Hecke für Vögel gefällt: Wiener Schulen verteidigen Sicherheitsmaßnahme!

Im 15. Bezirk Wien wurde eine Hecke gerodet, die Vögeln Schutz bot. Diskussionen über Stadtnatur und Sicherheitsmaßnahmen folgen.
Im 15. Bezirk Wien wurde eine Hecke gerodet, die Vögeln Schutz bot. Diskussionen über Stadtnatur und Sicherheitsmaßnahmen folgen. (Symbolbild/ANAGAT)

Hecke für Vögel gefällt: Wiener Schulen verteidigen Sicherheitsmaßnahme!

Rudolfsheim-Fünfhaus, Wien, Österreich - Die Stadt Wien steht erneut im Fokus, nachdem in der Reichsapfelgasse innerhalb von nur 48 Stunden eine dichte Hecke gerodet wurde. Diese Hecke war nicht nur ein Zuhause für zahlreiche Vögel, sondern stellte auch eine wichtige Nahrungsquelle und einen Schutzraum dar. Die betroffene Anrainerin Anne Eck dokumentierte den Vorfall und war sichtlich betroffen von der Zerstörung. Nester lagen nach der Rodung unschön auf Fensterbrettern und am Boden, was die Dramatik dieser Situation unterstreicht. Im Frühjahr hatte sie sich noch bei der MA 56, der Wiener Behörde, rückversichert, dass die Hecke erhalten bleiben würde.

Die MA 56 hingegen erklärte, dass die Rodung aufgrund geänderter Sicherheitsanforderungen notwendig war, um die Kinder beim Übergang zum Schulgebäude zu schützen. „Das kann doch nicht die Lösung sein“, so Eck besorgt. Besonders pikant ist, dass für die Entfernung von Hecken keine Genehmigung erforderlich ist. Dies wirft eine grundlegende Frage nach dem Umgang mit Grünanlagen auf, die für viele Wienerinnen und Wiener nicht nur Lebensraum, sondern auch Lebensqualität bedeuten.

Einblicke in die Stadtnatur

Wien bietet eine Vielzahl von Naturräumen und die grünsten Freiräume, die kleinen Biodiversitätsinseln nicht nur schön, sondern auch unerlässlich für die städtische Lebensqualität machen. Das Ökosoziale Forum Wien hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Mensch-Natur-Beziehung zu fördern und die Stärkung der biologischen Vielfalt zu unterstützen. Initiativen und Vereine setzen sich aktiv für den Erhalt der städtischen Natur ein, auch im Kontext der Herausforderungen der Klimakrise, die gerade städtisches Grün betrifft. So ist das Bewusstsein für Biodiversität mehr denn je gefragt.

Im Rahmen des Projekts „Stadt trifft Natur“, das vom Bundesamt für Naturschutz und dem Bundesministerium für Umwelt gefördert wird, soll die biologische Vielfalt in Wiener Kommunen gefördert werden. Die neue europäische Biodiversitätsstrategie von 2030 fordert die Kommunen auf, mehr Grünflächen zu schaffen. Der Bedarf an einer aktiven Stadt-Natur-Interaktion wird immer klarer.

Zukunftsperspektiven

Obwohl die Rodung in der Reichsapfelgasse einige Anwohner das Herz bricht, gibt es Hoffnung auf eine positive Wende. Eine Nachbepflanzung ist bereits geplant, um die Grünflächen und die Biodiversität zu fördern. „Stadtnatur ist kein Baumaterial“ und das darf nicht vergessen werden, fordert Eck. Die Stadtverwaltung verspricht eine Aufklärung und sucht das Gespräch mit den betroffenen Anrainern, um Lösungen gemeinsam zu erarbeiten.

Der Umgang mit städtischem Grün hat sich gewandelt und bleibt ein relevantes Thema für alle Wienerinnen und Wiener. So werden auch auf sozialen Plattformen die Bedenken und Enttäuschungen über den Umgang mit Grünräumen in Wien diskutiert. Die Sorgen der Menschen sind nicht unberechtigt und es ist an der Stadt, hier Verantwortung zu übernehmen und einen Dialog zu führen. Schließlich sollte das Ziel sein, den städtischen Raum als Lebensraum für Mensch und Natur zu gestalten.

Für weitere Informationen zu diesen Themen besuchen Sie die die Seiten von MeinBezirk, Ökosozial und BUND.

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OrtRudolfsheim-Fünfhaus, Wien, Österreich
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