Kapfenberger Ventana Foundry: Sanierung gesichert – 25% zurück für Gläubiger!

Kapfenberger Ventana Foundry: Sanierung gesichert – 25% zurück für Gläubiger!

Werk VI-Straße 56, 8605 Kapfenberg, Österreich - Am Mittwoch fand am Landesgericht Leoben eine wichtige Sitzung zur Sanierung der „Ventana Foundry Kapfenberg Ges.m.b.H.“ statt. Das Unternehmen mit Sitz in der Werk VI-Straße 56 in Kapfenberg hat erneut Insolvenz angemeldet, und zwar zum vierten Mal seit 2011. Diesmal war der Antrag im Juli 2024 eingereicht worden. Die Gläubiger haben schließlich dem Sanierungsplan zugestimmt, was für die 41 Mitarbeiter eine bedeutende Entlastung darstellt und den Fortbestand des Unternehmens sichert, berichtet meinbezirk.at.

Die finanzielle Lage von Ventana ist jedoch ernst: Das Unternehmen hat Passiva in Höhe von 5,37 Millionen Euro und Aktiva von nur 1,13 Millionen Euro. Bei dieser Sanierungsrunde wurden insgesamt 84 Forderungen mit einem Volumen von rund 949.000 Euro angemeldet. Der von den Gläubigern akzeptierte Plan sieht vor, dass die Insolvenzgläubiger eine Quote von 25 Prozent erhalten. Diese Auszahlung erfolgt in drei Raten: 10 Prozent direkt nach der rechtskräftigen Bestätigung des Plans, 10 Prozent nach einem Jahr und die letzten 5 Prozent innerhalb von zwei Jahren.

Sanierungsplan und Newcomer in der Geschäftsführung

Gernot Essl, der nun als 100-prozentiger Gesellschafter tätig ist, hat sich das Ziel gesetzt, die Herausforderungen zu meistern. Die Erfüllung des Sanierungsplans soll durch die Fortführung des Unternehmens erzielt werden. Vor ihm waren die Jahre 2011, 2016 und 2017 mit ähnlichen Schwierigkeiten verbunden. Der aktuelle Sanierungsprozess könnte eine zweite Chance für Ventana darstellen, nachdem das Unternehmen seit 2019 unter diesem Namen firmiert.

Die Schwierigkeiten der Gießerei-Branche

Die Tatsache, dass Ventana in einer solch angespannten Situation steckt, ist Teil eines größeren Trends in der Gießereiindustrie. Auch in Deutschland gibt es besorgniserregende Entwicklungen: Die Teutoguss GmbH musste vor kurzem Insolvenz anmelden. Diese Eisengießerei mit 200 Jahren Geschichte kämpft ebenso mit den Problemen, die die Branche in den letzten Jahren durchlebt hat – darunter die Corona-Pandemie, steigende Energiepreise und globalen Handelskonflikte, wie auf fr.de nachzulesen ist.

Die Herausforderungen sind vielfältig: Fachkräftemangel, Inflation und die Notwendigkeit, neue, umweltfreundliche Produktionsmethoden zu implementieren, machen es der Branche schwer. Im Jahr 2024 meldeten zahlreiche Gießereien Insolvenz an, was für die gesamte Branche schwarz aussieht. Für das kommende Jahr wird sogar eine Zunahme der Insolvenzen im verarbeitenden Gewerbe prognostiziert.

Trotz dieser Herausforderungen zeigt der erfolgreiche Sanierungsplan von Ventana zumindest, dass die Hoffnung auf eine positive Wendung im Gießerei-Sektor nicht ganz verloren ist. Es bleibt abzuwarten, ob Ventana die nötigen Schritte umsetzen kann, um seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich neu zu erfinden.