Justizministerin schweigt: Chaos im Jugendgefängnis Simmering!

Justizministerin schweigt: Chaos im Jugendgefängnis Simmering!
Münnichplatz, 1110 Wien, Österreich - In den letzten Wochen gab es wiederholt Schlagzeilen rund um das Jugendgefängnis Münnichplatz in Simmering. Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) sah sich gezwungen, auf eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Christian Lausch zu reagieren. Von insgesamt 20 Fragen blieben acht unbeantwortet, was die Kritik an der Informationspolitik der Ministerin weiter anheizte. Heute berichtet, dass die Anstalt seit ihrer Eröffnung im Januar 2023 immer wieder in den Mittelpunkt des Interesses geriet – nicht zuletzt wegen baulicher Mängel und Versuchen von Außenstehenden, Kontakt zu den Insassen aufzunehmen.
Bei der Beantwortung der Anfrage erwähnte Sporrer, dass Maßnahmen zur Unterbindung unerlaubter Annäherungen getroffen wurden, darunter ein Austausch zwischen der Generaldirektion für den Strafvollzug und den Justizanstalten sowie die Gründung einer Sicherheitspartnerschaft. Allerdings gab es bei konkreten Vorfällen, wie Schlägereien und Schmuggelaktionen, keine detaillierten Informationen. Der hohe Verwaltungsaufwand wurde als Grund dafür angeführt, dass solche Daten nicht bereitgestellt werden konnten.
Umstrittene Bauarbeiten und Kritik an der Transparenz
Das Jugendgefängnis in Wien-Simmering könnte nicht nur bei der Sicherheit, sondern auch in Bezug auf die Infrastruktur besser dastehen. Wie Kosmo berichtet, wurde der Betrieb der Anstalt vor Abschluss wesentlicher Bauarbeiten aufgenommen. Experten kritisieren, dass wichtige Einrichtungen wie Schulen und medizinische Versorgungen noch nicht bereitstanden, als die ersten Jugendlichen aufgenommen wurden. So sind zurzeit lediglich 15 Insassen im Alter von 15 bis 17 Jahren untergebracht, mit dem Ziel, im November 2023 mit 72 Unterbringungsplätzen voll zu starten.
Die Kosten für den Bau belaufen sich auf stattliche 4.725.008,40 Euro, und die Volksanwaltschaft hat ein Prüfverfahren eingeleitet, nachdem es zu verschiedenen Vorfällen gekommen ist. Lausch, der die unzureichenden Antworten der Ministerin bemängelt, wirft ihr vor, die Situation zu beschönigen, anstatt sich ernsthaft mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen.
Resozialisierung und die Herausforderungen im Jugendstrafrecht
Ein zentrales Anliegen des Jugendstrafrechts, auch in Österreich, ist die Resozialisierung der jungen Menschen. Experten betonen, dass der Erziehungsgedanke im Vordergrund steht. Das Ziel ist nicht nur die Bestrafung, sondern auch die Förderung einer straffreien Lebensweise. Ein gutes Beispiel hierfür sind sozialpädagogische Maßnahmen, die Jugendliche im Strafverfahren unterstützen, um einer weiteren Kriminalität entgegenzuwirken. Rueden stellt dar, dass spezifische Angebote, wie Therapien und Sportprogramme, die persönliche Entwicklung und sozialen Kompetenzen fördern sollen.
Die Kritik an der Sicherheitslage und den baulichen Missständen im Jugendgefängnis in Simmering wirft Fragen auf, die weit über die Grenzen der Anstalt hinausgehen. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um nicht nur sicherzustellen, dass der Betrieb der Einrichtung reibungslos läuft, sondern auch, dass die Resozialisierung der Jugendlichen im Mittelpunkt aller Bemühungen steht.
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Ort | Münnichplatz, 1110 Wien, Österreich |
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