Filmkultur in Amstetten: Dialogtage begeistern mit hochkarätigen Gästen!

Amstetten fokussiert sich auf Filmkultur: Dialogtage im Rathaussaal beleuchten das Ehrenamt und die gesellschaftliche Bedeutung von Kinos.
Amstetten fokussiert sich auf Filmkultur: Dialogtage im Rathaussaal beleuchten das Ehrenamt und die gesellschaftliche Bedeutung von Kinos. (Symbolbild/ANAGAT)

Filmkultur in Amstetten: Dialogtage begeistern mit hochkarätigen Gästen!

Amstetten, Österreich - Am 16. Juli 2025 fanden im Rahmen des Viertelfestival Mostviertel die Dialogtage in Amstetten statt, die sich ganz der Filmkultur und dem ehrenamtlichen Engagement der Filmvereine widmeten. Initiator der Veranstaltung war der Kulturverein Perspektive Kino, der im Rathaussaal eine breite Palette von Themen rund um die gesellschaftliche Bedeutung des Films präsentierte. Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP) eröffnete die Veranstaltung mit einem Blick auf das bevorstehende Kulturjahr 2026, das durch die Niederösterreichische Landesausstellung geprägt sein wird. Auch Kulturstadtrat Stefan Jandl und Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, waren unter den Gästen und unterstrichen die Wichtigkeit von Film- und Kinokultur als Begegnungsorte.

Ein besonderes Highlight des ersten Dialogtages waren die fünf Impulsvorträge, die zur intensiven Diskussion anregten. Antje Nikola Mönning hob den Film als eine „Empathie-Maschine“ hervor und machte auf die Notwendigkeit von Räumen aufmerksam, in denen filmische Auseinandersetzungen stattfinden können. Martin Vogg beleuchtete die historische und aktuelle Rolle von Kinos in den Gemeinden und die essenzielle Funktion von Filmvereinen. Auch Michael Stejskal vom Filmladen Filmverleih betonte die Bedeutung dieser Vereine als wertvolle Partner in der Filmbranche. Zudem wurde der Kurzfilm „Halleluja“ von den Regisseuren Christian und Theresa Kitzwögerer gezeigt, wodurch Filmvereine als Plattform für qualitativ hochwertige, aber kleinere Produktionen hervorgehoben wurden.

Von der Filmproduktion zur Publikumsbindung

Die Diskussionen am ersten Tag wurden auch durch den Austausch mit jungen Filmschaffenden bereichert. Studierende der Filmakademie Wien, Saskia Arth und Matteo Sanders, kamen zu Wort und besprachen, wie sie als Nachwuchsfilmer ihr Publikum effektiv erreichen können. Dieses Engagement macht deutlich, wie wichtig es ist, die kinematografische Bildung und die Verbreitung von Filmen zu fördern, insbesondere in einer Zeit, in der künstlerische Ausdrucksformen oft in den Hintergrund gedrängt werden. Stimmen aus der Region bestätigten die Wichtigkeit des Erhalts alter Kinos, die als kulturelle Infrastruktur nicht zu ersetzen sind.

Der zweite Dialogtag begann mit einem kurzweiligen Filmfrühstück, bei dem die Filme „Am Grat“ und „Lena*“ präsentiert wurden. Diskussionsformate zur „DNA der Filmvereine“ und zu zukünftigen Herausforderungen leiteten den weiteren Verlauf des Tages ein. Auch Vertreter aus verschiedenen Kulturabteilungen und Filminstituten waren vor Ort und trugen zur Diskussion bei. Perspektive Kino-Obfrau Helga Steinacher lobte das Engagement des Teams und die ergebnisreiche Organisation der Veranstaltung, die den Austausch von Ideen und Visionen förderte.

Ein Blick in die Zukunft der Filmkultur

Die Dialogtage schlossen mit einem Ausblick auf das bevorstehende Perspektive Sommerkino am 6. August, bei dem Schauspielerin Ursula Strauss für ein Filmgespräch erwartet wird. Solche Veranstaltungen liegen voll im Trend und unterstreichen die Bedeutung von Filmkultur und kommunalen Kinos, die sich aktiv mit mehr als nur der Aufführung von Filmen beschäftigen. Die Programme dieser Kinos zeichnen sich durch hohe Qualität aus und fördern den Dialog zwischen Publikum und Filmemachern, was in einer Zeit von digitaler Überflutung umso wichtiger ist. Wie die zahlreichen Impulsvorträge und Diskussionen der Dialogtage zeigen, wird die Notwendigkeit zur Verstärkung kommunaler Filmarbeit und die Ansprüche an die Kulturpolitik auch in Zukunft bestehen bleiben.

In der internationalen Filmszene gibt es ebenfalls viel Bewegung. So wurden für den Internationalen Wettbewerb 2025 insgesamt 36 Filme von einem Auswahlkomitee gekürt. Darunter finden sich Werke aus Ländern wie Myanmar, Pakistan, Haiti und sogar von österreichischen Filmemachern. Solche Initiativen belegen das umfassende Angebot, das über lokale Grenzen hinausgeht und den Austausch von Kulturen fördert. Die breite Palette an Filmen zeigt, dass die Filmkultur nicht nur lokal, sondern auch international in den Fokus rückt und Platz für Diversität und verschiedene Perspektiven schafft.

Die Kombination aus lokaler Filmkultur, dem Austausch mit jungen Talenten und internationaler Aufmerksamkeit zeigt, dass die Filmvereine und kulturellen Einrichtungen in Österreich ein hervorragendes Gespür für das haben, was die Gesellschaft bewegt und was in der Zukunft gefragt sein wird. Ob im kleinen Rahmen oder im internationalen Wettbewerb – die Filmkultur hat in Amstetten und darüber hinaus einen festen Platz.

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OrtAmstetten, Österreich
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