Sintflutregen setzt Steiermark unter Wasser: Chaos im Supermarkt!

Kapfenberg, Österreich - Heftige Gewitter haben am Montagabend die Steiermark erschüttert und dabei zu einem dramatischen Einsatz der Feuerwehr geführt. In Kapfenberg trat gegen 19 Uhr Wasser in den Verkaufsraum eines Supermarkts ein, was schnelle Reaktionen der Einsatzkräfte erforderte. Die Feuerwehr Kapfenberg-Diemlach war rasch zur Stelle und konnte mit einem Nasssauger das Wasser, das teils mehrere Zentimeter hoch stand, zügig entfernen. Dieser Einsatz stellte sich jedoch als nur der Anfang heraus: Während die Feuerwehrleute mit dem Aufräumen beschäftigt waren, folgte bereits der nächste Alarm. Erst gegen 21 Uhr kehrten die Einsatzkräfte schließlich ins Rüsthaus zurück. Die Lage scheint angespannt, denn für Dienstag werden erneut schwere Unwetter in der Region erwartet. Laut der Wetterplattform „SkywarnAustria“ könnten sich im südöstlichen Teil der Steiermark, von Leibnitz bis Bad Radkersburg, sogar Superzellen bilden. Auch weiter nördlich in der Feldbach-Region bis ins südliche Burgenland und in den Nachbarländern Slowenien sowie Ungarn könnte es zu weiteren Unwettern kommen.
Ein besorgniserregendes Wetterphänomen
Das Chaos in Kapfenberg ist nur ein kleiner Teil eines viel größeren Problems, das durch den Klimawandel verschärft wird. Forschende der Initiative World Weather Attribution warnen, dass Extremwetterereignisse in Zukunft doppelt so häufig vorkommen werden, was insbesondere durch Sturmtief „Boris“ verdeutlicht wird. Dieser brachte sintflutartige Regenfälle mit sich, die die stärksten Niederschläge in Mitteleuropa seit Beginn der Aufzeichnungen darstellen. In den letzten Jahren litten Länder wie Polen, Tschechien und Rumänien unter den Folgen extremen Wetters, die große Verwüstungen anrichteten und das Leben vieler Menschen kosteten.
Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit für solche Extremwetterereignisse verdoppelt und Regenfälle um bis zu sieben Prozent verstärkt. Der Klimawandel hat die Erde seit der vorindustriellen Ära um 1,3 Grad Celsius erwärmt, was zu einem Vielzahl von verheerenden Wetterereignissen geführt hat. Hochwasserereignisse, die früher als einmalige Vorfälle galten, treten nun wiederholt auf, wie die Beispiele aus den Jahren 1997 und 2002 belegen.
Vorbereitung auf die Zukunft
Um solche Katastrophen in Zukunft besser bewältigen zu können, fordert Expertin Maja Vahlberg, den Klimawandel in die Flächennutzungsplanung zu integrieren. Dies könnte die Chancen erhöhen, dass ähnliche Überschwemmungen nicht erneut so schwerwiegende Auswirkungen haben. Trotz der extremen Regenfälle, die diesmal in Mitteleuropa Niederschläge in Rekordhöhe mit sich brachten, gab es glücklicherweise weniger Todesopfer als bei früheren Ereignissen wie 2002, als 232 Menschen ihr Leben verloren. Dies wird als Erfolg von Investitionen in Vorhersagen und Frühwarnsysteme gewertet.
Die EU hat kürzlich zehn Milliarden Euro für Notreparaturen bereitgestellt, um die Schäden zu beheben und die Infrastruktur zu unterstützen. Wissenschaftler warnen jedoch dringend, den Klimawandel nicht nur als vorübergehendes Phänomen zu betrachten. Es wird ein Umdenken gefordert, um die Erwärmung der Erde auf maximal zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, um noch schlimmere Niederschläge und Überschwemmungen zu vermeiden.
Fossile Brennstoffe müssen durch erneuerbare Energien ersetzt werden, um den Klimawandel zu bekämpfen, so die Aufforderung von Joyce Kimutai, während Friederike Otto den Rückzug von Politikern von Klimazusagen kritisiert und auf die existenzielle Bedrohung durch den Klimawandel hinweist. In Anbetracht der gegenwärtigen Wetterlage wird die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen immer dringlicher.
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Ort | Kapfenberg, Österreich |
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