Prhistorischer Badespaß: Simmerings geheime Kanalgeschichte!

Entdecken Sie die faszinierende Geschichte Simmerings: Vom Baden im Wiener Neustädter Kanal bis zu aktuellen Veranstaltungen im Bezirksmuseum.
Entdecken Sie die faszinierende Geschichte Simmerings: Vom Baden im Wiener Neustädter Kanal bis zu aktuellen Veranstaltungen im Bezirksmuseum. (Symbolbild/ANAGAT)

Prhistorischer Badespaß: Simmerings geheime Kanalgeschichte!

Bezirksmuseum Simmering, Enkplatz 2, 1110 Wien, Österreich - In Simmering, einem Stadtteil voller Geschichte, erinnern sich viele an die alten Zeiten, als der Wiener Neustädter Kanal nicht nur ein Transportweg war, sondern auch ein einzigartiger Ort zum Baden. Vor etwa 100 Jahren nutzten die Anwohner an heißen Sommertagen die Überfuhr am E-Werk, um ins kühle Nass der Praterauen zu gelangen. Viele Kinder suchten Abkühlung im Wiener Neustädter Kanal, an den heute die Straße „Am Kanal“ im 11. Bezirk erinnert. In der damaligen Zeit war Baden im Kanal allerdings bis 1930 verboten, da dieser ursprünglich dem Lastentransport diente, wie meinbezirk.at berichtet.

Obwohl das Verbot bestand, ließen sich die Badelustigen nicht aufhalten. Der Arbeiterdichter Karl Kaniak schildert in seinem Roman „Die Riviera von Simmering“ (1930), wie viele Menschen aus den umliegenden Stadtteilen den Kanal als Rückzugsort missbrauchten. Oft nutzen die Kinder sogar Lastenschiffe als Trampoline. Bei der Polizei war man wenig erfreut über diese trotzige Haltung und musste regelmäßig eingreifen, um die Badenden zu vertreiben – doch das erwies sich oft als wenig erfolgreich.

Die Geschichte des Kanals

Der Wiener Neustädter Kanal, der 1816 von Anton Behsel entworfen wurde, galt ursprünglich als künstlicher Wasserlauf, der 1797 erbaut und 1803 in Betrieb genommen wurde. Der Kanal erstreckt sich über 63 Kilometer von Wien bis Wiener Neustadt. Sein Hauptzweck war der Transport von Holz, Ziegeln und Kohle aus dem südlichen Donaugebiet nach Wien. Die Idee und der Bau kamen auf Initiative der Wiener Neustädter Steinkohlengesellschaft und wurden von Kaiser Franz II. genehmigt. Mit 50 Schleusen wurde der Höhenunterschied von 100 Metern überwunden, und der Kanal gilt heute als drittgrößtes Fließgewässer Wiens, wie geschichtewiki.wien.gv.at informiert.

In der Blütezeit des Kanals, um die 1840er Jahre, wurden jährlich über 3.700 Schiffsladungen transportiert, die über 58.000 m³ Holz und zahlreiche Ziegel umfassten. Die Kanalschiffe konnten bis zu 22 Tonnen Ladung transportieren. Ein Pferd konnte im Wasser so viel bewegen wie auf der Straße nur etwa 1 Tonne. Ab 1879 wurde der Kanal nicht mehr für die Schifffahrt verwendet, sondern diente als Werkskanal. 1930 wurde schließlich das Wasser des Kanals in den Krottenbach abgeleitet und das Kanalbett 1933 endgültig stillgelegt.

Einladung zum Entdecken

Neben der interessanten Geschichte des Kanals wird auch die Gegenwart in Simmering lebendig. Das Bezirksmuseum am Enkplatz 2 lädt ein, die spannende Geschichte des Kanals und der Aspangbahn zu entdecken. Die Sonderausstellung bietet nicht nur Informationen zum Kanal, sondern präsentiert auch über 3000 Jahre alte Artefakte und Exponate. Die Ausstellung läuft bis zum 25. Juli 2014 und ist kostenlos zugänglich, was ein gutes Geschäft für geschichtlich Interessierte ist. Weitere Informationen zur Geschichte Simmerings sind während der Sommerpause des Museums am 4. Juli von 14-17 Uhr und am 13. Juli von 10-12 Uhr zu finden, ebenfalls mit freiem Eintritt.

Interessierte können sich auf eine spannende Reise durch die Vergangenheit freuen und dabei einiges über die Entwicklung des Kanals und die Bedeutung für die Region erfahren, auch dank der Zusammenarbeit mit der Stadtarchäologie Wien, die einen wertvollen Beitrag zu dieser Dokumentation leistet, wie kipet.wordpress.com betont.

Details
OrtBezirksmuseum Simmering, Enkplatz 2, 1110 Wien, Österreich
Quellen