Junge Autorin Miriam Kuczer gewinnt Kreativpreis für Mutige Geschichte

Miriam Kuczer aus Wiener Neustadt erhält den Triebwerk Kreativpreis für ihren eindrucksvollen Text über Mut und familiäre Beziehungen.
Miriam Kuczer aus Wiener Neustadt erhält den Triebwerk Kreativpreis für ihren eindrucksvollen Text über Mut und familiäre Beziehungen. (Symbolbild/ANA)

Wiener Neustadt, Österreich - In Wiener Neustadt wurde kürzlich die Triebwerk Kreativ-Challenge zum Thema „Mut“ veranstaltet, bei der die 17-jährige Miriam Kuczer für ihren eindrucksvollen Text ausgezeichnet wurde. Ihre Geschichte erzählt von einer jungen Frau, die in Montreal zum ersten Mal die Kontrolle über ihr Leben in die eigenen Hände nimmt. Conrad Heßler, der Leiter von Triebwerk, beschreibt den Text als bemerkenswert und betont die damit verbundenen Themen der inneren Zerrissenheit und elterlichen Erwartungen. Kuczers Erzählung behandelt auch die Herausforderungen, eigene Entscheidungen zu treffen, sowie die komplexen familiären Beziehungen, die das individuelle Leben beeinflussen.

Im Rahmen der Auszeichnung erhielt Kuczer eine Triebwerk Goodie-Bag, Gutscheine für den Fischapark und eine Urkunde. Ihr Werk ist auf der Triebwerk-Website nachzulesen.

Kompromisse in familiären Beziehungen

Familienbeziehungen spielen eine entscheidende Rolle für die Entwicklung junger Menschen. Oft wird geglaubt, dass die Jugend die beste Zeit im Leben ist, doch sie kann auch mit vielen Herausforderungen verbunden sein. Laut einer Studie zur Entwicklung der Familie haben familiäre Unterstützungsbeziehungen einen großen Einfluss auf die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Qualität dieser Beziehungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Anzahl und Art der Familienmitglieder.

Konflikte innerhalb der Familie, wie sie auch in Kuczers Text thematisiert werden, sind häufig, vor allem in der Pubertät. In dieser Zeit sind Themen wie persönliche Freiheiten, Verhaltensweisen und familiäre Erwartungen besonders präsent. Autoritative Erziehungsstile zeigen sich als förderlich für das Selbstwertgefühl von Jugendlichen, während negative Beziehungen oft zu Fehlverhalten führen.

Die Herausforderungen des Erwachsenwerdens

Das Konzept der familiären Unterstützung umfasst vier Modalitäten: affektive, verhaltensbezogene, kognitive und motivational. Diese unterschiedlichen Arten der Unterstützung sind für das Wohlbefinden und die Problembewältigung von Jugendlichen entscheidend. Auch die kognitive Entwicklung spielt eine Rolle, da Jugendliche möglicherweise nicht immer die Bewältigungsmechanismen ihrer Eltern übernehmen, was zu Spannungen führen kann.

Ein weiteres Beispiel aus der rechtlichen Sicht auf familiäre Beziehungen zeigt, dass ein Mann nicht einfach gerichtlich feststellen lassen kann, dass er der biologische Vater eines Kindes ist. Das Oberlandesgericht Hamm entschied in einem relevanten Fall, dass die sozial-familiäre Beziehung zwischen dem rechtlichen Vater und dem Kind gewichtiger ist als der Wunsch eines biologischen Vaters (§ AZ: 12 WF 221/20). Solche Entscheidungen verdeutlichen, wie entscheidend familiäre Strukturen für das Wohl des Kindes sein können. In diesem Fall lebte das Mädchen bei ihrer Mutter und deren Ehemann, der nicht der biologische Vater war. Der rechtliche Vater übernahm Verantwortung, da er seit der Geburt des Kindes mit der Mutter und dem Kind zusammenlebte, was die Familiensituation stabilisierte.

Die Beziehung zwischen Jugendlichen und ihren Eltern ist also ein sehr dynamisches Feld, das von vielen Faktoren geprägt ist. Umso wichtiger ist es, dass Eltern das Gespräch mit ihren Kindern suchen, um Konflikte zu verstehen und zu lösen, was auch in Kuczers Erzählung ein zentraler Punkt ist. Diese Aspekte zeigt, wie wichtig das Verständnis für die individuellen Kämpfe und die Suche nach der eigenen Identität in einem komplexen familiären Umfeld sind.

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Ort Wiener Neustadt, Österreich
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