Sportliche Vielfalt im Wachaubad: Inklusion, die begeistert!

Sportliche Vielfalt im Wachaubad: Inklusion, die begeistert!
Wachaubad Melk, 3390 Melk, Österreich - Ein sportlicher Vormittag voller Freude und Herzlichkeit fand kürzlich im Wachaubad Melk statt, wo unter dem Motto „Wachaubad-Inklusion“ etwa 45 Kinder mit Beeinträchtigungen aus den Sonderschulen Loosdorf und Ybbs die Möglichkeit hatten, sich sportlich zu betätigen. Die Veranstaltung, die von Peter Kadletz von der Österreichischen Wasserrettung Melk, Maria Sarma vom Österreichischen Behindertensportverband und Karin Sperl, der Direktorin der Sonderschule Loosdorf organisiert wurde, bot den Kindern ein abwechslungsreiches Programm an.
Die kleinen Sportler durchliefen vier Stationen: Im 25-Meter-Becken unter Anleitung des Paraschwimmtrainers Andreas Steiner schwammen die Kinder mit Begeisterung. Im Nichtschwimmerbecken wartete ein herausfordernder Parcours mit Bojen und Schwimmbrettern auf sie. Wer die Zielgenauigkeit testen wollte, konnte sich an der Boccia-Station versuchen, geleitet von Bewegungscoach Nadine Fischl. Den krönenden Abschluss bildete ein spannendes Fußballturnier. Jedes der teilnehmenden Kinder erhielt eine Urkunde, die ihren Einsatz würdigte.
Barrierefreiheit und Engagement
Die Wichtigkeit der Barrierefreiheit wird in Österreich immer mehr erkannt. Das Wachaubad Melk erfüllt diese Voraussetzungen und ist mit einem Lift für Rollstuhlfahrer ausgestattet. Bürgermeister Patrick Strobl lobte in seiner Ansprache die Initiative und betonte die Bedeutung des Parasports, welcher besonderen Fokus auf die Inklusion gelegt hat. “Es ist essentiell, dass jedes Kind die Chance hat, den Bewegungsraum Wasser zu entdecken“, erklärt der Bürgermeister. Diese Sichtweise ist auch eine grundlegende Überzeugung im Bereich des inklusiven Schwimmens. Jedes Kind sollte unabhängig von körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen die Möglichkeit haben, das Element Wasser zu erleben.
Der Deutsche Schwimmverband hebt hervor, dass es zwar viele inklusive Schwimmangebote gibt, diese jedoch in Deutschland nicht flächendeckend verfügbar sind. Daher ist die Sensibilisierung von Übungsleitern und Trainern von großer Bedeutung, um diese Hemmnisse abzubauen. Das Engagement und die motivation der Trainer sind entscheidend, um Kinder sicher und selbstbewusst ans Wasser heranzuführen. Im Hintergrund stehen starke Vorbilder, die beweisen, dass eine Behinderung kein Hindernis für das Schwimmen darstellt. Sportler wie Taliso Engel und Maike Naomi Schwarz zeigen, dass inklusives Training funktioniert und Erfolge möglich sind.
Inklusion und Leistungssport
Doch Inklusion geht über den Freizeitbereich hinaus. Auch im Leistungssport muss die Teilhabe von Athleten mit Behinderungen gewährleistet sein. Inklusionsbestrebungen wurden in Österreich bereits 2013 im Bundes-Sportförderungsgesetz (BSFG) verankert, mit dem Ziel, einen gleichwertigen Zugang zum Sport für alle zu schaffen. Die UN-Behindertenrechtskonvention, die in Österreich seit 2008 in Kraft ist, fördert dieses neue Verständnis von Behinderung, das sozial orientiert ist. Alle Menschen, unabhängig von einer Behinderung, sollen die gleichen Chancen im Sport haben.
In den letzten Jahren wurden bereits zahlreiche Meilensteine gesetzt: Von der ersten Ehrung „BehindertensportlerIn des Jahres“ im Jahr 2001 bis zur vollständigen Gleichstellung von Athleten mit und ohne Behinderung in den Heeressportzentren im Jahr 2021. Der Weg zur Internationalen Gleichstellung im Sport soll bis 2026 fortgesetzt werden, um Barrieren weiter abzubauen und Vorurteile zu überwinden.
Der sportliche Vormittag im Wachaubad Melk stellt also nicht nur eine tolle Freizeitaktivität dar, sondern ist auch ein wichtiger Schritt Richtung Inklusion im Sport, der mit Begeisterung und Engagement von allen Beteiligten getragen wird. Es bleibt zu hoffen, dass solche Veranstaltungen Schulpforten öffnen und die Akzeptanz von Beeinträchtigungen im Alltag weiter fördern.
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Ort | Wachaubad Melk, 3390 Melk, Österreich |
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