Bürger wehren sich: Scharnstein fürchtet Hubschrauber-Ausbau!
In Scharnstein regt sich Widerstand gegen die geplante Verlegung des Rettungshubschraubers, da Bürger Lärm und Umweltbelastungen befürchten.

Bürger wehren sich: Scharnstein fürchtet Hubschrauber-Ausbau!
In Scharnstein regt sich Widerstand gegen die geplante Erweiterung des Flug- und Betriebsareals von Heli Austria. Eine engagierte Bürgerinitiative hat sich formiert, um den Versuchen der Projektbetreiber entgegenzutreten. Diese planen, den Rettungshubschrauber-Standort von St. Johann auf den Bäckerberg in der "Wies" zu verlegen. Grund dafür sind Platzmangel und die Absicht, zusätzliche Maschinen für Versorgungs- und Charterflüge anzusiedeln.
Die Initiative macht klar: Mehr Lärm, zusätzliche Verkehrsbelastungen und Umweltverschmutzung sind die Folgen eines solchen Vorhabens. Laut tips.at sehen die Anwohner die geplante Verlegung als direkte Bedrohung für die idyllische Natur und die Lebensqualität in der Region. „Martin 3“, der Rettungshubschrauber, soll zwar weiterhin in Scharnstein stationiert bleiben, jedoch befürchten die Bürger, dass die Erhöhung der Hubschrauberflugtätigkeit durch Heli Austria und Heli Vision zu einer erheblichen Lärmbelastung für die umliegenden Gemeinden führen wird.
Petition zur Wahrung der bestehenden Struktur
In ihrer Petition, die sich an alle Bürger Österreichs richtet, zeigt die Bürgerinitiative klar auf, dass der aktuelle Standort des Rettungshubschraubers seit Jahren von der Bevölkerung akzeptiert ist und als unverzichtbar für die Notfallversorgung gilt. Das geplante Vorhaben wird als kommerzielle Absicht der Projektbetreiber interpretiert. Vor allem befürchten die Anwohner, dass die Verlegung des Standorts nicht nur die Lärmbelastung erhöht, sondern auch ein Naturjuwel – die "Wies" – durch Versiegelung von Naturschutzwiesen in Gefahr bringt. openpetition.eu dokumentiert die Sorgen der Bürger, die eine vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) verlangen.
Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist ein gesetzlich vorgeschriebener Prozess, der sicherstellt, dass nennenswerte Umweltauswirkungen erfasst und bewertet werden, wie Wikipedia erklärt. Sie legt besonderen Wert auf den Schutz von Menschen, Gesundheit, Tieren und Pflanzen, und deren Wechselwirkungen. Die Bürgerinitiative fordert daher eine umfassende Prüfung der Auswirkungen der geplanten Verlegung – nicht nur am neuen Standort, sondern auch am bestehenden Standort.
Politische Unterstützung und lokale Interessen
Bürgermeister Rudolf Raffelsberger betont, dass der Rettungshubschrauber für die regionale Notfallversorgung von immenser Bedeutung ist. Gleichzeitig mahnt er zu einer sachlichen und transparenten Prüfung der Verlegung. Er ist sich jedoch ebenso der ökologischen und infrastrukturellen Ungeeignetheit des Standortes "In der Wies" bewusst, wie er in verschiedenen Statements unterstrichen hat. „Wir müssen alle Möglichkeiten und Interessen abwägen“, so Raffelsberger.
Christian Klopf, Obmann des ASKÖ Flugvereins Scharnstein, hat ebenfalls von den Verlegungsplänen gehört und zeigt sich als Nachbar von Heli Austria unterstützend. Doch die Meinungen über die Notwendigkeit des Projektes sind auf jeden Fall gespalten. In einer Krisensitzung der Projektbetreiber, die am 1. Oktober 2025 stattfand, wurden trotz tausend gesammelter Unterschriften zur Petition keine konkreten Änderungen beschlossen. Ing. Florian Huemer von Heli Vision betont, dass seine Rolle im Projekt nur vermittelnd sei und man keine wirtschaftlichen Interessen verfolge.
Zusammengefasst bleibt zu sagen: Die Bürgerinitiative möchte das Naturjuwel "Wies" schützen und fordert, dass der Rettungshubschrauber und das Notarztteam in Scharnstein bleiben. Vor allem wünschen sie sich, dass die lokale Politik sich für den Erhalt des derzeitigen Standorts einsetzt. In Anbetracht der teils sehr kontrovers geführten Diskussionen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Scharnstein weiterentwickeln wird.