Wiener Telefonzelle in der Taubstummengasse: Abbau steht bevor!

Wiener Telefonzelle in der Taubstummengasse: Abbau steht bevor!
Taubstummengasse, Wien, Österreich - In Wien, genauer gesagt in der Taubstummengasse, sorgt eine altbewährte Telefonzelle für Aufregung unter den Anwohnern. Laut einem Bericht von MeinBezirk ist die Zelle nicht nur stark verschmutzt, sondern auch bis zum Rand mit Zigaretten und Plastikflaschen gefüllt. Die Anwohner haben bereits seit Jahren keinen einzigen Telefonierenden mehr gesehen, was die Frage aufwirft: Ist es an der Zeit für einen Abbau?
Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) hat die Probleme rund um die Telefonzellen im Bezirk angesprochen und bestätigt, dass einige Zellen bereits abgebaut und umfunktioniert wurden – unter anderem zu beliebten Bücherschränken. Dies spiegelt sich in einem größeren Trend wider: Die Nutzung öffentlicher Telefonzellen hat in Österreich und auch in Deutschland in den letzten Jahren stark abgenommen, vor allem seit der Vereinfachung durch die Verbreitung von Mobiltelefonen.
Der langsame Abschied von alten Telefonzellen
Der Rückgang an Telefonzellen ist eine Entwicklung, die nicht nur Wien betrifft. Historisch gesehen war der „Fernsprechkiosk“, wie die erste Telefonzelle genannt wurde, ab 1881 in Berlin ein wichtiges Kommunikationsmittel. Doch seit den 1990er Jahren, als der Telekommunikationsmarkt liberalisiert wurde, haben Mobiltelefone an Bedeutung gewonnen und die Notwendigkeit für öffentliche Telefone verringert. Dazu berichtet DSTGB, dass die Anzahl der aktiven öffentlichen Telefonnummern in Deutschland von über 160.000 im Jahr 1997 auf lediglich ca. 14.000 im Jahr 2022 zurückgegangen ist.
Mit der Einführung des Telekommunikationsgesetzes 2021 wurde der Betreiber A1 von der Verpflichtung entbunden, Telefonzellen zu betreiben. Seither evaluiert das Unternehmen regelmäßig, wann und wo Abbauarbeiten erfolgen. In den nächsten Monaten wird somit auch die Telefonzelle in der Taubstummengasse abgebaut, was für einige Anwohner einerseits ein Gewinn an Sauberkeit bedeutet, andererseits aber auch ein Stück gewohnte Infrastruktur verlieren lässt.
Praktische Herausforderungen beim Abbau
Der Abbau von Telefonzellen gestaltet sich häufig als komplexer Prozess. Wie Ingenieur.de berichtet, müssen vor dem Rückbau verschiedene bürokratische Hürden genommen werden. Darunter fallen die Abschaltung des Stroms und die Beantragung zahlreicher Genehmigungen. Oft ist auch die Reparatur der Pflasterflächen nach dem Abbau ein notwendiger Schritt, der den gesamten Prozess zusätzlich verlangsamen kann.
Doch ob diese Herausforderungen den Abbau der Zelle in der Taubstummengasse ins Stocken bringen werden, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass im Zuge der Digitalisierung und des Wandels der Kommunikationsgewohnheiten der Rückbau von Telefonzellen die logische Konsequenz ist, und die Zukunft immer mehr in Richtung mobiler Kommunikation drängt.
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Ort | Taubstummengasse, Wien, Österreich |
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