Wels-Albtraum am Gardasee: Fischer und Urlauber in Alarmbereitschaft!

Am Gardasee breiten sich Welse aus, eine Bedrohung für die heimische Fauna. Fischer und Experten schlagen Alarm und fordern Maßnahmen.
Am Gardasee breiten sich Welse aus, eine Bedrohung für die heimische Fauna. Fischer und Experten schlagen Alarm und fordern Maßnahmen. (Symbolbild/ANA)

Gardasee, Italien - Am Gardasee in Italien, einem beliebten Touristenziel, breitet sich eine neue, beunruhigende Art aus: die Welse, auch als „Torpedos“ bekannt. Laut Ruhr24 sind Fischer alarmiert über die rasante Vermehrung dieser gefräßigen Raubfische. Die warmen Temperaturen des Gardasees bieten ideale Bedingungen für den Europäischen Wels, der zu den größten Süßwasserfischen Europas zählt und bis zu 200 Kilogramm wiegen sowie drei Meter lang werden kann.

Die Ausbreitung der Welse wird durch den Klimawandel weiter begünstigt, da diese Fische wärmeres Wasser bevorzugen. Laut Forschern vom Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei gibt es keinen Grund zur Sorge für Badegäste, da Welse nachtaktiv sind und kleine Zähne haben. Dennoch stellt ihre hohe Fortpflanzungsrate eine Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht im Gardasee dar. Fischer fordern Unterstützung von den Behörden, um diese Entwicklung zu beobachten und gegebenenfalls gegenzusteuern.

Ökologische Auswirkungen und menschliche Eingriffe

Die Welse sind nicht die einzigen Raubtiere im Gardasee. Auch Wölfe, Bären und Luchse sind in der Region anzutreffen. Die Ausbreitung dieser Raubfische könnte erhebliche Auswirkungen auf die einheimische Tierwelt haben, darunter Enten und Kormorane. Experten vermeiden es jedoch, Panik zu schüren, indem sie berichten, dass die Behauptung, Welse würden Hunde angreifen, nicht bestätigt ist.

Der Gardasee ist nicht nur für seine malerischen Städtchen und seine idyllischen Wanderrouten bekannt, sondern er beheimatet auch seltene Fischarten und Krebse. Besonders Tauchern und Hobby-Anglern geraten die Welse ins Visier. Taucher wie Stefano Govi und Marco Porta haben sich darauf spezialisiert, diese Fische mit Harpunen zu jagen. Die Tauchgänge dauern im Durchschnitt zweieinhalb Minuten, wobei die Überlebenschancen der Fische bei unzureichender Trefferplatzierung gering sind.

Fachliche Einschätzungen und der Weg nach vorn

Filippo Gavazzoni, Vizepräsident der Gemeinde Garda, äußert Besorgnis über die wachsende Wels-Population. Die Ausbreitung könnte in den kommenden Jahren zunehmen, besonders wenn Welse von Hobby-Anglern absichtlich in den See eingeschleppt wurden. Die hohe Fortpflanzungsrate und die Anpassungsfähigkeit der Welse zwingen die Fischer zur aktiven Bekämpfung dieser Art. Es gibt spezifische Regeln für das Angeln und Tauchen im Gardasee, um das ökologische Gleichgewicht zu wahren.

In Deutschland hingegen schätzt man, dass aufgrund der sich verändernden klimatischen Bedingungen Welse von mindestens 1,50 Meter Länge in den heimischen Gewässern gefangen werden könnten. Diese Veränderungen stellen nicht nur eine Herausforderung für die bestehenden Fischbestände dar, sondern auch für die Fischer, die auf nachhaltige Praktiken angewiesen sind, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.

Das Phänomen der Wels-Ausbreitung ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, die der Klimawandel in der Fischerei mit sich bringt. Laut dem WWF leiden viele Fischarten an den steigenden Temperaturen und dem erhöhten Kohlendioxidgehalt, was sich negativ auf ihre Fortpflanzung und das Nahrungsangebot auswirkt. Daher ist eine nachhaltige Bewirtschaftung und der Schutz der Aquakulturen unverzichtbar, um den künftigen Fischfang zu sichern und die Meeresbiomasse zu erhöhen.

Für die Urlauber am Gardasee bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auswirken werden. Der See bleibt ein beliebtes Ziel zum Schwimmen, Entspannen und für zahlreiche Freizeitaktivitäten, trotz der Herausforderungen, die er durch die neuen Raubfischarten und den Klimawandel erlebt.

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Ort Gardasee, Italien
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