Zweites schlimmes Unglück: Sechsjähriger Junge von Zug erfasst!

Ottensheim, Österreich - Tragische Ereignisse überschatteten in den letzten Tagen die österreichischen Bahnübergänge. Am Donnerstag, dem 5. Juni 2025, wurde ein sechsjähriger Junge in Ottensheim (Bezirk Urfahr-Umgebung) von einem Zug erfasst, während er mit seinem Fahrrad über die Eisenbahnkreuzung Linzer Straße fuhr. Der Vorfall geschah gegen 16 Uhr, als ein Lokführer mit seinem Zug von Linz in Richtung Rottenegg unterwegs war. Der Junge, der gerade die unbeschrankte Kreuzung überquerte, wurde dabei schwer verletzt. Sein Vater, der direkt hinter ihm mit einem Fahrrad und einem Anhänger, in dem auch die jüngere Schwester saß, fuhr, konnte den Zusammenstoß nicht verhindern. Nach dem schrecklichen Unglück wurde der Junge umgehend ins Krankenhaus gebracht, während sein Vater und der Lokführer vom Kriseninterventionsteam betreut wurden, da sie einen schweren Schock erlitten hatten.
Dieser Vorfall ist besonders tragisch, da es sich bereits um den zweiten derartige Unfall innerhalb weniger Tage handelt. Bereits am Montag wurde ein anderer sechsjähriger Junge in Eferding vor den Augen seiner Mutter und seines Bruders von einem Zug erfasst. Auch dieses Unglück ereignete sich an einem unbeschrankten Bahnübergang, was die Situation umso besorgniserregender macht. Laut pnp.de wurde das Risiko, einen Bahnübergang zu überqueren, durch eine Reihe von Faktoren begünstigt, unter anderem durch die oft unterschätzte Geschwindigkeit der Züge und fehlende Sicherheitsvorkehrungen.
Die Sicherheitslücke an Bahnübergängen
Eine Studie des Internationalen Eisenbahnverbandes UIC zeigt alarmierende Zahlen: 27 % aller Zugunfälle passieren an Bahnübergängen, und der Anteil der tödlichen Unfälle an diesen Stellen beträgt sogar 98 %. Stefan Pöting, Leiter Bahntechnik bei TÜV NORD, betont die Notwendigkeit, die Zahl der schweren Unfälle an Bahnübergängen zu verringern. „Das Risiko wird oft unterschätzt, da leise Züge häufig zu spät bemerkt werden“, erklärt Pöting. Er führt aus, dass technische Sicherheitseinrichtungen wie Schranken oder Warnlichter die Sicherheit erhöhen können, da eine Schranke aktiv umfahren werden müsste, um über das Gleis zu gelangen.
Die Tragik dieser Unfälle wird umso deutlicher, wenn man bedenkt, dass jeder dritte Unfall aus Sicht der Bahn an einem Bahnübergang passiert, während es aus Sicht des Straßenverkehrs weniger als jeder hundertste ist. Pöting fordert mehr Aufklärung über die Gefahren an Bahnübergängen, um solche fatalen Unfälle in Zukunft zu vermeiden. „Warten ist sicherer, als das Risiko einzugehen, einen Unfall zu verursachen“, erklärt er eindringlich. Ein wichtiges Puzzlestück, um das Bewusstsein für die Gefahren an Bahnübergängen zu schärfen.
Parallel zu den Ereignissen in Deutschland
Ein ähnliches Drama ereignete sich auch in Berlin, wo am Mittwochabend eine 38-jährige Frau mit ihrem vierjährigen Kind auf den Gleisen des Hauptbahnhofs von einem einfahrenden ICE-Zug erfasst wurde. Die Frau kam dabei ums Leben, während das Kind mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Die Ermittler gehen von einem Suizid aus, was der Tragödie eine zusätzliche Dimension von Schmerz und Verzweiflung hinzufügt. Rund 50 Rettungskräfte und zahlreiche Polizisten waren im Einsatz, nachdem die Notrufe gegen 18:20 Uhr eingegangen waren. Diese Ereignisse verdeutlichen die Gefahren, denen sich Menschen auf oder in der Nähe von Gleisen aussetzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die jüngsten Unfälle an Bahnübergängen sowohl in Österreich als auch in Deutschland ein dringendes Handlungsfeld für die Sicherheit im Bahnverkehr aufwerfen. Es ist zu hoffen, dass durch mehr Aufklärung und technische Sicherheitseinrichtungen die Zahl der tragischen Unfälle in Zukunft signifikant gesenkt werden kann.
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Ort | Ottensheim, Österreich |
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