Riesen-Welse bedrohen Bremens Gewässer: Ist Gefahr für Badende real?

Riesen-Welse bedrohen Bremens Gewässer: Ist Gefahr für Badende real?
Wels, Deutschland - In den Gewässern Deutschlands sorgt eine spannende, aber auch besorgniserregende Entwicklung für Gesprächsstoff: Der europäische Wels (Silurus glanis), der größte Süßwasserraubfisch Europas, breitet sich immer weiter aus. Aktuelle Berichte zeigen, dass nicht nur die Fischbestände betroffen sind, sondern auch Badegäste, die unerwartet mit dem „Killerwels“ konfrontiert werden könnten. Dies verdeutlicht Weser-Kurier.
Besonders alarmierend ist ein Vorfall, bei dem ein über zwei Meter langer und 90 kg schwerer Wels in einem fränkischen See einen Badenden gebissen hat. Dies zeigt, dass Wels-Attacken – obwohl sie selten sind – auch in Gewässern wie in Bremen vorkommen könnten. Experten verteilen aufgrund der zunehmenden Wels-Population auch Warnungen und raten zur Vorsicht beim Baden.
Die Aufstiegsfahrt des Welses
Die wachsende Präsenz der Welse in deutschen Gewässern ist kein Zufall. Laut National Geographic haben sich Welse in den letzten Jahren durch menschliche Einflüsse enorm verbreitet. Der Klimawandel, der wärmeres Wasser begünstigt, fördert das Wachstum und die Fortpflanzung dieser Raubfische. So konnte man in Italien sogar einen Wels mit sagenhaften 2,85 Metern fangen.
In Deutschland haben sich Welse über ihre ursprünglichen Lebensräume hinaus ausgebreitet. Sie sind nicht mehr nur in der Donau, sondern auch in Flüssen wie der Elbe, der Wümme und der Lesum anzutreffen. Diese Verbreitung führt zu häufigeren Sichtungen und Fangmeldungen – was die Leute anspricht und zugleich Besorgnis auslöst.
Ein Raubfisch der Superlative
Der Wels kann nicht nur einen eindrucksvollen Körperbau aufweisen; er ist auch ein geschickter Jäger. Mit außergewöhnlichen Hör- und Geruchssinnen ausgestattet, nutzt er seine Barteln zur Orientierung. Laut Claus Lumma, einem Referenten für Gewässerschutz, ist der Biss eines Welses schmerzhaft und kann mit einem Strich einer Drahtbürste verglichen werden. Die Welse sind allesfressend und nehmen auch Vögel wie Tauben und Enten als Beute.
Obwohl Berichte über Angriffe auf Menschen äußerst selten sind, gibt es auch Vorfälle, bei denen kleine Hunde angegriffen wurden. In früheren Tagen erfreute sich der Wels nicht nur als Angelziel, sondern wurde auch als Delikatesse geschätzt. Richard Herings „Lexikon der Küche“ beschreibt ihn unter verschiedenen Begriffen wie Hastermann und Scharn.
Die Zukunft der Gewässer
Die vom Klimawandel begünstigte Ausbreitung des Welses wirft jedoch Fragen nach dem ökologischen Gleichgewicht auf. In anderen europäischen Staaten, wie etwa Frankreich und Spanien, wird der Wels als invasive Art betrachtet, die heimische Fischarten gefährden kann. In Deutschland sind bislang keine gravierenden ökologischen Folgen bekannt, doch Fischer, die um ihren Fang kämpfen, ächzen unter dem wachsenden Druck dieser neuen Raubfische.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Wissenschaftler und Naturschützer beobachten aufmerksam, wie das Ökosystem auf die Anwesenheit des Welses reagieren wird. Wie Nordkurier berichtete, könnte der Wels helfen, invasive Arten wie Kamberkrebse zu kontrollieren, dennoch stehen viele Facetten dieser Entwicklung in einem spannenden, aber auch kritischen Licht im Fokus der Öffentlichkeit.
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Ort | Wels, Deutschland |
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