Vergewaltigungsfälle bei Festen: Mädchen unter Verdacht von K.O.-Tropfen?

In Oberösterreich ereigneten sich zwei Vergewaltigungsfälle bei Festen, verdächtige Täter stehen unter Ermittlungen.
In Oberösterreich ereigneten sich zwei Vergewaltigungsfälle bei Festen, verdächtige Täter stehen unter Ermittlungen. (Symbolbild/ANAGAT)

Vergewaltigungsfälle bei Festen: Mädchen unter Verdacht von K.O.-Tropfen?

Oberösterreich, Österreich - In Oberösterreich kommt es immer wieder zu erschütternden Vorfällen. Ein aktueller Fall hat die Bevölkerung aufgeschreckt: Eine 16-Jährige hat Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet, nachdem sie in der Nacht zu Sonntag während eines Festes von einem 20-Jährigen mutmaßlich missbraucht wurde. Wie Salzburg24 berichtet, wurde das Mädchen in ein Auto gezerrt und war möglicherweise unter dem Einfluss von K.O.-Tropfen, da sie benommen wirkte. Auch der Vater des Mädchens erstattete Anzeige und somit laufen bereits die Ermittlungen der Polizei.

Der 20-jährige Kosovare, der die Vorwürfe vehement bestreitet und von einvernehmlichen Intimitäten spricht, steht nun im Fokus der Ermittlungen. Parallel dazu häufen sich in Oberösterreich die Fälle von sexualisierter Gewalt. Ein weiterer Vorfall aus dem Bezirk Kirchdorf beunruhigt die Lage zusätzlich: Eine 17-Jährige soll ebenfalls während einer Sonnwendfeier vergewaltigt worden sein. Der mutmaßliche Täter, ein 34-Jähriger, wurde auf der Feier festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft. Auch er bestreitet die Tat, obwohl er bereits wegen Sexualdelikten vorbestraft ist. Puls24 fügt hinzu, dass die beiden Vorfälle den Verdacht erhärten, dass K.O.-Tropfen eine Rolle gespielt haben könnten.

Ein besorgniserregender Trend

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wie Kurier berichtet, stieg die Anzahl an Anzeigen in Zusammenhang mit Raub und sexualisierter Gewalt in Österreich kontinuierlich an. Im Jahr 2024 wurden in Oberösterreich 150 Fälle von Sexualdelikten gemeldet, ein Anstieg im Vergleich zu 123 im Jahr 2023. Ein Großteil dieser Fälle war mit dem Verdacht auf K.O.-Tropfen verbunden, die oft geschmacks- und geruchsneutral in Getränke gemischt werden.

Die Polizei reagiert auf diese besorgniserregende Entwicklung mit verschiedenen Präventionsmaßnahmen. Regelmäßige Kampagnen, wie das Jugendprogramm „Under 18“ und Sensibilisierungen durch Plakataktionen wie #notyourfault, sollen vor den Gefahren warnen. Experten raten dazu, Getränke niemals aus den Augen zu lassen und bei Verdacht sofort Hilfe zu suchen. Viele der Betroffenen berichten von Kontrollverlust und Amnesie, was auch den Ermittlungen oft Steine in den Weg legt, da K.O.-Tropfen nicht immer nachweisbar sind.

Es bleibt zu hoffen, dass die laufenden Ermittlungen in beiden Fällen zu schnellen und gerechten Ergebnissen führen und dass der gesellschaftliche Umgang mit sexueller Gewalt weiterhin kritisch hinterfragt wird. Die Bevölkerung ist aufgerufen, wachsam zu sein und die Präventionskampagnen ernst zu nehmen, um weitere tragische Vorfälle zu verhindern.

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OrtOberösterreich, Österreich
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