Kampf um die Almtalbahn: Wels setzt auf zukunftssichere Mobilität!

Wels, Österreich - Der Welser Gemeinderat hat heute, am 29. Mai 2025, einstimmig eine Resolution zum Weiterbetrieb der Almtalbahn verabschiedet. Diese Entscheidung wurde fraktionsübergreifend getroffen und spiegelt das große Interesse der Stadt wider, die Bahnstrecke zwischen Wels und Grünau langfristig zu sichern. Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) sprach sich vehement gegen die angedachte Einstellung der Almtalbahn aus, die er als „Schildbürgerstreich“ bezeichnete. In den letzten Jahren wurden zudem Millionen in die Sanierung der Strecke und in den Neubau des Welser Lokalbahnhofs investiert.
Der Mobilitätsstadtrat Stefan Ganzert (SPÖ) warnte vor den negativen Auswirkungen einer möglichen Stilllegung, insbesondere für den Zugang zur Messe. Er forderte daher eine Attraktivierung der Almtalbahn durch Elektrifizierung und eine dichtere Taktung. Die Almtalbahn gilt als zentrale Mobilitätsachse für Schüler, Pendler und Messegäste, weshalb der Wegfall dieser Verbindung die gesamte Region erheblich schwächen würde. Umso verwunderlicher ist, dass die Existenz der Almtalbahn seit Jahren gefährdet ist.
Ängste um endgültige Stilllegung
Wie von meinbezirk.at berichtet, schüren neue Pläne des Infrastrukturministeriums Sorgen um eine endgültige Stilllegung der Almtalbahn. Der neue Rahmenplan für die Jahre 2025 bis 2030, der von den ÖBB und dem Ministerium erstellt wurde, legt die Investitionsschwerpunkte fest und sieht hohe Investitionen in die Schiene vor. Der Mobilitätsminister Peter Hanke (SPÖ) hat zwar eine große Investitionssumme in Aussicht gestellt, dennoch werden Sparmaßnahmen aufgrund budgetärer Herausforderungen gefordert.
Die Diskussion um mögliche Alternativen, darunter auch die Umstellung auf Busverbindungen, nahm Fahrt auf. Bürgermeister Rabl kritisierte die Situation und bezeichnete die Pläne als „Treppenwitz der Geschichte“. Angesichts der kürzlich getätigten großen Investitionen in die Elektrifizierung der Almtalbahn ist die Unverständnis und Wut in der Region nachvollziehbar. Bürgermeister Gerhard Huber (ÖVP) aus Sattledt äußerte Verwunderung über die Pläne zur Stilllegung, während der Umwelt- und Klimastadtrat Thomas Rammerstorfer (Grüne) die Beibehaltung der Elektrifizierung fordert.
Regionale Reaktionen und wirtschaftliche Bedenken
Zusätzlich äußern auch WKO Obmänner wie Alexander Huber und Franz Edlbauer Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen einer Stilllegung. Auch der Nationalratsabgeordnete Ralph Schallmeiner (Grüne) sieht großes Potenzial für die Almtalbahn. Der Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) kritisierte die Ankündigung als realitätsfern und ohne Einbindung der Region.
Die Rahmenplan-Initiative der ÖBB hat als Ziel eine Stabilität und Kapazitätssteigerung des Bahnnetzes und setzt auf umweltfreundliche Mobilitätsangebote. Im Finanzierungsrahmen für 2025-2030 sind Investitionen von 19,7 Milliarden Euro vorgesehen, wovon über 3,2 Milliarden Euro pro Jahr in die Schieneninfrastruktur fließen sollen, so oebb.at. Dies ist besonders entscheidend, um die Sicherheit und Pünktlichkeit der Fahrgäste zu garantieren.
Insgesamt bleibt die Zukunft der Almtalbahn und damit eine zentrale Verkehrsader für die Region Wels und darüber hinaus ungewiss. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu klären, ob die Almtalbahn erhalten bleibt oder ob tatsächlich Maßnahmen zur Stilllegung ergriffen werden.
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Ort | Wels, Österreich |
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