Wiener Experten warnen: Klimaziele gefährdet – Handeln ist jetzt gefragt!

Zwei Wiener Experten diskutieren Klimaziele und nachhaltige Strategien für Verkehr und Energieversorgung bis 2040.
Zwei Wiener Experten diskutieren Klimaziele und nachhaltige Strategien für Verkehr und Energieversorgung bis 2040. (Symbolbild/ANA)

Wien, Österreich - In Wien wird das Thema Klimaschutz gerade heiß diskutiert. Am 31. Mai 2025 haben zwei Experten in einer spannenden Runde über die Herausforderungen und Lösungsansätze zur nachhaltigen Energieversorgung und zum Verkehr gesprochen. Ein zentrales Ziel: Die Klimaneutralität der Stadt bis 2040. Dabei ist klar, dass Wien an zahlreichen Stellschrauben drehen muss, da aktuell 30 Prozent der städtischen Emissionen auf den Gebäudesektor entfallen, wie der Kurier berichtet.

Ein wichtiger Punkt, der zur Sprache kam, ist die „Raus-aus-Gas“-Strategie, die bereits in die Wege geleitet wurde, um die Wärmeversorgung der Stadt zu dekarbonisieren. Für eine erfolgreiche Umsetzung wird jedoch eine höhere Kesseltauschrate sowie ein stärkeres Bekenntnis zur thermischen Sanierung gefordert. Denn trotz der Initiativen hat die Stadt bei Bestandsgebäuden nur begrenztes Mitspracherecht hinsichtlich der Erreichung von Klimazielen.

Vorschläge für eine grünere Zukunft

Um die Herausforderung besser anzugehen, wurden einige interessante Vorschläge unterbreitet. Dazu zählt die Festlegung von Mindeststandards für Umbauarbeiten und die thermische Sanierung in der Bauordnung sowie eine verbesserte Kommunikation über den Gasausstieg an die Eigentümer. Dies könnte die Stadt unterstützen, die Klimaziele effektiver zu erreichen.

Ein weiteres großes Sorgenkind ist der Mobilitätsbereich, wo 35 Prozent der Emissionen herkommen. Trotz eines festgelegten Ziels, den Anteil der Autofahrten in der Stadt bis 2025 auf 20 Prozent zu senken, stagniert er derzeit bei 25 Prozent. Die Experten plädieren für Maßnahmen zur Reduzierung des Autoverkehrs. Dazu gehört die Regulierung der Parkplätze, eine Reduktion der öffentlichen Parkplätze – die Zahl der Parkplätze in Wien liegt aktuell bei 480.000 – und die Einführung eines flächendeckenden Tempo-30-Limits auf Hauptstraßen.

Wenn diese Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden, könnte der Autoverkehrsanteil auf bemerkenswerte 15 Prozent sinken. Dies würde sogar den Lobautunnel überflüssig machen, ein Plan, der schon seit Jahren in der Diskussion ist.

Ein Blick über den Tellerrand

Im Kontext des Klimaschutzes ist es zudem spannend zu sehen, wie andere Städte, wie zum Beispiel Berlin, vergleichbare Herausforderungen angehen. Berlin konnte seine Kohlendioxidemissionen von 1990 bis 2016 um rund ein Drittel senken, steht jedoch angesichts globaler Erwärmung nach wie vor vor enormen Herausforderungen. Während der Trend der CO2-Emissionsminderung zuletzt stagnierte, sind weitere Anstrengungen dringend erforderlich, um den Klimazielen gerecht zu werden, berichtet Berlin.de.

Es zeigt sich, dass Städte nur 3 Prozent der festen Landoberfläche ausmachen, aber 50 Prozent der Weltbevölkerung beherbergen. Dennoch sind sie für rund 70 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Damit stehen sie im Zentrum der Bemühungen um Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat auch eine umfassende Strategie zur Unterstützung von Städten bei der Schaffung klimaschützender Strukturen entwickelt. Dabei wird ein integrierter Ansatz verfolgt, um das Entwicklungspotenzial der Städte zu nutzen und soziale sowie wirtschaftliche Ungleichheiten zu verringern. Diese umfassenden Bestrebungen sollen helfen, nicht nur die Lebensqualität der Stadtbewohner zu erhöhen, sondern auch globale Klimaziele zu unterstützen, so das BMZ.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien und andere Städte vor großen Herausforderungen im Bereich Klimaschutz stehen, aber mit gemeinsamen Anstrengungen und klugen Strategien eine nachhaltige Zukunft gestalten können.

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Ort Wien, Österreich
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