Pfingstdialog 2025: Europa im Zeichen von Frieden und Herausforderung!

Schloss Seggau, 8430 Leibnitz, Österreich - Am 4. Juni 2025 wurde der Pfingstdialog 2025 auf dem malerischen Schloss Seggau in der Südsteiermark eröffnet. Das Generalthema der Veranstaltung, „Challenge.Europe“, trägt der aktuellen politischen Lage Rechnung und lädt zu einer Diskussion über die Herausforderungen und Chancen Europas ein. Mit dabei sind prominente Ehrengäste wie die Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom, der Landesrat Willibald Ehrenhöfer sowie Wilhelm Krautwaschl, der Diözesanbischof, und Wolfgang Rehner, der Superintendent. Auch Heinz Mayer, Geschäftsführer des Joanneums, und der Historiker Christopher Clark, der die Keynote hält, geben sich die Ehre. Besondere Bedeutung kommt der Rolle der Steiermark als Ort des Dialogs zu, wie Herwig Hösele, Koordinator Geist & Gegenwart, hervorhebt, und er betont die Notwendigkeit einer offenen Diskussionskultur in Europa.

Die Eröffnungsansprache von Manuela Khom wird von einem klaren Appell für Europa als Friedensprojekt und gemeinsame Familie geprägt. „Wir müssen unsere europäischen Werte verteidigen“, fordert sie entschlossen. Auch Willibald Ehrenhöfer spricht von der Notwendigkeit, Stimmen aus den Regionen Gehör zu verschaffen. In seinem Beitrag thematisiert Christopher Clark in seiner Keynote „Das Ende der Öffentlichkeit“ die Gefahren einer verrohten Diskussionskultur, die insbesondere durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ins Rampenlicht gerückt wird. „Europas Existenz steht auf dem Spiel“, warnt er eindringlich.

Von den Herausforderungen Europas

Ein weiteres spannendes Programmhighlight am 4. Juni ist das Panel „Wer gestaltet den öffentlichen Diskurs?“, für das Bernhard Pörksen und Johannes Bruckenberger als Experten auf die Bühne kommen. Im Anschluss folgt das Abschlusspanel „Europa zwischen Wohlstand und Sicherheit“ mit Christopher Clark, Barbara Stelzl-Marx und Arnold Kammel. Die gesamte Veranstaltung wird nicht nur vor Ort, sondern auch über ORF Steiermark und die offizielle Webseite gestreamt, sodass Interessierte von überall teilnehmen können.

Die Diskussion, die in diesem Jahr angestoßen wird, findet ihre Vertiefung in Clarks kritischen Analysen der gesellschaftlichen und politischen Dynamiken in Europa. In einem Interview beschreibt er, dass kollektive Identitäten zunehmend verflüssigen und dass es kein einheitliches Publikum mehr gibt. Die politischen Parteien scheinen ihren Halt zu verlieren, während soziale Medien die Meinungslandschaft in ein unübersichtliches Chaos verwandeln. „Das dröhnende Unwohlgefühl vieler Menschen ist spürbar“, erklärt Clark und unterstreicht die Herausforderungen, denen sich insbesondere die jüngeren Generationen gegenübersehen.

Der Einfluss sozialer Medien

Wohin führt uns der Einfluss sozialer Medien? Sie haben die Art und Weise, wie wir politische Informationen konsumieren, grundlegend verändert. Laut einer Untersuchung zeigen 60% der Nutzer von Facebook und Instagram ein starkes Vertrauen darin, gut informiert zu werden. Doch für viele ist dies nicht die einzige Informationsquelle. Eine Umfrage zeigt, dass 15% der Befragten kaum auf traditionelle Medien zurückgreifen und ihre News hauptsächlich über soziale Medien beziehen. Dieses Phänomen hat weitreichende Folgen, denn während soziale Medien durchaus zur politischen Mobilisierung beitragen können, führen sie ebenso zu einer Fragmentierung der Öffentlichkeit, wie bpb.de warnen.

Gerade in der heutigen Zeit, wo die Demokratie durch zahlreiche Krisen und Herausforderungen auf die Probe gestellt wird, ist die Diskussion um die Rolle der sozialen Medien in der politischen Kommunikation aktueller denn je. Clark hebt hervor, dass Vertrauen in die Politik und Institutionen schwindet, und er warnt vor den Gefahren, die aus einer Politik der Kurzfristigkeit entstehen. „Wir müssen aus den Krisen lernen, um zukünftige Probleme besser bewältigen zu können“, fordert der Historiker und ergänzt, dass starke politische Mitten unerlässlich sind, um der Demokratie Stabilität zu verleihen.

In dieser bewegten Zeit ist es essentiell, dass die Gesellschaft zusammenkommt und sich den Herausforderungen mit einem offenen Dialog stellt. Der Pfingstdialog 2025 in Schloss Seggau zeigt, dass solche Gespräche auch in schwierigen Zeiten stattfinden können, und lädt dazu ein, über Lösungen nachzudenken, die ein positives Bild der Zukunft Europas zeichnen.