Waffenverbotszone am Reumannplatz: Erfolg oder Illusion für Wien?

Waffenverbotszone am Reumannplatz: Erfolg oder Illusion für Wien?
Reumannplatz, 1100 Wien, Österreich - Am Reumannplatz in Wien-Favoriten tut sich einiges. Seit März 2024 gilt hier eine Waffenverbotszone, die nach wie vor rege diskutiert wird. Laut Angaben von MeinBezirk wurden seit der Einführung insgesamt 187 Waffen, davon 131 Messer, sichergestellt. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zeigt sich „stolz“ über die Bilanz und erkennt in der Waffenverbotszone einen Erfolg, trotz anhaltender Messerattacken.
Die Meinungen der Anwohner sind gemischt. Während der 26-jährige Nawab Sharif die Veränderungen in den letzten Jahren als negativ empfindet, aber die Waffenverbotszone dennoch positiv sieht, findet die 72-jährige Monika diese „super“, merkt jedoch an, dass sich nichts Wesentliches verändert hat. Die 21-jährige Karolina, die neu in der Gegend ist, schätzt die Waffenverbotszone als einen wichtigen Schutzfaktor. Kritiker hingegen, wie der 62-jährige Herbert, sind der Ansicht, dass die Maßnahme allein nicht ausreicht und fordern zusätzlich ein Alkoholverbot.
Aktionen gegen Jugendkriminalität
Am 16. Juli 2025 fällte die Polizei im Rahmen einer Schwerpunktaktion gegen Jugendkriminalität harte Entscheidungen. Hierbei wurden 2.470 Minderjährige angezeigt und 147 festgenommen, so Vienna.at. Trotz der Beseitigung von 187 Waffen seit Inkrafttreten der Verbotszone stieg die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen in Wien um neun Prozent – ein besorgniserregender Trend, den Innenminister Karner jedoch mit einem Rückgang der Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 21 Jahren österreichweit verteidigt. Ihm zur Seite steht eine Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität, die erfolgreich bei der Aufklärung und Festnahme von Tätern ist.
Unter den ermittelten Verdächtigen waren auch fünf Syrer im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, die in Zusammenhang mit einer Messerattacke am 16. Juni 2025 stehen. Drei Personen mussten notärztlich versorgt werden. Diese Vorfälle haben auch die Sorge von Anwohnern wie der 66-jährigen Andrea geweckt, die eine Ausweitung der Waffenverbotszone auf ganz Wien fordert.
Langfristige Maßnahmen und Ausblick
Karner bekräftigt, dass der Kontrolldruck in der Waffenverbotszone aufrechterhalten bleibt. Er erwartet langfristige Erfolge durch das Stopp des Familiennachzugs und den Einsatz gezielter Maßnahmen. Seit dem Inkrafttreten der Waffenverbotszone wurde eine Versiebenfachung unter 14-jährigen syrischen Tatverdächtigen festgestellt, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht, so BMI.
Die Waffenverbotszone am Reumannplatz wird nun um weitere drei Monate verlängert. Ob diese Maßnahme die allgemeine Sicherheit tatsächlich verbessert oder nur ein erster Schritt ist, bleibt abzuwarten. Die Debatte unter Anwohnern und Behörden zeigt, dass die Bevölkerung ein großes Interesse an Sicherheitsfragen hat und sich auch in Zukunft ein gutes Händchen bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität erhofft.
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Ort | Reumannplatz, 1100 Wien, Österreich |
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