Radweg-Blockade auf Nibelungenbrücke: Chaos im Linzer Frühverkehr!

Protestaktionen in Linz blockieren Nibelungenbrücke, provozieren Verkehrsstörungen und Diskussion über Radweg-Abbau.
Protestaktionen in Linz blockieren Nibelungenbrücke, provozieren Verkehrsstörungen und Diskussion über Radweg-Abbau. (Symbolbild/ANA)

Linz, Österreich - Am Dienstagfrüh, den 3. Juni 2025, kam es auf der Linzer Nibelungenbrücke zu einem unerwarteten Verkehrschaos. Zwischen 7.35 und 8 Uhr blockierten sechs Klimaaktivisten eine Fahrspur der Brücke. Zwei von ihnen klebten sich sogar auf der Straße fest. Diese unangemeldete Protestaktion führte dazu, dass die Polizei den Verkehr umleiten musste, was besonders für die Pendler und Schüler in der Stadt erhebliche Verzögerungen mit sich brachte. Die Berichterstattung des Kuriers hebt hervor, dass zahlreiche Buslinien auf die Gleistrasse umgeleitet wurden, was den morgendlichen Verkehr zusätzlich belastete.

Der Vize-Bürgermeister von Linz, Martun Hajart (ÖVP), äußerte sich kritisch zu dieser Blockade und bezeichnete sie als unverantwortlich. „Diese Aktion gefährdet die Sicherheit und bringt hunderte Menschen in Verzug“, so Hajart. Er forderte anstelle von Stillstand einen Dialog über die Mobilitätspolitik der Stadt. Auch der FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml meldete sich zu Wort und forderte strenge Strafen für die Aktivisten, die ihrer Meinung nach lieber zur Arbeit gehen sollten, anstatt arbeitende Menschen zu schikanieren.

Blockade aus Protest

Der Hintergrund der Protestaktion ist der Abbau des Radweg-Provisoriums auf der Nibelungenbrücke. Diese Entscheidung fiel nur eine Woche nach dem offiziellen Start des Projekts, das seit Mitte April in einer Testphase war. Wie die Stadt Linz in einer Mitteilung bekannt gab, wurde beschlossen, das Radweg-Provisorium auf der flussaufwärtigen Seite der Brücke nicht fortzuführen. Sicherheitsbedenken und Probleme im Straßenbahnverkehr führten zu dieser Entscheidung. Seit Beginn des Projekts wurden 97 brenzlige Situationen zwischen Straßenbahnen und Fahrzeugen dokumentiert, die die Linzer Verkehrsbetriebe alarmierten.

„Es war von Anfang an klar, dass das Projekt evaluiert werden würde und keine feste Deadline hatte“, erklärt Hajart. Der Rückbau des Radweg-Provisoriums soll in den nächsten zwei Wochen abgeschlossen sein, abhängig vom Verordnungsverfahren. Die Zusammenarbeit zwischen dem Land Oberösterreich und der Stadt wird jedoch als intensiv und produktiv beschrieben, mit dem Ziel, die Radverkehrssituation langfristig und nachhaltig zu verbessern.

Die Verkehrssituation in Linz und darüber hinaus

Die aktuelle Debatte über die Mobilitätspolitik ist Teil eines größeren Trends, der in ganz Österreich und darüber hinaus zu beobachten ist. Der Verkehrssektor ist für einen großen Teil der energiebedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich, was durch Statistiken aus Deutschland verdeutlicht wird. Im Jahr 2019 stieß der Verkehrssektor in Deutschland 165 Millionen Tonnen CO2 aus. Um die Klimaziele zu erreichen, ist eine drastische Reduktion der Emissionen notwendig. Würde man die Dinge von grundlegend anders denken, könnte der Verkehrssektor zur Lösung der Klimakrise beitragen statt nur deren Ursache zu sein. Zu diesem Zweck sollte eine Transformation der Mobilitätsbranche stattfinden, die auch in Linz das Ziel verfolgt, nachhaltige Lösungen für den Verkehr der Zukunft zu finden, während die Bedürfnisse der Pendler nicht aus den Augen verloren werden.

In Linz steht jedoch die Sicherheit im öffentlichen Verkehr an erster Stelle, was die Entscheidung zur Beendigung des Radweg-Provisoriums rechtfertigt. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Stadt nach dieser turbulenten Aktion in Zukunft ergreifen wird, um die Mobilität zu fördern und gleichzeitig den Klimaschutz im Auge zu behalten.

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Ort Linz, Österreich
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