Schweiz plant Durchfahrtsgebühren: Urlaubsroute nach Italien betroffen!

Schweizer Politiker planen eine Durchfahrtsabgabe für Verkehrsteilnehmer, um den hohen Verkehrsaufkommen in Uri zu reduzieren.
Schweizer Politiker planen eine Durchfahrtsabgabe für Verkehrsteilnehmer, um den hohen Verkehrsaufkommen in Uri zu reduzieren. (Symbolbild/ANAGAT)

Schweiz plant Durchfahrtsgebühren: Urlaubsroute nach Italien betroffen!

Uri, Schweiz - In den Schweizer Alpen tut sich derzeit so einiges, und das könnte auch Urlauber aus Österreich betreffen. Parlamentarier aus der Schweiz wollen eine neue Gebühr für Autofahrer einführen, die das Land nur durchqueren. Diese Initiative zur „Durchfahrtsabgabe“ kommt aus fünf Parteien, und unter den Befürwortern findet sich auch Simon Stadler von der Partei „Die Mitte“. Wie innsalzach24.de berichtet, ist das Ziel klar: Ausländische Reisende, insbesondere aus Deutschland, sollen für die belastenden Reisezeiten zur Kasse gebeten werden.

Die Maßnahme zielt darauf ab, den Verkehr gleichmäßiger zu verteilen, da der Kanton Uri, besonders am Nordportal des Gotthard-Straßentunnels, unter hohem Verkehrsaufkommen leidet. Besonders an Feiertagen und während der Ferienzeiten wird es oft eng. Aktuell wird die Durchfahrt über die Schweizer Autobahn jedoch durch die obligatorische Vignette für 40 Franken (rund 43 Euro) pro Jahr abgedeckt.

Details zur Durchfahrtsabgabe

Der Plan sieht vor, dass die Nummernschilder an den Grenzen bei Ein- und Ausreise gescannt werden. Je nach Verkehrsaufkommen sollen die Gebühren variieren: An stark frequentierten Tagen, wie Feiertagen und Ferienbeginn, würden die Preise steigen, während an ruhigen Tagen geringere Gebühren anfallen könnten. Laut rundschau-online.de beabsichtigt man, die Fahrer zu belasten, die ohne wesentlichen Aufenthalt im Land unterwegs sind.

Simon Stadler wehrt sich gegen Vorwürfe, dass die Gebühr ausländische Reisende diskriminiere. Vielmehr betont er die Belastungen für die Anwohner in Uri. Allerdings steht die Einführung der neuen Abgabe noch vor etlichen rechtlichen und politischen Hürden. Die Schweizer Regierung muss sich dazu noch äußern, und gegebenenfalls wird es auch Verhandlungen mit den Nachbarstaaten geben müssen.

Rechtslage und EU-Abkommen

Ein weiterer zentraler Aspekt der Diskussion ist die Vereinbarkeit der Durchfahrtsabgabe mit dem Landverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und der EU. Dieses Abkommen sichert die Zusammenarbeit im grenzüberschreitenden Verkehr und wurde 1999 als Teil der sogenannten „Bilateralen I“ geschlossen. Laut bav.admin.ch ist die Anerkennung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) ein wichtiger Bestandteil dieses Abkommens. Die Schweiz darf für einen Lastentransport von Grenze zu Grenze im Durchschnitt 325 Franken verlangen und hat damit auch die Möglichkeit, ihre Verkehrspolitik im alpinen Raum zu gestalten.

Das Schweizer Parlament wird im September wieder tagen, und ob die Gebühr tatsächlich eingeführt wird, bleibt abzuwarten. Bis dahin stehen viele Fragen im Raum: Wie wird der Reiseverkehr in den kommenden Monaten aussehen? Und vor allem: Welche Auswirkungen hätte die Gebühr auf die Reisenden aus Österreich?

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OrtUri, Schweiz
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