Wieder Vandalismus in Favoriten: Religiöse Botschaften beschmiert!

Antonsplatz, Favoriten, Österreich - In Favoriten sorgt eine erschreckende Entwicklung für Besorgnis: Die Kirche St. Anton am Antonsplatz wurde erneut wiederholt mit religiösen Schriftzügen beschmiert. Solche Vorfälle sind nicht nur respektlos, sondern werfen auch ein Licht auf wachsende Spannungen im Umfeld der Kirche. Die Außenmauern der Backsteinkirche sind von mehreren Beschmierungen betroffen, was bei der Gemeinde Sorgen auslöst. Dechant Matthias Felber hat Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) eingeladen, um über diese Vorfälle zu sprechen und eine bessere Zusammenarbeit zu fördern. Geplant ist ein runder Tisch, bei dem Polizei, Sozialarbeit und Religionsgemeinschaft gemeinsam Lösungen erarbeiten sollen. Die Gemeinde zeigt sich einig: Das respektlose Verhalten der Jugendlichen am Antonsplatz muss angesprochen werden, so Albert Noss, Mitglied der Gemeindeleitung. Bezirksvorsteher Franz äußerte sich ebenfalls deutlich und bezeichnete die Graffiti als pietätlos gegenüber Gläubigen.
Die aktuelle Situation fällt in einen größeren Kontext. Vandalismus in kirchlichen Räumen hat in Österreich stark zugenommen. Der Referent der Deutschen Bischofskonferenz, Jakob Johannes Koch, bringt es auf den Punkt: Seit 2010 ist ein besorgniserregender Anstieg von vandalistischen Übergriffen auf Kirchen zu beobachten, alle Arten von Sachbeschädigungen sind geworden. Dazu gehören nicht nur Graffiti, sondern auch gravierendere Taten wie Brandstiftungen und Beleidigungen. Die Statistiken zeigen, dass die Dunkelziffer hoch ist; viele Vorfälle fließen nicht in die offiziellen Berichte ein. In den meisten Fällen wird wegen Sachbeschädigung ermittelt, während ideologische Hintergründe oftmals übersehen werden. Koch fordert deshalb, solche Angriffe als schwerwiegende Straftaten zu behandeln.
Vandalen im Visier
Laut einem Bericht von OIDAC Europe gab es rund um Ostern einen Anstieg an Kirchenschändungen in Wien. Diese Beobachtungen untermauern die Forderung von Anja Hoffmann, der Direktorin der OIDAC, nach mehr Aufmerksamkeit für dieses Problem. Ihre Organisation dokumentierte allein im Jahr 2023 fast ein Dutzend Brandstiftungen, während die staatlichen Statistiken keine dieser Taten erfassen konnten. In Österreich wurden 2023 insgesamt 150 christenfeindliche Hassverbrechen gemeldet, darunter 78 Sachbeschädigungen an Kirchen. Im Vergleich zu Deutschland, wo über 2.000 solcher Vorfälle dokumentiert wurden, ist die Statistik in Österreich alarmierend. Daher ist die Notwendigkeit von Präventivmaßnahmen dringend, da sie nicht nur Schäden verhindern, sondern auch ein Gefühl der Sicherheit für die Gläubigen schaffen sollen.
Die Diskussion über mögliche Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Vandalismus wird immer lauter. Gemeinden sind dazu aufgerufen, zu prüfen, ob ihre Kirchen in der Nähe von Kriminalitätsschwerpunkten liegen. Mögliche Lösungen sind die Erhöhung der personellen Präsenz, die Installation heller Beleuchtung oder auch der Einsatz von Videoüberwachung, um potenzielle Täter abzuschrecken. So verschieden die Meinungen über die Effektivität sind, die Forderungen nach mehr Investitionen in dieser Hinsicht sind unüberhörbar. Offene Kirchen sollten trotz der Gefahren für einen einladenden Glauben stehen bleiben, um das Gemeindeleben zu fördern und Gläubige zu ermutigen.
Die Vorfälle an der St. Anton Kirche zeigen nicht nur die akute Notwendigkeit von Maßnahmen, sondern auch die Verantwortung der Gemeinschaft, für einen respektvollen Umgang miteinander zu sorgen. Der runde Tisch könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein, um die Sorgen der Gläubigen ernst zu nehmen und gemeinsam für die Sicherheit und den Respekt in der Nachbarschaft zu kämpfen.
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Ort | Antonsplatz, Favoriten, Österreich |
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