Wieden wartet weiter: Wo bleibt die ersehnte Wiener Wand ?

Die Wiedner Bezirksvertretung setzt sich für die Schaffung einer "Wiener Wand" für legale Graffiti-Kunst ein, doch die Umsetzung bleibt aus.
Die Wiedner Bezirksvertretung setzt sich für die Schaffung einer "Wiener Wand" für legale Graffiti-Kunst ein, doch die Umsetzung bleibt aus. (Symbolbild/ANAGAT)

Wieden wartet weiter: Wo bleibt die ersehnte Wiener Wand ?

Wieden, Österreich - Die Diskussion um die „Wiener Wand“ in Wieden bleibt ein kontroverses Thema. Seit Jahren bemüht sich die Bezirksvertretung darum, legale Flächen für Graffiti-Kunst zu schaffen. Doch trotz unzähliger Anträge ist die Umsetzung im Jahr 2025 weiterhin in der Schwebe. Wie meinbezirk.at berichtet, wurde der erste Antrag dazu bereits 2022 von den Neos in die Bezirksvertretung eingebracht und einstimmig angenommen. Doch eine realisierte Wand scheint auch für das laufende Jahr unrealistisch.

Die „Wiener Wand“ soll vor allem Künstlerinnen und Künstlern legale Flächen für ihre Graffiti-Kunst bieten. Die ursprünglichen Standortideen reichen von der Wand an der Ecke Theresianumgasse/Favoritenstraße bis hin zum Karlsplatz am U-Bahn-Ausgang Resselpark. Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) betont, dass die möglichen Standorte weiterhin geprüft werden. Allerdings sei die Umsetzung aktuell nicht in Sicht, was sie mit den nötigen Nutzungsvereinbarungen und der Verantwortung der Stadt Wien erklärt.

Street Art in Wien: Ein kreatives Mikrokosmos

In der Zwischenzeit zeigt Wien, dass die urbane Kunstszene lebendiger den je ist. Die Stadt ist längst ein Hotspot für Street Art und kreative Energie. Der Donaukanal dient nicht nur als „Hall of Fame“ für Street Art, sondern ist auch ein beliebter Ort, wo Künstler wie Manuel Skirl ihre Arbeiten präsentieren. Wie bam-magazin.at berichtet, haben über 70 Hausfassaden während des Calle Libre Festivals eine künstlerische Verwandlung erfahren.

Ein einzigartiges Erlebnis bieten die Street-Art-Touren, die immer mehr Menschen anlocken. Die Initiative „Vienna Murals“ hat sogar eine kostenlose Karte aller Street-Art-Standorte in Wien erstellt. Auch Kooperationen mit Museen und Galerien haben zugenommen, um Street Art einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das zeigt sich auch im MuseumsQuartier, wo unter der Leitung von Sebastian Schager eine beeindruckende künstlerische Intervention stattfand. Die Werke von fünf Künstlern, darunter Denise Rudolf Frank und Maria Legat, verleihen dem internationalen Kunststandort eine neue Farbe. Handwerkundbau.at hebt hervor, dass solche Projekte gerade in schwierigen Zeiten positive Impulse setzen.

Mit jedem neuen Kunstwerk wird die Vielfalt und Kreativität der Stadt widerspiegelt. Die Akzeptanz von Street Art in Wien wächst und wird zunehmend als ernstzunehmende Kunstform anerkannt. Der Traum von einer realisierten „Wiener Wand“ könnte vielleicht eines Tages Realität werden und den vielen talentierten Künstlerinnen und Künstlern in der Stadt einen legalen Raum bieten, um ihre kreative Energie auszuleben. Bis es jedoch so weit ist, bleibt der Donaukanal eines der besten Beispiele für die pulsierende urban-künstlerische Szene Wiens.

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OrtWieden, Österreich
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