Bäume in Wien: Argentinierstraße droht das Absterben!

In Wieden drohen Bäume in der Argentinierstraße aufgrund technischer Mängel abzusterben; Pflege durch Wiener Stadtgärten läuft.
In Wieden drohen Bäume in der Argentinierstraße aufgrund technischer Mängel abzusterben; Pflege durch Wiener Stadtgärten läuft. (Symbolbild/ANAGAT)

Bäume in Wien: Argentinierstraße droht das Absterben!

Argentinierstraße, 1040 Wien, Österreich - In der Argentinierstraße, unweit des Funkhauses, sorgen vier Bäume für Aufregung. Diese prächtigen Pflanzen, genauer gesagt die Hälfte der Alnus x spaethii ‚Spaeth‘ – besser bekannt als Purpur-Erlen – sehen sich einem ernsthaften Problem gegenüber. Laut einem Bericht von meinbezirk.at wurden sie unzureichend bewässert. Ein technischer Defekt in der unterirdisch verlegten Bewässerungsanlage war der Grund, warum die Bäume nicht die nötige Pflege erhielten.

Ein Baum muss im Herbst abgetragen werden, während die anderen drei unter Beobachtung stehen. Die zuständige Magistratsabteilung 42, auch als Wiener Stadtgärten bekannt, kümmert sich um die Pflege der betroffenen Pflanzen. Die Bewässerungsanlage wird derzeit repariert, damit die Erlen, die bekannt für ihre beeindruckende Höhe von bis zu 20 Metern sind, wieder die notwendige Unterstützung erhalten können.

Die Purpur-Erle im Detail

Die Alnus x spaethii ist nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch ein interessanter Baum mit einer Geschichte. Diese Hybride zwischen A. japonica und A. subcordata, die 1894 in den Späeth-Baumschulen in Berlin gezüchtet wurde, erfreut sich seit ihrer Markteinführung im Jahr 1908 großer Beliebtheit. Ihre Blätter schmücken sich in der Jugend in einem violett-lila Farbton und verwandeln sich im Herbst in ein prachtvolles purpur-rot, was sie zu einem echten Hingucker macht. Laut treesandshrubsonline.org ist die Purpur-Erle außerdem bekannt für ihre robusten, gleichmäßig ovalen Kronen und das bemerkenswerte Kätzchen, das auch im Winter für Interesse sorgt.

Besonders geschätzt wird die Purpur-Erle nicht nur als Zierbaum in Parks und Gärten, sondern auch als Straßenbaum aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit. Diese Bäume sind schnell wachsend und erreichen in optimalen Bedingungen bis zu 15 Metern in nur 15 Jahren. Außerdem tolerieren sie Trockenperioden, sind jedoch in feuchteren Bedingungen am besten aufgehoben.

Herausforderungen durch den Klimawandel

Die Situation um die Bäume in der Argentinierstraße geht jedoch über die einzelnen Pflanzen hinaus und spiegelt eine größere Herausforderung wider, mit der die Städte im Angesicht des Klimawandels kämpfen müssen. Ein Bericht des Climate Service Center Germany hat gezeigt, dass die Anzahl heißer Tage und Hitzewellen bis zum Jahr 2050 zunehmen wird. Dies bringt zusätzliche Belastungen für Stadtbäume mit sich, die in einem sich verändernden Klima bestehen müssen.

Die Notwendigkeit, hitze- und trockenheitstolerante Baumarten zu verwenden, wird immer wichtiger, um den städtischen Wachstumsbedingungen gerecht zu werden. Trotz des derzeitigen Problems mit den Purpur-Erlen bleibt die Hoffnung, dass die anfänglichen Pflegemaßnahmen helfen werden, die verbliebenen Bäume zu retten. Im besten Fall könnten diese Pflanzen ein Zeichen für nachhaltige Pflege und die richtige Baumartenwahl in Wiener Stadtteilen sein.

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OrtArgentinierstraße, 1040 Wien, Österreich
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