Vom Grünschnitt zum Gold! So gelingt die perfekte Kompostierung in NÖ!

Zwettl, NÖ: Entdecken Sie innovative Kompostierungsmethoden für effiziente Landwirtschaft und nachhaltige Bodenfruchtbarkeit.
Zwettl, NÖ: Entdecken Sie innovative Kompostierungsmethoden für effiziente Landwirtschaft und nachhaltige Bodenfruchtbarkeit. (Symbolbild/ANAGAT)

Vom Grünschnitt zum Gold! So gelingt die perfekte Kompostierung in NÖ!

Zwettl, Österreich - In den malerischen Landstrichen von Zwettl, Niederösterreich, steht ein umweltfreundlicher Trend in der Landwirtschaft im Fokus: die Kompostierung von Grünschnitt. Viele Bauernhöfe haben zwar die Viehhaltung aufgegeben, doch die Grünlandflächen sind nach wie vor wertvolle Ressourcen. Die Suche nach Alternativen zur Düngung der Felder führt sie zu diesem nachhaltigen Ansatz. Wie Wochenblatt DLV berichtet, wurde kürzlich ein spezieller Kurs vom Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) und Bio Austria angeboten, in dem zwei erfahrene Biobauern ihr Wissen über effektive Kompostierung vermittelten.

Der Prozess des Kompostierens ist alles andere als trivial. Im Gegensatz zur Silage, bei der ein geringer Sauerstoffgehalt ausreicht, verlangt die Kompostierung eine ausreichend hohe Sauerstoffzufuhr. Das Hauptziel? Stabile Humusverbindungen zu erzeugen. Ein zweistufiger Prozess umfasst zunächst die Heißrottephase, in der Temperaturen über 55 Grad Celsius erreicht werden, gefolgt von der Nachrottephase, in der die Temperaturen auf unter 45 Grad abfallen.

Praktische Beispiele aus der Region

Ein Vorreiter in der Region ist Franz Preyser, der bereits 2018 auf biologische Wirtschaftsweise umstellte und seither viehlos wirtschaftet. Er setzte ein eigenes Verfahren um, das es ihm ermöglicht, mit einer Mischung aus Grünlandschnitt, Hühnermist und anderen organischen Materialien die Nährstoffversorgung seiner Felder sicherzustellen. Statt auf aufwendige Technik zu setzen, verwendet er einfache Mittel, um seine Biodiversitätsflächen optimal zu nutzen.

Ein weiteres Beispiel ist Johann Schönhofer, der seit Jahrzehnten auf Kompostierung setzt. Auch er hat seinen Betrieb auf eine viehlose Haltung umgestellt. Seine Methode beinhaltet das Mischen von Gras mit Milchsäurebakterien und Steinmehl, um ein nährstoffreiches Kompostmaterial zu erhalten. Auf seiner befestigten Fläche plant er sorgfältig, mit dreimal wöchentlichem Wenden und Bewässern innerhalb von vier Wochen wertvollen Kompost für seine Kartoffelfelder zu generieren.

Die Vorteile von Kompost

Doch was macht Kompost so wertvoll? Laut Landwirtschaftskammer handelt es sich um einen Vollwertdünger, der alle benötigten Nährstoffe für eine gesunde Bodenfruchtbarkeit bereitstellt. Humusreiche Böden sind für die Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung, da sie nicht nur Nährstoffe liefern, sondern auch die Bodenstruktur derart verbessern, dass die Wasserspeicherfähigkeit steigt. Optimaler Humusgehalt kann bis zum 20-fachen seines Eigengewichts an Wasser speichern und fördert zudem den Lebensraum vieler nützlicher Organismen wie Regenwürmer.

Die Gestaltung der Fruchtfolge und der Einsatz von organischen Düngemitteln sind weitere Aspekte der Humuswirtschaft, die in den Betrieben berücksichtigt werden müssen. Auch zwischenfruchtliche Gründüngung wird zunehmend integriert, um Nährstoffe zu binden und den Humusgehalt zu steigern.

Die Bio-Landwirtschaft hat ihren eigenen Rahmen, der den Einsatz von chemisch-synthetischen Düngemitteln ausschließt, wie BÖLW erläutert. Stattdessen werden organische Düngemittel gefördert, um die Nährstoffversorgung auf nachhaltige Art und Weise zu garantieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kompostierung von Grünschnitt nicht nur eine umweltschonende Maßnahme ist, sondern auch eine sinnvolle Methode für die Bodenpflege und -bewirtschaftung in der Region Zwettl. Landwirte wie Preyser und Schönhofer zeigen eindrucksvoll, wie durchdachtes Handeln und jahrelange Erfahrung in der Kompostierung zu fruchtbaren Böden führt, die auch in Zukunft wertvolle Erträge bringen können.

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OrtZwettl, Österreich
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