Massives Fischsterben an der Krems: Naturkatastrophe trifft Linz!

Tausende Fische starben an der Krems, nachdem der Fluss trockengefallen ist. Ursachen werden untersucht, Erholung dauert Monate.
Tausende Fische starben an der Krems, nachdem der Fluss trockengefallen ist. Ursachen werden untersucht, Erholung dauert Monate. (Symbolbild/ANAGAT)

Massives Fischsterben an der Krems: Naturkatastrophe trifft Linz!

Krems, Österreich - Die Krems steht vor einer dramatischen Situation, die Fischer und Umweltschützer gleichermaßen in Alarmbereitschaft versetzt. Aus bisher ungeklärten Gründen sind zahlreiche Teile des Flusses ausgetrocknet, was zu einem massiven Fischsterben geführt hat. Schätzungen zufolge sind mindestens 2000 Fische verendet. Die Austrocknung ereignete sich an der Einmündung in die Traun bei Ebelsberg, wo in der vergangenen Woche die Alarmglocken läuteten. Bereits am Mittwochvormittag wurden die Fischereiberechtigten über die katastrophale Lage informiert, während sie parallel mit einer Fischbergung im Jaukerbach beschäftigt waren, wie tips.at berichtet.

Einsatz von Feuerwehr und Pumpen

Um die bedrohten Fischbestände zu retten, kamen Feuerwehr und mehrere Pumpen zum Einsatz. Ziel war es, den Wasserstand der Krems so schnell wie möglich zu stabilisieren und lebende Fische zu bergen. Durch das Abpumpen aus dem Oberwasserkanal des Kraftwerks Kleinmünchen sollte ein vorübergehendes Auffangen der Wasserknappheit erreicht werden. Ab der Hoflehnerwehr wurde zudem mehr Wasser in die Krems geleitet. Dennoch bleibt die Lage kritisch: Die gefluteten Zonen können nicht für die Dauer gesichert werden, und es ist absehbar, dass die Erholung des Flussabschnitts mehrere Monate in Anspruch nehmen könnte. Sogar ein weiterer Zubringer zum Inn in Mattighofen ist trocken gefallen, was ebenfalls nicht das erste Mal ist.

Langfristige Folgen und Ursachen

Die genaue Ursache für die Austrocknung wird derzeit intensiv untersucht. Möglicherweise ist die Absenkung der Traun für Sanierungsarbeiten verantwortlich oder die unglückliche zeitliche Verknüpfung und die von vielen befürchteten Folgen der Klimakrise. Generell sind Flüsse wie die Krems besonders bei Hitzewellen anfällig für solche Extremereignisse. Ein Projekt zur Verhinderung zukünftiger Austrocknungen befindet sich bereits in der Planung.

In einem weiteren europäischen Kontext müssen wir auf die Erlebnisse in der Oder blicken, wo im Sommer 2022 ebenfalls massenhaft Fische starben, unter anderem wegen zu hohem Salzgehalt im Wasser und einer giftigen Algenblüte, die durch die Hitze und einen niedrigen Wasserstand begünstigt wurde. Hier beläuft sich die Zahl der toten Fische auf über 1.000 Tonnen, und die Behörden kämpfen bis heute gegen die Folgen dieser menschengemachten Katastrophe. Bundesumweltministerin Steffi Lemke kündigte damals an, Maßnahmen zur Reduzierung des Salzgehalts zu ergreifen, um eine Wiederholung solcher Ereignisse zu verhindern, so tagesschau.de.

Ausblick und erneute Herausforderungen

Als die Behörden in Brandenburg und Polen auf die Umweltkatastrophe reagierten, wurden Schutzmaßnahmen ergriffen und ein dreistufiges Warnsystem etabliert, um frühzeitig auf solche Notsituationen reagieren zu können. Gleichzeitig bleibt die Bedrohung durch rekurrente Algenblüten und die damit verbundenen Risiken bestehen, was Experten zufolge ganz wesentlich durch menschliches Handeln verursacht wird. Daher ist auch die Situation an der Krems ein dringendes Zeichen dafür, dass es nicht nur um die Wiederherstellung der Fischbestände geht, sondern auch um langfristige Strategien zur Sicherung der Wasserqualität und der ökologischen Balance unserer Flüsse.

Die betroffenen Fischereiberechtigten sind dabei, das wahre Ausmaß dieses Umweltdramas zu dokumentieren. Die verendeten Fische werden fachgerecht entsorgt, und es besteht laut Experten keine Gefahr für Mensch und Umwelt, solange die Lagerung und Entsorgung professionell durchgeführt wird. Dass die Wasserressourcen eine so zentrale Rolle in unserer Natur und Wirtschaft spielen, ist in solch schweren Zeiten nicht zu übersehen.

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OrtKrems, Österreich
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