Bremens Bauexperten entdecken Wiens Erfolgsgeheimnisse für bezahlbares Wohnen!

Die Bremer Delegation bereist Wien, um über sozialen Wohnungsbau und nachhaltige Mobilität in urbaner Entwicklung zu diskutieren.
Die Bremer Delegation bereist Wien, um über sozialen Wohnungsbau und nachhaltige Mobilität in urbaner Entwicklung zu diskutieren. (Symbolbild/ANAGAT)

Bremens Bauexperten entdecken Wiens Erfolgsgeheimnisse für bezahlbares Wohnen!

Seestadt Aspern, Wien, Österreich - Die Stadt Wien zieht nicht nur Touristen in ihren Bann, sondern auch Fachleute aus dem Bereich Stadtentwicklung und Mobilität. Aktuell weilte eine Delegation der Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung aus Bremen in der österreichischen Hauptstadt, um sich intensiv mit innovativen Konzepten zu beschäftigen. Der Fokus der Reise lag auf sozialem Wohnungsbau, moderner Stadtentwicklung und nachhaltiger Mobilität. Die Delegation traf sich mit verschiedenen Fachleuten der Stadt Wien, um Herausforderungen und Lösungsansätze im sozialen Wohnungsbau zu besprechen, wie die Senatspressestelle Bremen berichtet.

Ein ganz besonderes Augenmerk galt dabei den Entwicklungen in der Seestadt Aspern und im Sonnwendviertel. Diese Gebiete stehen beispielhaft für die innovativen Lösungen aus der Internationalen Bauausstellung, die als Labor für Stadtentwicklung dienen. Ein Stadtspaziergang durch den Bezirk Neubau verdeutlichte eindrucksvoll, wie dieser Transformationsprozess im Bestand schon jetzt aussieht.

Seestadt Aspern: Das Vorzeigeprojekt für moderne Stadtentwicklung

Die Seestadt Aspern ist seit 2010 im Entstehen und hat sich zu einem der größten städtischen Entwicklungsareale Europas gemausert. Hier werden nicht nur großzügige Wohnanlagen errichtet, sondern auch das Konzept der Nutzungsmischung verfolgt. Dieses soll alltägliche Wege verkürzen und die aktive Fortbewegung fördern, wie die stadtsoziologische Studie von Jeremias Jobst deutlich macht. Ein zentraler Aspekt dabei ist die nachhaltige Mobilität, die im Masterplan vorgesehen ist. Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und ausgedehnte Rad- und Fußwege sind nur einige der Maßnahmen, die umgesetzt werden, um Bewohner*innen zur Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel zu bewegen. Diese Strategie wird von der Wien 3420 Aspern Development AG koordiniert.

Ein wichtiger Bestandteil der Seestadt ist die U2-Verlängerung zur Station „Seestadt“, die bereits 2013 in Betrieb genommen wurde. Dies stellt sicher, dass die Bewohner*innen drahtlos mit dem restlichen Stadtteil verbunden sind. Über 88% der Befragten in der Studie besitzen auch eine Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr oder nutzen ihr eigenes Fahrrad. Arbeiten in der Seestadt bleibt jedoch eine Herausforderung, denn die Pendelstrecken für qualifizierte Arbeitsplätze nehmen zu, während die Anzahl der Jobs im Viertel limitiert ist.

Die Herausforderungen der Quartiersentwicklung

Eine erfolgreiche Quartiersentwicklung ist jedoch kein Selbstläufer. Die IBA_Wien, die diese Prozesse steuert, unterstreicht, dass die Beteiligung vieler Akteure entscheidend ist. Das soziale Miteinander wird in den sogenannten „Grätzeln“ gefördert, wo öffentliche und private Räume als Lebensräume fungieren. Ein Schwerpunkt liegt auf leistbarem Wohnraum, klimafitten Grünräumen und umweltfreundlicher Mobilität. Der Austausch mit den Wiener Linien über den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs war ein weiterer Punkt auf der Agenda der Bremer Delegation, wie die IBA Wien betont.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erkenntnisse aus Wien für Bremen von großer Bedeutung sind. Die Ansätze zur bezahlbaren Wohnraumentwicklung, die nachhaltige Quartiersgestaltung und die Mobilitätswende könnten auch in der Hansestadt neue Perspektiven eröffnen. Wie die Bremer Delegation eindrucksvoll feststellen konnte, liegt hier ein großes Potenzial für die zukünftige Stadtentwicklung, das es zu nutzen gilt.

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OrtSeestadt Aspern, Wien, Österreich
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