Mutter tötet Sohn: Prozessauftakt enthüllt psychische Abgründe!

Im Fall aus Wien-Favoriten tötete eine 29-Jährige ihren Sohn. Psychische Störungen führten zur Entscheidung gegen Mordanklage.
Im Fall aus Wien-Favoriten tötete eine 29-Jährige ihren Sohn. Psychische Störungen führten zur Entscheidung gegen Mordanklage. (Symbolbild/ANA)

Wien-Favoriten, Österreich - Am 2. Juni 2025 begann in Wien der Prozess gegen eine 29-jährige Frau, die beschuldigt wird, am 17. November 2024 in ihrer Wohnung in Favoriten ihren vierjährigen Sohn getötet zu haben. Laut dem Bericht von Die Presse schnitt sie dem Kind mit einem Küchenmesser die Kehle durch. Dies geschah unter dramatischen Umständen, die das Gericht und die Öffentlichkeit tief erschüttern.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen die Frau keine Mordanklage erhoben. Stattdessen wird von einer schwerwiegenden psychischen Störung ausgegangen, die bei der Tat eine entscheidende Rolle spielte. Die Anklagebehörde beantragte die unbefristete Unterbringung der Frau in einem forensisch-therapeutischen Zentrum, um sie in einem geschützten Rahmen behandeln zu können. Wie auch auf der Webseite von Leitinger erläutert wird, führt Zurechnungsunfähigkeit in Österreich oft zu einer solchen Unterbringung, wenn eine Straftat droht, die mit mehr als einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet wird.

Psychische Störungen als Ursache

Ein psychiatrisches Gutachten der Sachverständigen Sigrun Rossmanith spielte eine wesentliche Rolle im Verfahren. Diese stellte fest, dass die Frau an einer akuten polymorphen psychotischen Störung litt, die Symptome einer Schizophrenie aufwies. Zum Zeitpunkt der Tat war sie nach der Einschätzung der Gutachterin zurechnungsunfähig. Dies wirft grundlegende Fragen zur Schuldfähigkeit im Strafrecht auf, wie auf Anwalt.de thematisiert wird. Hierbei wird das Verständnis der rechtlichen Konsequenzen von Handlungen als zentraler Aspekt dargestellt.

Was die Tragödie noch erschreckender macht, ist die Vorgeschichte der Frau. Am Tag vor der Tat hatte sich ihr Ehemann um ihren psychischen Zustand Sorgen gemacht und suchte ein Krankenhaus auf. Tragischerweise wurde ihr akuter psychotischer Zustand im Krankenhaus nicht erkannt, und sie wurde wieder nach Hause geschickt. Am Morgen der Tat kam es dann zu dem unfassbaren Vorfall, als ihr Mann aufwachte und sah, wie die Mutter mit einem Messer auf ihren Sohn losging.

Die Folgen der psychischen Erkrankung

Der Verlauf des Prozesses wird nun genau beobachtet. Die Dauer der Unterbringung einer psychisch kranken Person im forensisch-therapeutischen Zentrum ist variabel und wird regelmäßig gerichtlich überprüft. Ziel dieser Maßnahme ist eine therapeutische Behandlung, die dazu beitragen soll, die Gefahrenabnahme zu sichern und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu fördern. Schließlich wird auch geprüft, ob von der Frau eine strafrechtliche Gefahr ausgeht.

Das psychiatrische Gutachten wird entscheidend beeinflussen, ob und wann die Frau wieder in die Gesellschaft entlassen werden kann. Wie in der Diskussion um solche Gutachten immer wieder betont wird, können unterschiedliche Psychiater zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen, was die Schuldfähigkeit angeht. Daher sind diese Gutachten nicht nur wichtig, sie müssen auch kritisch betrachtet werden.

Die Tragödie, die sich in Wien-Favoriten abspielte, wirft nicht nur Fragen zur Schuldfähigkeit und zur psychiatrischen Behandlung auf, sondern ist auch ein schmerzhafter Mahnruf, wie entscheidend frühzeitige Interventionen bei psychischen Erkrankungen sein können. Die Gesellschaft hat die Verantwortung, solche Fälle aufmerksam zu verfolgen und Lehren aus ihnen zu ziehen, während der Prozess allen Beteiligten die Möglichkeit zur Klärung der rechtlichen und heilpädagogischen Aspekte bieten wird.

Für die Hinterbliebenen und die Öffentlichkeit bleibt die Erschütterung über den Verlust eines so jungen Lebens bestehen, während die rechtlichen Schritte nun ihren Lauf nehmen.

Wie Die Presse berichtet, wird es in den kommenden Verhandlungstagen darauf ankommen, die genauen Umstände und die psychologischen Hintergründe des Falls umfassend zu beleuchten. Der Fall wird sicher auch einen bleibenden Eindruck in der Diskussion über die Schnittstelle zwischen Recht und Psychiatrie hinterlassen.

Weitere Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen der Unterbringung im forensisch-therapeutischen Zentrum sowie zur Beurteilung der Schuldfähigkeit finden Sie auf den Seiten von Leitinger und Anwalt.de.

Details
Ort Wien-Favoriten, Österreich
Quellen