Güssing nimmt Abschied: Bezirkspolizeichef Dragosits geht nach 22 Jahren!

Güssing nimmt Abschied: Bezirkspolizeichef Dragosits geht nach 22 Jahren!
Güssing, Österreich - Am Ende dieses Monats tritt Ewald Dragosits nach 22 Jahren in Güssing als Bezirkspolizeikommandant in den wohlverdienten Ruhestand. Seine beeindruckende Karriere erstreckt sich über stolze 44 Jahre, beginnend beim Zoll und seit 1994 in den Reihen der Gendarmerie und später der Polizei. In dieser Zeit gab es viele Umbrüche, die auch den Alltag der Polizei stark beeinflussten.
Wichtige Wendepunkte wie die Fusion von Gendarmerie und Polizei haben die Strukturen der Sicherheitsbehörden geändert. Dazu zählt auch die Eröffnung des Grenzübergangs zwischen Heiligenbrunn und Strem, die den grenzüberschreitenden Austausch in der Region sicherer machte. In seinem Rückblick hebt Dragosits hervor, dass die Flüchtlingswelle im Jahr 2015 die größte Herausforderung seiner Amtszeit war. In dieser Zeit mussten 4.500 Personen auf freiem Feld versorgt werden, was für alle Beteiligten eine immense Belastung darstellte.
Herausforderungen und Erfolge
Die Arbeit der Polizei hat sich in den letzten Jahren durch verschiedene Faktoren verändert. Laut Berichten von br.de stieg die Arbeitsbelastung für die Polizei besonders mit Beginn der Flüchtlingskrise im Herbst 2015. Während der Fokus anfangs auf der Versorgung der Flüchtlinge lag, kam es häufig zu Konflikten zwischen den Neuankömmlingen, die die Kontrolle der Sicherheitslage erschwerten. Die Zahl der Einsätze in Flüchtlingsunterkünften schnellte von wenigen auf über 1.000 pro Jahr in die Höhe.
Dragosits erinnert sich auch an die Schattenseiten seiner Tätigkeit. Immer wieder musste die Polizei bei tragischen Verkehrsunfällen oder Gewalttaten gegen Kinder eingreifen. Er verzeichnet jedoch auch positive Momente, wie die Mitarbeit bei großen Sportereignissen, etwa den Rad-Staatsmeisterschaften oder der Fußball-EM 2008. Er zeigt sich stolz auf die hohe Aufklärungsquote im Bezirk, insbesondere im Bereich Drogenkriminalität, und hebt hervor, dass trotz der gestiegenen Delikte, insbesondere im Cybercrime-Bereich und bei Internet-Betrug, der Respekt vor den Beamten zunehmend schwindet.
Zukunftsvisionen und Übergang
In seinem Abschiedsbrief warnt Dragosits zudem vor der Zunahme von verbalen und tätlichen Übergriffen auf Polizisten. Die Probleme, die dabei entstehen, sind oft die resultierenden Konflikte in der Gesellschaft, verstärkt durch die Herausforderungen, die die Flüchtlingssituation mit sich bringt. Um dem entgegenzuwirken, sind Maßnahmen wie interkulturelle Schulungen für Beamte von großer Bedeutung.
Am 1. Juli wird Robin Horvath die Nachfolge von Dragosits antreten und die Leitung des Bezirkspolizeikommandos übernehmen. Auf die zukünftigen Herausforderungen, die dieser Schritt mit sich bringt, darf man gespannt sein. Ewald Dragosits verlässt die Polizei mit bleibenden Erinnerungen, sowohl an die Herausforderungen als auch an die Erfolge, die er in seiner Zeit erleben durfte.
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Ort | Güssing, Österreich |
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