ÖBB verschiebt Verbindungsbahn-Projekt: Bürger kämpfen um Umwelt!

Hietzing: Verbindungsbahn-Projekt verschoben, fehlendes Urteil im Verfahren; Bürgerinitiativen fordern Klarheit und Chancen.
Hietzing: Verbindungsbahn-Projekt verschoben, fehlendes Urteil im Verfahren; Bürgerinitiativen fordern Klarheit und Chancen. (Symbolbild/ANAGAT)

ÖBB verschiebt Verbindungsbahn-Projekt: Bürger kämpfen um Umwelt!

Hietzing, Österreich - In Hietzing bleibt die Verbindungsbahn ein zentrales Thema, das die Gemüter beschäftigt. Die ÖBB hat die Neugestaltung der Verbindungsbahn-Strecke auf unbestimmte Zeit verschoben, da ein rechtsgültiger UVP-Bescheid momentan fehlt. Der Grund für diese Verzögerung liegt im noch laufenden Beschwerdeverfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVwG), dessen Entscheidung im Herbst 2025 erwartet wird. Dies berichtet meinbezirk.at.

Die ÖVP-Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl sieht in der Entscheidung der ÖBB eine Möglichkeit zur Evaluierung des Projekts und hofft auf neue Chancen für die Region. „Ein rechtsgültiger Bescheid ist essentiell, und wir müssen das Verfahren abwarten“, erklärt sie. Sie betont, dass die nächsten Schritte eng mit anderen Projekten abgestimmt werden müssen, was jedoch zur Unklarheit über den exakten Zeitplan führt.

Gespräch unter Anrainern

Währenddessen drückt der stellvertretende SPÖ-Bezirksvorsteher Marcel Höckner seinen Unmut über die Situation aus. Er kritisiert die Verzögerungen und den Widerstand gegen die Verbindungsbahn und hebt hervor: „Rund 20.000 Menschen im Bezirk leben und arbeiten außerhalb. Ein gut durchdachtes Bahnprojekt wäre eine attraktive Option für viele“. Auch Peter Pelz von den Neos Hietzing äußert gemischte Gefühle und fordert eine bessere Planung der ÖBB. „Wir müssen die Verzögerung nutzen, um ein zeitgemäßes Projekt zu entwickeln“, konstatiert er.

Die Situation wird zudem durch die drei Bürgerinitiativen erschwert, die sich gegen den positiven UVP-Bescheid ausgesprochen haben. Sie fordern eine alternative Ausgestaltung des Projekts, um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Zu den Initiativen gehören „Verbindungsbahn-besser“ sowie „Attraktivierung der Verbindungsbahn – Ohne Hochtrasse und Querungsverlust“, die von der ÖVP Hietzing unterstützt werden.

Umweltverträglichkeitsprüfung auf dem Prüfstand

Der UVP-Bescheid, der die Genehmigung für das Projekt „Attraktivierung der Verbindungsbahn“ erteilt hat, stößt bei Anrainern auf bemerkenswerten Widerstand. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie hat die Einsprüche der Bürger zurückgewiesen. Diese verwiesen vor allem auf die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen und die potenziellen Gefahren durch den Güterverkehr, der künftig durch Hietzing rollen könnte. Besonders kritische Stimmen äußern Bedenken hinsichtlich des Gefahrguttransports in der Nähe von Schulen und Kindergärten. Auch das Verkehrsaufkommen könnte durch die Verlegung der Straßenbahngleise beeinträchtigt werden, sodass der Bezirk eine rasche Durchsicht der umfassenden Unterlagen und Stellungnahmen fordert.

Für den dazugehörigen Gestaltungswettbewerb haben die ÖBB und die Stadt Wien klare Vorgaben zu Begrünungsmaßnahmen ausgegeben. Die Einwendungen dreier Bürgerinitiativen und der Umweltorganisation „Alliance for Nature“ stellen jedoch massive Herausforderungen an das Projekt dar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, bis das BVwG im Herbst seine Entscheidung trifft.

Weitere Informationen und Beteiligungsmöglichkeiten zur Umweltprüfung finden Interessierte auf der Webseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: buendnis2021.de.

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OrtHietzing, Österreich
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