslöst. Trotz dieser Unsicherheiten blickt Voestalpine auf eine solide Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr zurück, kann jedoch mit einem Rückgang beim Umsatz und Gewinn nicht verschweigen, dass der Druck auf das Unternehmen steigt. So verringerte sich der Umsatz um eine Milliarde Euro auf 15,7 Milliarden Euro, während der Gewinn auf 178,6 Millionen Euro fiel, wie trend.at berichtet.

Die hohe Abhängigkeit von den USA stellt laut Eibensteiner ein echtes Problem dar. Voestalpine produziert bereits über 50 Prozent des Umsatzes lokal in den Vereinigten Staaten, was unter anderem für die Standorte in Kapfenberg und Kindberg in der Steiermark bedeutsam ist. Die zusätzlichen Zölle könnten nicht nur die Nachfrage innerhalb der USA beeinflussen, sondern auch massiven Druck auf den Absatz ausüben. Der Konzern rechnet mit Belastungen im mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbereich. In diesem Kontext fordert Eibensteiner beschleunigte Verhandlungen der EU mit den USA, um zu einer schnellen Lösung zu gelangen, denn diese Unsicherheiten belasten die Geschäfte erheblich, so die Einschätzung von kurier.at.

Unternehmensstrategie und Branchenentwicklung

Voestalpine hat sich durch strategische Anpassungen einen gewissen Vorteil in einem schwierigen Marktumfeld erarbeitet. Insbesondere im Bereich der Bahninfrastruktur, Luftfahrt und Lagertechnik konnte das Unternehmen positive Entwicklungen verzeichnen. Dennoch sind die negativen Trends in der Automobilindustrie sowie im Maschinenbau spürbar, wo der Rückgang an Umsatz und Gewinn bereits eine spürbare Dynamik entfaltet hat. Kleinere Standorte und Teilschließungen führten dazu, dass in Deutschland 700 Stellen abgebaut werden mussten, während weltweit 1.930 Arbeitsplätze weggefallen sind. Allein in Österreich waren 250 Stellen in Kapfenberg und 50 bis 60 bei Rotec in Krieglach betroffen, wie die Zahlen von trend.at belegen.

Die Voestalpine ist jedoch nicht allein in dieser Krise. Auch die Stahlindustrie in Deutschland ist stark vom US-Zoll betroffen. Branchen wie Thyssenkrupp und Salzgitter, die einen Großteil ihrer Exporte in die Vereinigten Staaten richten, spüren die Auswirkungen dramatisch. Laut aktuellen Analysen könnte die deutsche Stahlproduktion um bis zu 40.000 Arbeitsplätze gefährden, da Zölle höhere Importkosten zur Folge haben. Dies hat potenziell weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen, nicht nur für die direkte Stahlproduktion, sondern auch für nachgelagerte Industrien wie den Maschinenbau und die Automobilbranche, so life-in-germany.de.

Blick in die Zukunft

Ein Lichtblick könnte jedoch die geplante Inbetriebnahme von Elektrolichtbogenöfen in Linz und Donawitz bis 2027 sein, mit Investitionen in nachhaltige Stahlproduktion von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Erste Aufträge für grünen Stahl sind bereits eingegangen, und man plant, ab 2027/28 rund 90.000 Tonnen nach Großbritannien zu liefern. Mit einem Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025/26 erwartet Voestalpine eine Stabilisierung und leichte Aufwärtsentwicklung im EBIT-Bereich mit einer Prognose zwischen 1,4 und 1,55 Milliarden Euro, ohne die bestehenden Herausforderungen zu ignorieren.

Alles in allem bleibt die Situation für die Voestalpine und die gesamte Branche angespannt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob EU und USA einen gemeinsamen Nenner finden können, der den Druck von den Unternehmen nimmt und die Weichen für eine langfristige Stabilität stellt.

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Ort Kapfenberg, Österreich
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