Grüner Wasserstoff-Riese erhebt Schwäbisch Gmünd zur Klimaretter-Hochburg!

In Schwäbisch Gmünd entsteht der größte Elektrolyseur Baden-Württembergs für nachhaltigen Wasserstoff - ein Schritt zur CO₂-freien Produktion.
In Schwäbisch Gmünd entsteht der größte Elektrolyseur Baden-Württembergs für nachhaltigen Wasserstoff - ein Schritt zur CO₂-freien Produktion. (Symbolbild/ANA)

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Grüner Wasserstoff wird zunehmend als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige und karbonfreie Produktion angesehen. Unternehmen wie Lhyfe aus Frankreich setzen auf den Ausbau von Produktionsanlagen in Europa, darunter auch in Schwäbisch Gmünd. Diese Initiative steht im Einklang mit dem globalen Ziel, die hohen CO₂-Emissionen, die durch die konventionelle Wasserstoffproduktion entstehen, stark zu reduzieren. Aktuell verursacht diese in etwa eine Milliarde Tonnen CO₂ jährlich, da sie überwiegend aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wird in Schwäbisch Gmünd der größte Elektrolyseur in Baden-Württemberg mit einer Leistung von 10 Megawatt gebaut, der täglich etwa drei Tonnen grünen Wasserstoff produzieren soll, wie schwaebische-post.de berichtet.

Das Besondere an der geplanten Anlage ist, dass der Wasserstoff direkt aus Windkraft hergestellt werden soll. Diese Strategie soll dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu verringern. Der Betreiber plant, die geforderten Mengen an Wasserstoff nicht nur für industrielle Anwendungen, sondern auch für Wasserstofftankstellen bereitzustellen, welche als potenzielle Abnehmer in Betracht gezogen werden. Derzeit sind jedoch die genauen Abnehmer noch nicht festgelegt.

Investitionen und europäische Projekte

Für die Realisierung des Elektrolyseurs in Schwäbisch Gmünd erhält Lhyfe eine Unterstützung von 6,3 Millionen Euro aus einem Europäischen Förderprogramm. Dies ist Teil einer größeren Investitionsstrategie, die auch die Entwicklung weiterer Produktionsstandorte beinhaltet. Lhyfe selbst hat für eine neue Anlage in Le Havre etwa 300 Millionen Euro in Aussicht gestellt, wovon 149 Millionen Euro staatlich subventioniert werden. Zusätzlich berichtet endress.com, dass die Region auf die Anbindung an die geplante Wasserstoff-Pipeline SEL drängt, um die zukünftigen Bedarfe auf Marktbereitschaft zu decken.

In Berlin eröffnet Siemens Energy eine neue Fabrik für Elektrolyse-Geräte, die zunächst eine Produktion von 1 Gigawatt, in den Folgejahren sogar 2 Gigawatt und schließlich 3 Gigawatt anstrebt. Dieses Joint Venture mit Air Liquide soll dazu beitragen, die Wasserstoffproduktion von Erdgas auf grünen Wasserstoff umzustellen. Die neuen Elektrolyse-Geräte werden nicht nur für den lokalen Markt, sondern auch für internationale Projekte in Dänemark und Schweden genutzt, um den Wasserstoff in der Schifffahrt einzusetzen.

Wirtschaftliche Aspekte und Herausforderungen

Trotz der vielversprechenden Entwicklungen ist grüner Wasserstoff noch mit hohen Kosten verbunden. Aktuelle Preisspannen für grünen Wasserstoff liegen zwischen 8 und 30 Euro pro Kilogramm, was ihn im Vergleich zu fossilem Wasserstoff teuer macht. Der CO₂-Preis in Europa beträgt 70 Euro pro Tonne und wird voraussichtlich ansteigen, was den Druck auf die Industrie zur Senkung der Emissionen erhöhen wird. Zudem stellt die Effizienz der Elektrolyse eine Herausforderung dar, die von Faktoren wie Temperatur, Druck und Wasserreinheit abhängt, wie rbb24.de ausführt.

Dennoch zeigen die gegenwärtigen Initiativen und Investitionen ein starkes Wachstumspotenzial für grünen Wasserstoff, insbesondere in der Industrie und im Verkehr. Lhyfe und Siemens Energy sind nur zwei Beispiele für Unternehmen, die die Transformation in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft aktiv gestalten. Der Schlüssel zur Verbreitung dieser Technologie wird in gemeinschaftlichen Anstrengungen, Forschung und der Förderung erneuerbarer Energiequellen liegen, um die notwendigen Infrastrukturen aufzubauen und die Kosten zu senken.

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Ort Schwäbisch Gmünd, Deutschland
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