Insolvenzschock für das Strudlhof-Hotel: 550.000 Euro Schulden!

Hotel Strudlhof in Alsergrund, Wien, meldet Insolvenz wegen Corona-Nachwirkungen und Pachtvertragskündigung. Betroffene: 11 Mitarbeiter.
Hotel Strudlhof in Alsergrund, Wien, meldet Insolvenz wegen Corona-Nachwirkungen und Pachtvertragskündigung. Betroffene: 11 Mitarbeiter. (Symbolbild/ANAGAT)

Insolvenzschock für das Strudlhof-Hotel: 550.000 Euro Schulden!

Pasteurgasse 1, 1090 Wien, Österreich - Das renommierte Hotel „Strudlhof“ im Wiener Bezirk Alsergrund ist insolvent und rutscht damit in eine schwierige finanzielle Situation. Wie meinbezirk.at berichtet, wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der L7 GmbH eröffnet. Trotz annehmbarer Betriebsergebnisse konnte das Unternehmen die Überschuldung von 550.000 Euro nicht abtragen. Betroffene sind elf Mitarbeiter sowie rund 30 Gläubiger, die bis zum 13. August ihre Forderungen anmelden können.

Die Hauptgründe für die Insolvenz sind die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie die Kündigung des Pachtvertrags, was die betrieblichen Rahmenbedingungen erheblich verschlechterte. Eine Sanierung des Unternehmens ist derzeit nicht geplant, wobei eine vorübergehende Fortführung des Hotelbetriebs bis zum Auslaufen des Pachtvertrags erfolgen soll. Dies ist besonders bedauerlich, da die Geschichte des Hotels tief in der Wiener Traditionskultur verwurzelt ist; das Gebäude, das 1975 erbaut wurde, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem ursprünglichen Strudelhof von 1690.

Wirtschaftliche Hintergründe und Pandemie-Folgen

Der Hotelsektor in Österreich hat in den letzten Jahren durch die Corona-Pandemie stark gelitten. Laut heute.at haben 16 Prozent der Hotels die Pandemie nicht überstanden. Vor allem kleine familiengeführte Betriebe sahen sich gezwungen, Pachtverträge auslaufen zu lassen oder den Betrieb einzustellen. Dominic Schmid, Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer Wien, stellte fest, dass Pachtbetriebe eine Auslastung von mindestens 75 Prozent benötigen, um wirtschaftlich zu arbeiten, und dass sogar 60 Prozent im Sommer nicht ausreichen, um die Kosten zu decken.

Die wirtschaftliche Erholung ist mühsam, vor allem in städtischen Gebieten wie Wien. Im Jahr 2020 belief sich die Zahl der Nächtigungen auf nur 4,9 Millionen, verglichen mit 17,6 Millionen im Jahr 2019. Während die Stadthotellerie langsamer wieder auf die Beine kommt, können Betriebe weiterhin staatliche Hilfen wie Kredit-Garantien und Kurzarbeit beantragen, die jedoch bald auslaufen werden.

Zusammenhang mit anderen Insolvenzen

Die Situation des Hotel „Strudlhof“ ist nicht einzigartig. Auch andere Hotelbetreiber, wie die Erste Wiener Hotel-Aktiengesellschaft, haben Insolvenz angemeldet. Diese Gesellschaft gehört dem österreichisch-saudischen Geschäftsmann Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber und ist unter anderem Betreiber des Grand Palais Shopping Mall am Kärntner Ring. Kurier berichtet, dass die Insolvenz auf Antrag eines Gläubigers eröffnet wurde und die Gesellschaft hohe Verbindlichkeiten in Höhe von über 44 Millionen Euro hat. Die betroffene Grand Hotel Gesellschaft mbH, die ebenfalls zur Erste Wiener Hotel-Aktiengesellschaft gehört, bleibt jedoch insolvent.

Der Hotel „Strudlhof“ könnte das nächste Beispiele für die wirtschaftlichen Herausforderungen im heimischen Gastgewerbe sein. Die Unsicherheiten rund um Eigentumsverhältnisse und die unzureichende Erholung des Tourismus verstärken die ohnehin angespannten Bedingungen. Die Zukunft bleibt ungewiss, sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Gläubiger und den künftigen Alltag in einem der traditionsreichsten Hotels Wiens.

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OrtPasteurgasse 1, 1090 Wien, Österreich
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