Wiener Schüler sammeln 2.880 Euro für Kinder im kriegsgeplagten Sudan

Im Wiener Gymnasium organisierten Schüler eine Spendenaktion für vom Bürgerkrieg betroffene Familien im Sudan.
Im Wiener Gymnasium organisierten Schüler eine Spendenaktion für vom Bürgerkrieg betroffene Familien im Sudan. (Symbolbild/ANA)

Gottschalkgasse, 1100 Wien, Österreich - Im 11. Wiener Bezirk, an einer Schule, die für ihre engagierten Schüler bekannt ist, hat eine Herz erwärmende Aktion für Aufsehen gesorgt. Drei junge Menschen, Aliyan (13) sowie David und Danijel (beide 14), setzten sich in ihrer Freizeit für ein wichtiges Anliegen ein. Dabei erfuhren sie von einem Mitschüler, der wegen des brutalen Bürgerkriegs im Sudan nicht in seine Heimat reisen kann. Die Frage, die sich ihnen stellte, war: Was können wir tun, um zu helfen?

Die Antwort auf diese Frage war eine eindrucksvolle Spendenaktion, die in Zusammenarbeit mit dem SOS-Kinderdorf ins Leben gerufen wurde. Die Schüler organisierten verschiedene Aktivitäten, darunter Buffets, und schafften es, eine bemerkenswerte Summe von 2.880 Euro zu sammeln. Aliyan, der als Projektleiter fungierte, erklärte, dass die gesammelten Gelder den betroffenen Kindern und Familien im Sudan zugutekommen sollen, die unter extrem schwierigen Bedingungen leiden. Die Spendenaktion wurde von Lehrern und der Direktorin des Gymnasiums tatkräftig unterstützt und die Überweisung der Spenden wurde am 30. Mai auf das Konto von SOS-Kinderdorf vorgenommen.

Die Lage im Sudan

Doch warum ist diese Hilfe so dringend notwendig? Der Bürgerkrieg im Sudan, der seit Mitte April 2023 andauert, hat die größte humanitäre Krise weltweit ausgelöst. Bislang sind fast 30,4 Millionen Menschen im Sudan auf humanitäre Hilfe angewiesen, und mehr als 12,7 Millionen Menschen wurden durch den Konflikt vertrieben. Die Regierungstruppen und die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) führen einen brutal geführten Machtkampf, der zu massiven Zerstörungen und unvorstellbaren Gräueltaten geführt hat. Berichten zufolge zählen dazu ethnische Vertreibungen, Massenvergewaltigungen und andere schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, die beiden Konfliktparteien vorgeworfen werden.

Laut den Vereinten Nationen haben rund 13 Millionen Menschen vor der Gewalt im Sudan fliehen müssen, wobei der Großteil dieser Menschen innerhalb des Landes bleibt. In Nachbarländern wie Ägypten, Südsudan oder Uganda haben etwa 4 Millionen Sudanesen Zuflucht gesucht. Die humanitäre Situation ist katastrophal: Mehr als 24,6 Millionen Menschen leiden unter akutem Hunger, und in einigen Teilen des Landes wurde bereits eine Hungersnot ausgerufen.

Internationale Reaktionen

Die internationale Gemeinschaft hat bisher nur unzureichend auf die Situation reagiert. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze hat jüngst zu mehr internationalem Engagement aufgerufen und bedauert die geringe Aufmerksamkeit, die dem Sudan im Vergleich zu anderen Krisengebieten zuteil wird. Ein großer Schritt in diese Richtung wird die Sudan-Konferenz sein, an der Deutschland, Frankreich und die EU am 15. April 2025 teilnehmen werden. Ziel ist es, den Druck auf die Kriegsparteien zu erhöhen und Friedensverhandlungen zu fördern. Bisherige diplomatische Bemühungen blieben jedoch oft erfolglos, und die Lage bleibt angespannt.

In dieser herausfordernden und erschütternden Situation zeigen die Schüler der Gottschalkgasse, dass auch kleine Gesten große Wirkungen haben können. Ihre Initiative ist nicht nur ein Lichtblick für ihre betroffenen Mitschüler, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung für viele in einer der schlimmsten humanitären Krisen der Welt.

Um mehr über die Spendenaktion und das Engagement der Schüler zu erfahren, können Sie die Berichte auf Heute, ZDF und watson nachlesen.

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Ort Gottschalkgasse, 1100 Wien, Österreich
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