Proteststurm in Gmunden: Pflegeheim-Schließung erzürnt Bewohner und Angehörige!

In Gmunden sorgt die Schließung des Pflegezentrums Schloss Cumberland für Proteste und massive Betroffenheit unter Bewohnern und Angehörigen.
In Gmunden sorgt die Schließung des Pflegezentrums Schloss Cumberland für Proteste und massive Betroffenheit unter Bewohnern und Angehörigen. (Symbolbild/ANA)

Gmunden, Österreich - In Oberösterreich sorgt die geplante Schließung des Pflege- und Betreuungszentrums Schloss Cumberland in Gmunden für ein großes Aufheben. 79 Bewohner sind betroffen, und die Emotionen liegen hoch. Diese Maßnahme wird von vielen als radikaler Bruch mit dem gewohnten Lebensumfeld angesehen, da zahlreiche Menschen dort seit Jahrzehnten leben. Landesrat Christian Dörfel (ÖVP) musste sich bei einer Protestaktion lautstarken Buhrufen stellen, als er die Entscheidung bekanntgab, die auf die mangelnde Wirtschaftlichkeit einer umfassenden Sanierung des historischen Gebäudes zurückzuführen ist. Laut exxpress.at sind bereits erste Übersiedlungen in andere Alten- und Pflegeheime, unter anderem nach Pfaffing und Steyr, für dieses Jahr geplant.

Die Informationen über die Schließung wurden den Betroffenen nicht direkt mitgeteilt. Viele Angehörige erfuhren erst durch Medienberichte von der Schließung. Dabei zeugen Protestplakate wie „Ihr nehmt uns unser Zuhause und unsere Familie“ von der Verzweiflung und Angst, die die Angehörigen spüren. Die Frustration reicht in der gesamten Einrichtung bis zum Pflegepersonal, dessen Pendelwege sich verlängern werden, und einige Arbeitsplätze in Gmunden verloren gehen. Die Beschäftigten kritisieren die mangelnde Kommunikation mit den Bewohnern und sich selbst. „Die Art und Weise, wie das gehandhabt wurde, ist inakzeptabel“, sagt ein Mitarbeiter, dessen Verzweiflung spürbar ist.

Ein trauriger Trend in der Pflege

Die Schließung von Schloss Cumberland macht nicht nur lokale Schlagzeilen. Ein Blick auf die jüngsten Entwicklungen in der Pflegebranche zeigt, dass solche Maßnahmen leider zum Alltag gehören. Im Jahr 2025 wurden bereits in den ersten Monaten zahlreiche Pflegeheime geschlossen, wie pflegemarkt.com berichtet. Im Januar schlossen 7 Pflegeheime mit 465 Plätzen, und der Trend setzt sich fort. Ob und wie sich dies auf die Gesundheitsversorgung der älteren Generation auswirken wird, bleibt fraglich.

Diese Schließungen sind nicht nur eine Herausforderung für die Bewohner, sondern auch ein Zeichen dafür, wie tief die Sparmaßnahmen im Pflegebereich sitzen. Hunderte Plätze bleiben ungenutzt, auch wenn der Pflegebedarf steigt. Kritiker fordern dringend transparente Nachnutzungspläne und eine nachhaltige Entwicklung von Pflegeeinrichtungen. Der Gmundner Gemeinderat Philipp Wiatschka drängt auf klare Informationen, um mehr Transparenz in dieser kritischen Situation zu schaffen.

Ein Abschied mit Herzschmerz

Für viele Bewohner, die teilweise seit 30 Jahren in Schloss Cumberland leben, wird diese Schließung nicht nur ein Umzug, sondern ein Verlust ihrer Lebensgeschichte. Die Polizei war während der Proteste vor dem Zentrum präsent, um sicherzustellen, dass alles friedlich abläuft. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten, aber eines ist klar: Die betroffenen Menschen verdienen Respekt und ein transparentes Vorgehen in dieser schwierigen Zeit.

Details
Ort Gmunden, Österreich
Quellen