Voestalpine trotzt herausforderndem Markt: Leichter Gewinneinbruch!

Voestalpine verzeichnete 2024/25 trotz schwieriger Marktbedingungen einen leichten Gewinneinbruch. Stabilität in der Automobilindustrie bleibt.
Voestalpine verzeichnete 2024/25 trotz schwieriger Marktbedingungen einen leichten Gewinneinbruch. Stabilität in der Automobilindustrie bleibt. (Symbolbild/ANA)

Leoben, Österreich - Trotz eines herausfordernden geschäftlichen Umfelds hat sich die Voestalpine im Geschäftsjahr 2024/25 behauptet. Laut MeinBezirk konnten positive Entwicklungen insbesondere in den Bereichen Bahninfrastruktur, Luftfahrt und Lagertechnik verzeichnet werden. Jedoch musste der Konzern einen Umsatzrückgang auf 15,7 Milliarden Euro hinnehmen, verglichen mit 16,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Auch das operative Ergebnis (EBITDA) fiel von 1,7 Milliarden Euro auf 1,3 Milliarden Euro.

Ein markanter Rückgang zeigte sich beim EBIT, das um etwa 20 Prozent auf 455 Millionen Euro fiel. Der Jahresüberschuss nach Steuern beträgt 179 Millionen Euro, was ebenfalls einen Rückgang darstellt. Ein Lichtblick ist der stabile Free Cashflow von 309 Millionen Euro, während die Nettofinanzverschuldung konstant bei 1,65 Milliarden Euro bleibt. Die Mitarbeiterzahl sank auf rund 49.700 Personen, ein Rückgang von 3,7 Prozent, was die ohnehin angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt signalisiert.

Marktentwicklungen und Herausforderungen

Der Blick auf die verschiedenen Marktsegmente des Unternehmens zeigt, dass die Automobilindustrie eine stabilisierte Nachfrage aufweist, allerdings leidet man an Unterauslastung an einigen deutschen Standorten. In der Bauindustrie und im Maschinenbau gibt es hingegen wenig positive Impulse, da die Auftragslage nach wie vor schwach bleibt. Die Steel Division hat sich zwar im ersten und zweiten Quartal 2024/25 dank hochwertigen Stahls weitgehend stabil gehalten, musste jedoch im dritten Quartal Rückgänge bei der Nachfrage feststellen.

Die Stahlpreise in Europa sind in den ersten neun Monaten des Jahres kontinuierlich gesunken, was die Sorgen um die wirtschaftliche Lage im Stahlsektor verstärkt. CEO Herbert Eibensteiner fordert daher eine verstärkte politische Unterstützung für die Industrie, insbesondere im Hinblick auf die hohen Energiepreise und neue US-Zölle auf Stahlimporte.

Strategische Ausrichtung und Investitionen

Voestalpine verfolgt aktiv eine „Local-for-local“-Strategie, die unter anderem Projekte in Brasilien, Ägypten, Indien und den USA umfasst. Ein zukunftsweisendes Klimaprojekt ist Greentec Steel zur CO₂-Reduktion, in das 1,5 Milliarden Euro investiert werden sollen, wovon bereits ein Drittel umgesetzt ist. Ab 2027 sollen Elektrolichtbogenöfen in Donawitz und Linz die CO₂-Emissionen um 30 Prozent senken, was einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Produktion darstellt.

Im ersten Halbjahr 2024/25 konnte das Unternehmen Umsatzerlöse von 8,0 Milliarden Euro erzielen, was einem Rückgang von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Das operative Ergebnis fiel auf 718 Millionen Euro, was einen Rückgang von 20,5 Prozent bedeutet, während die netton Finanzverschuldung zeitweilig auf 2,0 Milliarden Euro anwuchs, was jedoch um 1,7 Prozent im Jahresvergleich gesenkt werden konnte, wie Voestalpine berichtet.

Abschließend bleibt der Ausblick fürs kommende Geschäftsjahr positiv: Für 2025/26 wird ein EBITDA zwischen 1,4 und 1,55 Milliarden Euro erwartet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Herausforderungen einstellt, die die Branche noch vor sich hat.

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Ort Leoben, Österreich
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