Wien: Acht Bezirke ohne Verkehrstote – Doch die Gefahr wächst!

Wieden verzeichnete 2024 keine Verkehrstoten, während die Gesamtzahl in Wien anstieg. VCÖ fordert Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit.
Wieden verzeichnete 2024 keine Verkehrstoten, während die Gesamtzahl in Wien anstieg. VCÖ fordert Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit. (Symbolbild/ANA)

Wieden, Österreich - Ein Drittel der Wiener Bezirke konnte im Jahr 2024 aufatmen und verzeichnete keinen einzigen tödlichen Verkehrsunfall. Zu diesen glücklichen Regionen zählen die Innere Stadt, Wieden, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Hietzing, Währing und Liesing. Der Rückgang unfallfreier Bezirke ist aber alarmierend: Von 15 in 2023 gehen die Zahlen 2024 auf nur noch 8 zurück. Dennoch ist die Gesamtbilanz der Verkehrssicherheit in Wien weniger erfreulich. Die Zahl der Verkehrstoten stieg 2024 auf 20, ein Anstieg um 8 im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind die Bezirke Donaustadt, Favoriten und Landstraße, wie Wiener Bezirkblatt berichtet.

Zusätzlich zu den steigenden Todeszahlen lamentieren die Verkehrsexperten über den Anstieg schwer verletzter Personen, der von 559 auf 646 gestiegen ist. Dies entspricht fast 10 % aller Verkehrsunfallgeschädigten in der Stadt. Im Vergleich dazu zeigt eine Betrachtung anderer Bundesländer, dass der Anteil von Schwerverletzten dort fast doppelt so hoch ist. Überraschenderweise ist die Josefstadt hier in einem guten Licht zu sehen, mit nur 6 Schwerverletzten im Jahr 2024, gefolgt von Margareten und Hernals, wo jeweils 13 Personen schwer verletzt wurden.

Forderungen für mehr Sicherheit

Der Verkehrsausschuss des VCÖ (Verkehrsclub Österreich) fordert dringende Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, besonders in Wohngebieten. So sollte es mehr Begegnungszonen, klare Verkehrsführungen und sichere Übergänge geben. „Tempolimits von 30 km/h in Wohngebieten sind ein Schritt in die richtige Richtung“, heißt es in den Stellungnahmen der Experten. Insbesondere die breite Gehsteige und übersichtlichen Kreuzungen tragen zur Reduktion schwerer Unfälle bei. Die notwenigen Schritte zur Gefahrenvermeidung werden auch durch Destatis unterstützt, deren Statistiken zeigen, wie wichtig die Prävention ist.

Doch wie sieht die Verkehrssituation über die Landesgrenzen hinaus aus? Ein Blick nach Deutschland offenbart, dass auch die dortigen Verkehrszahlen ähnlich Wege aufzeigen. Im Jahr 2023 wurden etwa 2,5 Millionen Verkehrsunfälle registriert, was einem Anstieg von 4,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Tragischerweise sind auch dort die Toten und Verletzten in den letzten Jahren gestiegen. Besonders auffällig ist der Anstieg der tödlich verunglückten Fußgänger um 18,8 %.

Präventive Maßnahmen und Rückgang der Unfälle

Die Verkehrsexperten appellieren an alle Verkehrsteilnehmer zur Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen und zur Vermeidung von Ablenkungen, vor allem durch Smartphones. Eine regelmäßig durchgeführte Fahrzeugwartung kann ebenso zu einer positiven Entwicklung beitragen. Wochenblatt betont in ihren Tipps auch die Notwendigkeit, neue Technologien zu nutzen, um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern.

In der Summe zeigen die Statistiken und Forderungen, dass es noch viel zu tun gibt, um die Verkehrssicherheit in Wien und darüber hinaus zu gewährleisten. Während ein Drittel der Bezirke als vorbildlich gelten kann, stehen die Zahlen für die anderen Bezirke in einem beunruhigenden Verhältnis. Die Herausforderung bleibt, die Zahl der Verkehrstoten nachhaltig zu senken und dem Ziel einer sicheren Straßenlandschaft näherzukommen.

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Ort Wieden, Österreich
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