Gartenzeit: So gelingt die prächtige Ernte trotz frostiger Nächte!

Leoben, Österreich - Die Temperaturen sind heuer etwas hinter dem saisonalen Schnitt zurückgeblieben, doch Agrarwissenschaftlerin Katharina Varadi-Dianat gibt Entwarnung für alle Gartenliebhaber. Sie versichert, dass die Natur alles aufholen wird. Im Freiland können nun endlich frostanfällige Gemüsesorten wie Paprika, Paradeiser, Melanzani, Gurken und Zucchini gesetzt werden. Vor allem Gurken sind besonders empfindlich gegenüber Nachtfrösten unter 10 Grad, weshalb hier besondere Vorsicht geboten ist, wie meinbezirk.at berichtet.

Die ersten Ernten von Radieschen, Karotten, Salat und Kräutern stehen bereits in den Startlöchern. Auch die Frühkartoffeln, die im April gesetzt wurden, zeigen möglicherweise schon erste Triebe. Um die Ernte zu steigern, ist es ratsam, die Triebe der Kartoffeln mit Erde anzuhäufeln. Heuer sollten Frühlingssalate wie Lollo Rosso oder Krauthäupl nicht mehr ausgesät werden, da sie bald „schießen“. Stattdessen werden Sommersalate, Lauch und verschiedene Herbstkohlarten empfohlen.

Die Kunst der Gartenpflege

Ein weiterer Aspekt der Gartenarbeit ist die Pflege des Rasens. Regelmäßiges Mähen ist für einen schönen Rasen unerlässlich. Dabei sollte die Höhe nicht zu kurz sein; zwei bis drei Finger hoch sind ideal. Wer einen gepflegten Rasen möchte, sollte diesen auch vertikutieren, um Moos und abgestorbenes Gras zu entfernen. Besonders wichtig ist es, auch auf Unkraut zu achten und dieses regelmäßig zu jäten, damit die Nährstoffe und das Wasser den Pflanzen zugutekommen. Jungpflanzen benötigen zudem eine Düngung, und bei Trockenheit ist häufiges Gießen angesagt. Sinnvoll ist der Einsatz von Pflanzenbewässerungssystemen, die idealerweise mit Regenwasser arbeiten. Das Aufstellen von Pflanzenbewässerungssystemen hilft nicht nur der Pflanzenpflege, sondern auch der Umwelt.

Um den Garten im Einklang mit der Natur zu gestalten, sollten Vogeltränken regelmäßig gereinigt werden, um unerwünschte Insekten zu vermeiden. Zudem können Insektenhäuser Nützlinge anlocken, die für ein gesundes Gartenklima sorgen. Wichtig für die Unterstützung von Nützlingen ist, dass der Garten nicht zu steril angelegt wird. Brennnesseln am Gartenrand sind beispielsweise sehr nützlich für Insekten.

Nützlinge und Schädlinge im Garten

Im überdeckten Gemüseanbau kommen Nützlinge gezielt zum Einsatz, um Schädlingen von Tomaten und Gurken entgegenzuwirken. So unterstützen Hummeln die Bestäubung von Tomaten- und Gurkenblüten, während Schlupfwespen Eier in die Maden der Minierfliegen legen. Die Larven der Florfliege fressen zahlreiche Schädlinge, darunter Blattläuse und Wanzen. Auch der Zweipunktmarienkäfer ist ein hervorragender Mitstreiter im Kampf gegen Schädlinge, da er große Mengen von Blattläusen vertilgt. Informationen zu Nützlingen gibt es bei frey.ch und dem NABU, der auch darstellt, wie sich ein naturnaher Garten erstellen lässt, um Nützlinge anzulocken und Pestizide zu vermeiden.

Um die biologischen Helfer optimal zu nutzen, empfiehlt sich ein begrünter Garten mit heimischen Pflanzen, der wenig Pflege benötigt. Lebensräume für die Nützlinge können durch Holzhaufen und durch das Belassen von Schnittgut und Laub geschaffen werden. Diese Maßnahmen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern tragen auch zu einer reichen Ernte bei. Ein guter Tipp ist, bei der Pflanzenauswahl und -pflege auf die Synergien zwischen Pflanzen und Nützlingen zu achten.

Insgesamt ist die Geduld im Garten das A und O: Wer rechtzeitig pflanzt und sorgfältig pflegt, wird mit einer reichhaltigen Ernte belohnt, darüber sind sich Experten und Hobbygärtner einig.