Restaurierung im Stift Melk: Ein Kulturerbe wird für die Zukunft gesichert!

Im Stift Melk starten umfassende Restaurierungsarbeiten bis 2032, um Kirchen und Klöster für die Zukunft zu sichern.
Im Stift Melk starten umfassende Restaurierungsarbeiten bis 2032, um Kirchen und Klöster für die Zukunft zu sichern. (Symbolbild/ANAGAT)

Restaurierung im Stift Melk: Ein Kulturerbe wird für die Zukunft gesichert!

Melk, Österreich - Das Mostviertel, bekannt für seine beeindruckende Landschaft, ist auch eine Schatzkammer der Kultur und Geschichte, die sich in zahlreichen Kirchen und Klöstern widerspiegelt. Unter diesen kulturellen Juwelen sticht die Basilika in Maria Taferl hervor, die jährlich rund 300.000 Pilger anzieht. Die Sanierung dieser Wallfahrtsstätte dauerte stolze 14 Jahre und fand ihren Abschluss im Jahr 2018. Die Finanzierung der umfangreichen Restaurierungsarbeiten setzte sich aus Mitteln des Bundes, des Landes, der Diözese St. Pölten sowie einer ehrenamtlichen Initiative zur Erhaltung der Basilika zusammen.

Besonders in den letzten Jahren hat das Stift Melk, ein weiteres Wahrzeichen der Region, große Restaurierungsprojekte in Angriff genommen. Im Jahr 2022 begannen die umfassenden Arbeiten im Stift, die bis zum Jahr 2032 andauern sollen. Der Fokus liegt dabei auf der Stiftsbibliothek, die eine beeindruckende Sammlung von rund 100.000 Bänden beherbergt, darunter 1.800 Handschriften und 750 Inkunabeln – einige sogar aus dem 9. Jahrhundert. Laut Abt Georg Wilfinger müssen jährlich circa 10.000 Bibliotheksbestände gereinigt, katalogisiert und restauriert werden, um sie langfristig vor Schimmel und Umwelteinflüssen zu schützen. Die Gesamtkosten für diese umfangreichen Restaurierungen belaufen sich auf rund zwölf Millionen Euro.

Fortschritt der Restaurierungsarbeiten

In diesem Jahr wurde die Restaurierung im Stift Melk auf die dritte Etappe ausgeweitet. Die Altane, der zentrale Zugang zur Bibliothek, erhält nun eine umfassende Sanierung. Um den zahlreichen Besuchern, die das Stift jährlich anzieht – 2022 waren es über 440.000 – den Zugang zu erleichtern, wurde sogar eine Behelfsbrücke errichtet. Bei einer kürzlich stattgefundenen Pressekonferenz waren Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Abt Georg Wilfinger und Erwin Hameseder, Präsident des Fördervereins „ex litteris immortalitas“, anwesend und betonten die Wichtigkeit der Erhaltung dieser Kulturgüter für kommende Generationen. Mikl-Leitner stellte klar, dass jeder Einzelne dafür Verantwortung trage.

Für das Jahr 2024 ist eine Investition von 1,35 Millionen Euro für die Renovierung geplant, wovon 325.000 Euro, also 25%, vom Land Niederösterreich bereitgestellt werden. Es ist eine immense Herausforderung, die sich die Verantwortlichen mit einem klaren Zeitplan von elf Jahren gesetzt haben.

Engagement und Unterstützung

Abt Georg Wilfinger drückte seinen Dank an alle Beteiligten aus, die zur Restaurierung beitragen, darunter auch das Land und der Förderverein. Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung durch die Bevölkerung, die sich in zahlreichen Spenden niederschlägt. 2023 wurden mehr als 70.000 Euro an Spenden gesammelt, wobei allein 65.000 Euro von einem großzügigen Spender kamen.

Die Restaurierungsarbeiten im Stift Melk erfolgen in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Spezialisten. Auf der Suche nach den besten Techniken und Materialien bringt ein spezialisiertes Restauratorenteam nicht nur Know-how, sondern auch über 25 Jahre Erfahrung in die Projekte ein. Diese Expertise ist entscheidend, um die Bauhistorie der bedeutenden Stätten korrekt zu bewerten und sie fachgerecht zu bewahren. Das Team bezieht darüber hinaus auch moderne Technologien in die Restaurierung ein, sodass die kulturellen Schätze des Mostviertels für künftige Generationen erhalten bleiben.

Die umfassenden Renovierungsarbeiten im Stift Melk sind somit nicht nur ein Zeichen für den Erhalt der Geschichte, sondern auch für das lebendige Kulturleben der Region. Denn hier wird sichtbar, wie Tradition und Fortschritt Hand in Hand gehen, wobei das Engagement der Anwohner und des Landes gleichermaßen wie eine Brücke fungiert – so wie es Abt Georg Wilfinger treffend formulierte.

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OrtMelk, Österreich
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