Österreichs Gemeinden im Abwärtstrend: Wels-Land bleibt zurück!

Wels-Land fällt im Ranking der wohlhabendsten Gemeinden Österreichs, während Salzburg und Niederösterreich dominieren.
Wels-Land fällt im Ranking der wohlhabendsten Gemeinden Österreichs, während Salzburg und Niederösterreich dominieren. (Symbolbild/ANAGAT)

Österreichs Gemeinden im Abwärtstrend: Wels-Land bleibt zurück!

Wels-Land, Österreich - Immer wieder steht die finanzielle Situation der Gemeinden im Fokus, und die neuesten Rankings zeigen deutliche Veränderungen. Die Zeitschrift gemeindemagazin.at hat das aktuelle Ranking der 250 wohlhabendsten Gemeinden Österreichs veröffentlicht, und die Ergebnisse sind alles andere als erfreulich für die Region Wels-Land. Bei MeinBezirk ist zu lesen, dass Wels-Land zum zweiten Mal in Folge schlechter abschneidet und nur noch vier Orte in der Liste vertreten sind.

Die drei besten Gemeinden sind Elixhausen in Salzburg, Hernstein sowie Parbasdorf in Niederösterreich. Salzburg zeigt sich als klarer Gewinner mit 29 von 119 Kommunen in der Hitliste, während Oberösterreich mit nur 26 von 438 deutlich abfällt. Diese Erkenntnisse belegen, dass die finanzielle Stabilität durch Faktoren wie Steuereinnahmen, Ertragsanteile sowie die Entwicklung der Infrastruktur entscheidend beeinflusst wird.

Oberösterreich im Rückstand

Geht es nach dem Bürgermeister von Sattledt, Gerhard Huber (ÖVP), haben viele Gemeinden mit den hohen Kosten zu kämpfen und sind bald überfordert. Sattledt belegt zwar Platz 22 im Ranking, hat aber in die Infrastruktur investiert und Rücklagen aufgelöst. Im Gegensatz dazu zeigt sich die Situation in anderen Gemeinden der Region weniger rosig. So hat Edt bei Lambach erheblich in den Kindergartenneubau investiert und sich um 112 Plätze auf Rang 126 verbessert. Steinhaus hat feiern können, liegt bei Rang 132 (+98 Plätze), während Eberstalzell mit Rang 184 (-73 Plätze) einen Abwärtstrend zeigt, der durch erhöhte Kommunalsteuereinnahmen etwas gemildert wurde.

Das Ranking basiert auf den Rechnungsabschlussdaten der Gemeinden aus den Jahren 2021 bis 2023, in denen auch die Herausforderungen durch die Gesundheitskrise berücksichtigt wurden. Die Bonität der Gemeinden wird als entscheidend für ihre zukünftige Entwicklung gesehen, wo eine nachhaltige Einnahmesituation immer wichtiger wird. Finanzexpertin Karoline Mitterer weist darauf hin, dass Gemeinden in Salzburg höhere Ertragsanteile aus dem Finanzausgleich verfügen, was zur Stabilität beiträgt. Der Kurier berichtet außerdem, dass die Bonitätsbewertung von der Wirtschaftskraft, demografischer Entwicklung und der Transferpolitik abhängt.

Die Herausforderungen der Zukunft

Die momentane Situation ist geprägt von rigorosen finanziellen Einschränkungen, und viele Gemeinden stehen unter Druck. Über 75 Prozent der Gemeinden haben bereits Investitionen verschoben, was nicht nur die lokale Wirtschaft trifft, sondern auch die Lebensqualität der Bewohner gefährden könnte. Prognosen zeigen, dass jede zweite Gemeinde in den nächsten Jahren zum Abgang kommen könnte, während insbesondere in Kärnten bis zu 90 Prozent betroffen sein könnten. Der Städtebund fordert bereits eine Reform der Finanzausgleichsysteme sowie eine gerechte Verteilung der Mittel, um die Gemeinden resilienter zu machen.

Angesichts dieser Herausforderungen wird deutlich, wie wichtig es ist, die Bonität der Gemeinden zu stärken. Das Gemeinde-Bonitätsranking 2024, das in Zusammenarbeit mit dem KDZ erstellt wird, sollte durchaus als Weckruf verstanden werden. Bürgermeister wie Michael Prantner aus Elixhausen betonen die Notwendigkeit einer soliden Budgetierung, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Diese Entwicklungen könnten weitreichende Folgen für die lokale Politik und die wirtschaftliche Zukunft der Gemeinden haben.

Die Kluft zwischen Einnahmen und Ausgaben wird von Jahr zu Jahr größer, und die Herausforderungen meistern zu müssen – das ist die Devise für die kommenden Jahre. Die Gemeinden sind schließlich die Grundpfeiler unserer Gesellschaft, besonders in unsicheren Zeiten. Ein gutes Händchen beim Zuteilen der Mittel wird lebensnotwendig sein.

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OrtWels-Land, Österreich
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