KPÖ prangert Luxusghetto an: Buntes Hochhaus auf der Dresdner Straße!

KPÖ prangert Luxusghetto an: Buntes Hochhaus auf der Dresdner Straße!
Dresdner Straße 90, 1200 Wien, Österreich - In Wien-Brigittenau ist das neue Hochhaus in der Dresdner Straße 90 fertiggestellt worden. Mit rund 260 Wohnungen, die sich über beeindruckende 80 Meter Höhe erstrecken, hat sich dieses Bauwerk schnell einen Namen als „buntes Hochhaus“ gemacht, dank seiner farbenfrohen Balkone. Doch während die Bauarbeiten abgeschlossen sind, brodelt die Kritik. Die KPÖ Brigittenau übt scharfe Vorwürfe gegen die hohen Mietpreise und fordert mehr geförderten Wohnbau in der Stadt. Mein Bezirk berichtet, dass der höchste Mietpreis für eine Wohnung nahezu 3.500 Euro beträgt, was die KPÖ als „Skandal“ und das Projekt selbst als „Luxusghetto“ bezeichnet.
Ursprünglich war das Grundstück im Jahr 2013 von der stadteigenen Arwag und Migra erworben worden, mit dem Versprechen, überwiegend geförderte Wohnungen zu errichten. Doch der Grund und Boden wurde später an einen privaten Bauträger und dann an die S+B Projektentwicklungs GmbH verkauft. 2022 übernahm der US-Immobilienkonzern Greystar das Projekt, was zu einem umstrittenen Änderungsverfahren der Flächenwidmung führte. Die KPÖ fordert nun vom Gemeinderat die Schaffung von Gemeindebauten für leistbaren Wohnraum.
Kritik und Stellungnahme der Stadtregierung
Die Stadtregierung, vertreten durch den Pressesprecher Stephan Grundei, weist die Vorwürfe der KPÖ entschieden zurück. Laut Grundei sei das Hochhaus von Anfang an als privates, freifinanziertes Projekt geplant gewesen. Auch die Umwidmung der Fläche sei im Einklang mit den geltenden Verfahren erfolgt. Zudem seien die geförderten Wohnungen, wie ursprünglich vorgesehen, realisiert worden.
Die jüngsten Entwicklungen werfen jedoch Fragen auf: Ein neuer Entwurf des Flächenwidmungsplans, der nach dem Auslaufen der Bausperre Ende letzten Jahres zur Begutachtung vorliegt, sieht vor, dass die Fläche – mit Ausnahme der Erdgeschosszone für Geschäftsflächen – ohne Einschränkungen genutzt werden kann. Während im ursprünglichen Planentwurf von Dezember 2024 keine Wohnnutzung vorgesehen war, könnten nun bis zu 24.000 m² Wohnfläche entstehen. Das führt zu Spekulationen, dass in dem neuen Bau Luxuswohnungen, Büros und touristische Kurzzeitvermietungen Platz finden könnten, wie die KPÖ weiter kritisiert.
Geförderter Wohnbau in Wien
Wien hat sich durch eine kluge Wohnbauförderung, die qualitativ hochwertigen und umweltgerechten Wohnraum zu leistbaren Mieten schaffen soll, schon lange einen Namen gemacht. Laut Wohnberatung Wien kommen bei Neubauten geförderte Miet- und Genossenschaftswohnungen zum Einsatz, von denen knapp die Hälfte als besonders günstige SMART-Wohnungen errichtet werden. Die KPÖ könnte mit ihrer Forderung, den Anteil geförderter Wohnungen auf 100% zu erhöhen, auf fruchtbaren Boden stoßen, besonders angesichts der Einkommenshöchstgrenzen für geförderte Mietwohnungen, die mittlerweile auch für größere Haushalte gelten.
Im Rahmen der bestehenden Wohnbauförderung bleibt die Frage, wie der Widerspruch zwischen neuen, teuren Bauprojekten und dem Bedarf an leistbarem Wohnraum für alle Wiener:innen gelöst werden kann. Bleibt abzuwarten, wie sich die politische Diskussion um den Wohnbau in den kommenden Monaten entwickeln wird.
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Ort | Dresdner Straße 90, 1200 Wien, Österreich |
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