Ulrike Theusner: Ein Tag voller Kunst im Residenzschloss Weimar!
Ulrike Theusner, Künstlerin aus Weimar, plant Reisen nach Bad Gastein und zeigt ihre Werke in Berlin bis Oktober 2025.

Ulrike Theusner: Ein Tag voller Kunst im Residenzschloss Weimar!
Am 11. September 2025 hat die Künstlerin Ulrike Theusner ein Treffen am Residenzschloss in Weimar. Das Schloss stellt zurzeit eine Baustelle dar und wird aufwendig renoviert, doch es gibt einen besonderen Lichtblick: Die restaurierten Dichterzimmer sind geöffnet. Diese Räumlichkeiten wurden zwischen 1835 und 1848 von Großherzogin Maria Pawlowna als Gedächtnisort für bedeutende deutsche Dichter wie Wieland, Herder, Goethe und Schiller eingerichtet. Die Goethegalerie, die größte der Dichterzimmer, beeindruckt mit ihrem von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Stil, der bis heute als erstes Denkmal der Weimarer Klassik gilt. Diese besonderen Räume umfassen Szenen aus den bekanntesten Werken Goethes, darunter „Faust I“ und „Die Leiden des jungen Werther“.
Wie auch viele Kunstschaffende, ist Ulrike Theusner ständig auf Reisen, zuletzt in Seoul und Bonn. Sie plant zukünftige Besuche in Basel, Italien und Bad Gastein. Die Künstlerin, die 1982 in Frankfurt (Oder) geboren wurde, lebt und arbeitet zwischen Weimar und Berlin und hat sich auf Zeichnung und Druckgrafik spezialisiert. Ihr interdisziplinäres Schaffen zeigt eine Vorliebe für Ornamentik, die teilweise aus ihrem Architekturstudium resultiert, das sie ein Jahr lang absolvierte, bevor sie zur Kunst wechselte. Theusners Werke zeichnen sich durch lebendige, expressive Linien und thematisieren ernsthafte sowie zeitgenössische Inhalte. Viele ihrer Figuren tragen historische Kostüme und spiegeln aktuelle soziale Ungleichheiten wider. In diesem Zusammenhang gilt ihre Arbeit „Green Moon II“ als Höhepunkt, die bis zum 25. Oktober 2025 in der Galerie EIGEN + ART in Berlin zu sehen ist.
Die Dichterzimmer und ihre Bedeutung
Die Dichterzimmer im Residenzschloss sind mehr als nur historische Räume. Sie sind ein lebendiges Zeugnis der Weimarer Klassik und der kulturellen Blüte dieser Zeit. Die große Goethegalerie, mit ihrer halbrund gewölbten Decke, erinnert an ein Velarium und ist mit Putten verziert, die Goethes Interessen symbolisieren. Diese Details faszinieren Theusner, die auch das Wielandzimmer mit seinen leuchtend roten Wänden und den Motiven aus Wielands romantischem Epos „Oberon“ nicht aus den Augen lässt. Bei ihrem Besuch diskutiert sie die Herkunft des Begriffs „Groteske“ und dessen Relevanz in der Ornamentik.
Die Kunstszene in Deutschland erlebte während der Weimarer Republik einen bemerkenswerten Aufschwung. Diese Zeit war geprägt von einer Vielzahl an Kunstströmungen und Experimenten. Viele Künstler, darunter Otto Dix, beschäftigten sich mit den Erlebnissen des Ersten Weltkriegs, und bewiesen damit, dass Kunst auch einen politischen und sozialen Kommentar abgeben kann. Die Vielfalt und Lebendigkeit dieser Kunstrichtungen sind weiterhin inspirierend und bringen Künstler wie Theusner dazu, in ihrer Arbeit neue Wege zu beschreiten. So finden sich in ihren Zeichnungen Elemente, die an die Grotesken von Goya und die sozialkritischen Karikaturen von Dix erinnern.
Insgesamt spiegelt sich in Ulrike Theusners Werk und ihrem Engagement die Dynamik und Kreativität, die für die Kunst in der Weimarer Republik charakteristisch sind. Das Residenzschloss bietet nicht nur eine historische Kulisse, sondern auch einen Ort, an dem moderne Kunst und klassische Tradition aufeinander treffen, was für jede:n Kunstinteressierten einen Besuch wert ist. Der Blick auf die Traversen der Goethegalerie und die Gespräche mit der Künstlerin zeigen, wie Vergangenheit und Gegenwart in der Kunst verschmelzen können.
Mehr zu Ulrike Theusner erfahren Sie in den tiefgründigen Artikeln von Weltkunst und Wikipedia.
Ein Überblick über die Kunst in der Weimarer Republik, der viele spannende Aspekte beleuchtet, finden Sie auf Zeitklicks.