Theaterlegende Klaus Peymann mit 88 Jahren gestorben – Ein Leben für die Bühne!

Klaus Peymann, eine Schlüsselfigur des deutschsprachigen Theaters, ist am 17. Juli 2025 im Alter von 88 Jahren gestorben.
Klaus Peymann, eine Schlüsselfigur des deutschsprachigen Theaters, ist am 17. Juli 2025 im Alter von 88 Jahren gestorben. (Symbolbild/ANAGAT)

Theaterlegende Klaus Peymann mit 88 Jahren gestorben – Ein Leben für die Bühne!

Berlin-Köpenick, Deutschland - Mit einem schmerzlichen Verlust für die Theaterwelt müssen wir uns heute von Klaus Peymann verabschieden. Der ehemalige Direktor des Burgtheaters ist im Alter von 88 Jahren in Berlin-Köpenick verstorben, wo er zuletzt mit seiner Lebensgefährtin Jutta Ferbers lebte. Peymann hinterlässt ein vermächtnis, das die deutschsprachige Theaterlandschaft nachhaltig geprägt hat. Sein Weg zur Spitze des Theaterschaffens begann 1966 am Theater am Turm in Frankfurt, und schon bald war sein Name mit bedeutenden Inszenierungen verbunden.

Peymann wurde am 7. Juni 1937 in Bremen geboren und legte 1956 in Hamburg das Abitur ab. Bereits während seines Studiums der Germanistik, Literatur- und Theaterwissenschaften an der Universität Hamburg entdeckte er seine Passion für das Theater, die er durch seine Regiearbeiten am Universitätstheater kultivierte. Seinen internationalen Durchbruch feierte er 1970 mit der Uraufführung von Thomas Bernhards erstem Stück „Ein Fest für Boris“.

Theatervisionär und Skandalmagnet

Im Laufe seiner Karriere suchte Klaus Peymann stets das Neue, das Unkonventionelle. Er war Mitbegründer der neuen Schaubühne in Berlin und führte von 1974 bis 1979 die Geschicke des Schauspielhauses Bochum. Seine Inszenierungen, die oft zeitgenössische Werke von Autoren wie Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek beinhalteten, machten Bochum zu einem der besten Theater Deutschlands. Seine Entscheidung, in Bochum 44 Mitarbeiter zu entlassen, sorgte für reichlich Gesprächsstoff und zeigte, wie umstritten seine Art war, Künstlerische Freiheit zu leben.

Von 1986 bis 1999 war Peymann Direktor des Burgtheaters, wo er ein wahres Feuerwerk an 252 Premieren, darunter 51 Uraufführungen, zündete. Besonders die Uraufführung von Bernhards „Heldenplatz“ im Jahr 1988 bleibt als unvergessliches, kontroverses Kapitel in die Theatergeschichte eingehen. Trotz dieser Errungenschaften verzichtete er 2002 auf den Nestroy-Theaterpreis für sein Lebenswerk aufgrund politischer Kontroversen.

Ein Leben für das Theater

Klaus Peymann verstand Theater als ein Mittel zur Weltverbesserung und scheute sich nicht, sich aktiv in öffentliche Debatten einzumischen. Auch nach seiner Ruhestandsankündigung inszenierte er weiterhin Stücke, zuletzt 2023 Becketts „Warten auf Godot“. Sein Lebensmotto war klar: Theater sollte nicht nur unterhalten, sondern auch provozieren und zum Nachdenken anregen.

Im Jahr 2012 wurde er zum Ehrenmitglied des Burgtheaters ernannt. Auch über seine Amtszeit hinaus blieb sein Einfluss spürbar, nicht nur durch die Stücke, die er inszenierte, sondern auch durch die Theatermacher, die er nach Wien holte. Peymann führte viele jahrelang anhaltende Traditionen fort und brachte frischen Wind in die Bühnenkunst.

Sein rückblickendes Lebenswerk bleibt ein unvergängliches Zeugnis seines Schaffens und seines tiefen Engagements für das Theater. Ein glanzvolles Leben neigt sich dem Ende zu, doch Klaus Peymanns Einfluss wird in den harten Texten und leidenschaftlichen Inszenierungen, die er geschaffen hat, weiterleben. Die Theatergemeinschaft nimmt Abschied von einem großen Visionär und einem Mann, der immer bereit war, die Grenzen des Möglichen zu verschieben.

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OrtBerlin-Köpenick, Deutschland
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