Torvalds knallt Rust-Formatierung: Völlig verrückt!
Linus Torvalds kritisiert die Rust-Formatprüfung im Linux 6.18 Merge. Aktuelle Richtlinien und Workarounds zur Lösung von Konflikten werden besprochen.

Torvalds knallt Rust-Formatierung: Völlig verrückt!
Kontroversen rund um die Rust-Integration im Linux-Kernel nehmen zu. Linus Torvalds hat während des Linux 6.18 Merge-Fensters die Rust-Formatprüfung scharf kritisiert und sie als „geistlos und völlig verrückt“ bezeichnet. Er bemängelte vor allem die Art und Weise, wie mehrzeilige Importanweisungen in eine einzige Zeile zusammengefasst werden. Diese Aussagen fielen Minuten vor der Veröffentlichung von Linux 6.18-rc2, in dessen Rahmen schnelle Korrekturen gemacht wurden, um Torvalds‘ Kritik zu adressieren. Miguel Ojeda, der leitende Entwickler für Rust im Linux-Projekt, spielte dabei eine Schlüsselrolle und kommentierte die nötigen Anpassungen für die kommende Version.
Wie Phoronix berichtet, sind die Konflikte beim Merging und Rebasen ein wiederkehrendes Problem. Die Standardformatierung durch ‚rustfmt‘ konnte Torvalds‘ Reformulierungen von Importanweisungen nicht richtig verarbeiten, was in der Vergangenheit zu Schwierigkeiten geführt hat. Die aktualisierten Richtlinien, die schnell implementiert wurden, sehen vor, mit einem temporären Workaround zu arbeiten – durch einen nachfolgenden leeren Kommentar wird der Code wieder ‚rustfmt‘-konform.
Die Debatte um Formatierungspraktiken
Der Kern der Diskussion drehte sich zunächst um eine Pull-Request für Linux 6.18, die von Maintainer Dave Airlie am 1. Oktober eingereicht wurde. Torvalds äußerte sich kritisch über die flache Hierarchie der Einrückungen im Änderungsprotokoll und stellte sogar die Qualität des Editors von Airlie in Frage. Diese technische Debatte über Rust’s Formatierungswerkzeug und die damit verbundenen Probleme beim Merge zeigt, wie wichtig eine präzise Formatierung für den Erfolg eines so komplexen Projekts wie dem Linux-Kernel ist, wie It’s FOSS dokumentiert.
Zu den Herausforderungen, die durch falsches Formatting entstehen, erklärt Miguel, dass stabilere Konfigurationsoptionen für Importformatierungen nur in den nächtlichen Builds verfügbar sind. Er empfiehlt, das Auto-Formatter-Tool erst nach Konfliktlösungen auszuführen, um zukünftige Probleme mit dem kontinuierlichen Integrationssystem zu vermeiden. Das unterstreicht die jahrelange Erfahrung, die bei solchen Entscheidungen unabdingbar ist.
Rust und seine Rolle im Kernel
Inmitten dieser technischen Auseinandersetzungen wird die Rolle der Programmiersprachen im Linux-Kernel kritisch beleuchtet. Torvalds betont, dass niemand gezwungen sei, mit Rust zu arbeiten, was jedoch nicht bedeutet, dass Rust-Code automatisch abgelehnt werden kann. Im Gegenteil: Laut Ars Technica könnte eine Zusammenarbeit zwischen C-Entwicklern und Rust-Entwicklern durchaus fruchtbar sein.
Die Integration von Rust wird allgemein als Vorteil für neue Code- und Treiberentwicklungen angesehen. Greg Kroah-Hartman, ein erfahrener Entwickler im Kernel-Bereich, weist darauf hin, dass viele der Sicherheitsprobleme in den letzten Jahren durch „stupid little corner cases in C“ verursacht wurden, die in Rust nicht existieren. Angesichts der Tatsache, dass es 30 Millionen Zeilen C-Code gibt, die nicht so schnell verschwinden werden, ist eine Betrachtung der Integration von Rust für die Zukunft unabdingbar.
Die Diskussion rund um Rust im Linux-Kernel hat also nicht nur technische, sondern auch strategische Implikationen für die Softwareentwicklung, die weiterverfolgt werden sollte, um die Herausforderungen und Möglichkeiten, die diese neue Programmierlandschaft bietet, zu verstehen.