EZB senkt Zinsen erneut – Was bedeutet das für Verbraucher?

Feldkirch, Österreich - Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt ihren Kurs der Zinssenkungen fort und hat bekannt gegeben, dass der Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 2,0 Prozent gesenkt wird. Dies geschieht angesichts einer anhaltend schwachen Konjunktur im Euroraum und einer sinkenden Inflation. Seit Mitte 2024 ist dies bereits die achte Zinssenkung, die vor allem darauf abzielt, die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren und die weiteren negativen wirtschaftlichen Auswirkungen abzumildern, wie vol.at berichtet.
Im Mai lag die Inflation im Euroraum bei nur 1,9 Prozent, was unter dem angestrebten Ziel von 2,0 Prozent liegt und einen Rückgang im Vergleich zu 2,2 Prozent im April darstellt. Allerdings zeigt die Verbraucherumfrage, dass viele keine wesentliche Entspannung in den Preisen spüren. Laut tagesschau.de sind die Inflationserwartungen der Bürger:innen gestiegen. Angesichts steigender Lebensmittelpreise, die in den letzten fünf Jahren um 30 Prozent zugenommen haben, wird eine Preissteigerung von 3,1 Prozent in den nächsten zwölf Monaten prognostiziert – der höchste Wert seit über einem Jahr.
Teuerung und deren Auswirkungen
Die grundlegende Situation wird zusätzlich durch Preissenkungen auf dem Markt beeinflusst: Discounter wie Lidl und Aldi planen massive Preisreduktionen auf unterschiedliche Produktkategorien, um im Wettbewerbsumfeld attraktiv zu bleiben. Lidl hat angekündigt, die Preise von 500 Artikeln um bis zu 35 Prozent zu senken, während Aldi Preissenkungen für 1.000 Artikel in Aussicht stellt. Edeka und REWE sind ebenfalls aktiv, was zeigt, dass die großen Handelsketten versuchen, der steigenden Teuerung entgegenzuwirken.
Dennoch bleibt der Anstieg der Nahrungsmittelpreise ein zentrales Thema. Diese haben in bestimmten Kategorien wie Obst und Gemüse inzwischen sogar eine Teuerung von mehr als 4 Prozent erreicht. Die Unsicherheiten zeigen nicht nur fehlendes Vertrauen in die EZB, sondern auch, dass die Verbraucher weiterhin mit steigenden Preisen zu kämpfen haben, wie ebenfalls von tagesschau.de festgestellt wird. Dies führt dazu, dass die Erwartungen an die EZB gesenkt werden, bis sich die Situation bei den Lebensmittelpreisen merklich verbessert.
Die Zukunft der EZB-Strategie
Die EZB hat zudem eine neue geldpolitische Strategie verabschiedet, die ein mittelfristiges Inflationsziel von 2 Prozent festlegt. Diese Strategie berücksichtigt unter anderem klimatische Risiken und wird weiterhin auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen reagieren. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) bleibt als Messgröße für die Preisentwicklung maßgeblich, so die Informationen von bundesbank.de.
Auf absehbare Zeit bleibt eine klare Prognose über zukünftige Zinsschritte der EZB ungewiss. Der EZB-Rat hat sich entschlossen, keinen festen Zinspfad vorzugeben und die Entwicklung der Inflation und der Konjunktur weiterhin im Blick zu behalten. Die nächste Überprüfung der geldpolitischen Strategie ist für 2025 geplant, was darauf hindeutet, dass die EZB die wirtschaftlichen Gegebenheiten genau im Auge behält und bei Bedarf reagieren wird.
Details | |
---|---|
Ort | Feldkirch, Österreich |
Quellen |