Monsterwelse erobern Deutschland: Klimawandel lässt Riesen wachsen!

Monsterwelse erobern Deutschland: Klimawandel lässt Riesen wachsen!
Wels, Österreich - In den letzten Jahren sorgt ein gewisser „Monsterwels“ für viel Aufregung in deutschen Gewässern. Diese beeindruckenden Raubfische nehmen aufgrund des Klimawandels immer größere Ausmaße an. Professor Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei erklärt, dass Welse in den ersten Lebensjahren zwischen 30 und 40 cm an Länge zulegen können und teilweise über 30 Jahre alt werden. Dies trägt zu ihrer bemerkenswerten Größe bei. Ein Wels von über zwei Metern Länge ist in der aktuellen Diskussion nicht mehr die Ausnahme, sondern eher die Regel. Der jüngste Rekordfang in Bayern summierte sich auf stolze 2,81 Meter und stellte damit die größte dokumentierte Länge in Deutschland dar. Ein weiteres Exemplar von 2,45 Metern wurde in der Elbe gefangen, und das neue Massenphänomen steht in Zusammenhang mit steigenden Wassertemperaturen, die den Stoffwechsel und die Nahrungsaufnahme der Fische beschleunigen, wie der Deutsche Angelfischerverband berichtet, und unterstreicht, dass die Wels-Population in Deutschland stetig zunimmt, was nicht nur Aufmerksamkeit erregt, sondern auch auf eine mögliche Destabilisierung der heimischen Fischbestände hindeutet.
Die Vorliebe dieser Fische für warme, langsam fließende Gewässer hat dazu geführt, dass sie sich in Gebieten verbreiten, in denen sie einst nicht heimisch waren. Ursprünglich in wärmeren Ländern wie Ungarn und Rumänien beheimatet, sind sie mittlerweile auch in den Gewässern Deutschlands sowie in Südeuropa verbreitet. Mit den immer wärmer werdenden Temperaturen haben sie die perfekte Grundlage zum Wachstum, was sie zu den großen Gewinnern des Klimawandels macht. Experten schätzen, dass diese Welse theoretisch sogar bis zu fünf Meter lang und 200 Jahre alt werden könnten, was ihnen eine beachtliche Konkurrenzfähigkeit bei der Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung verleiht. Eine alarmierende Entdeckung zeigt, dass diese großen Fische sogar in der Lage sind, Wasservögel wie Enten zu fressen, was zeigt, wie vielseitig ihre Ernährung ist. Ein besonders beeindruckendes Beispiel stellte einen Wels dar, der mit einer Rotwangenschildkröte im Maul gefangen wurde.
Konsequenzen für die heimischen Gewässer
Doch was bedeutet das für die Umwelt und andere Fischarten? Die steigende Wels-Population verdrängt kleinere Fischarten und destabilisiert die natürliche Balance in den Gewässern. Das hat nicht nur Konsequenzen für die Artenvielfalt, sondern auch für die Ökosysteme insgesamt. Die steigenden Wasser-Temperaturen, die zum Wachstum der Welse beitragen, sind nicht ohne Folgen, da sie auch die Lebensbedingungen vieler anderer Tierarten beeinträchtigen können. Rein theoretisch sollten Angler und Gewässerbewirtschafter sich um eine Regulierung dieser übergroßen Welse kümmern, um die heimischen Fischbestände zu schützen. Viele Angelverbände sind sich dieser Herausforderung bewusst und ergreifen Maßnahmen, wie zum Beispiel die Verpflichtung zur Verwertung gefangener Welse in bestimmten Regionen.
In tschechischen Gewässern wurde die Bedeutung ungestörter Lebensräume für das Wachstum von Fischen eindrücklich sichtbar. Eine Rettungsaktion in einem Stausee nach 40 Jahren ohne Befischung ergab eine riesige Menge an Fischen, darunter auch große Welse. Diese Beispiele belegen den eindringlichen Einfluss von Fangmethoden und menschlichen Eingriffen auf Gewässerökosysteme.
In Anbetracht all dieser Entwicklungen nimmt die Diskussion über nachhaltige Fischereimethoden und den Schutz empfindlicher Arten an Fahrt auf. Sogar die Aquakultur wird durch die Veränderungen in den Gewässern mit Herausforderungen konfrontiert. Der Klimawandel bringt nicht nur direkte Auswirkungen auf die Fischerei mit sich, sondern auch weitreichende geopolitische und wirtschaftliche Konsequenzen, was für viele Länder von erheblicher Bedeutung ist, die stark von Fischerei-Ressourcen abhängig sind, wie die EU berichtet.
Bei all den Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, bleibt zu hoffen, dass eine intelligente Bewirtschaftung der Gewässer und eine Rücksichtnahme auf die natürlichen Ökosysteme dazu führt, dass sowohl Fischer als auch die heimische Fauna von einer weiterhin gesunden Wasserlandschaft profitieren können. Das letzte Wort ist sicher noch nicht gesprochen, und die Entwicklung in unseren Flüssen und Seen bleibt spannend.
Für weitere Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wels-Population lesen Sie mehr bei MDR, VDA und Aquaculture.
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Ort | Wels, Österreich |
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