Tulln wählt: Tempo 30 für mehr Sicherheit in Wohnvierteln!

In Tulln entscheiden Bürger über Tempolimits in Wohnvierteln. Ergebnisse der Abstimmung am 29. Juni 2025 zeigen Zustimmung zu Tempo 30.
In Tulln entscheiden Bürger über Tempolimits in Wohnvierteln. Ergebnisse der Abstimmung am 29. Juni 2025 zeigen Zustimmung zu Tempo 30. (Symbolbild/ANAGAT)

Tulln wählt: Tempo 30 für mehr Sicherheit in Wohnvierteln!

Tulln an der Donau, Österreich - In Tulln hat die Bevölkerung in zwei Wohnvierteln über zukünftige Tempolimits entschieden. Die Untersuchung der zulässigen Geschwindigkeit auf Gemeindestraßen zeigt, dass Anwohner aktiv in die Verkehrsregelung einbezogen werden. Dies geschieht in Form von Pilotprojekten, die seit Ende 2021 im Komponistenviertel und seit 2024 im Langenlebarner Viertel laufen. Besonders spannend wird es, wenn man die Ergebnisse der jüngsten Befragung betrachtet.

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung, die Ende Juni stattfand, konnten die Bewohner zwischen den Geschwindigkeiten Tempo 30, 40 oder 50 wählen. Die Wahlbeteiligung war bemerkenswert: Im Komponistenviertel gaben von 569 Wahlberechtigten 147 Stimmen ab, was einer Wahlbeteiligung von 25,83 % entspricht. Hier fällten beeindruckende 86,4 % die Entscheidung für Tempo 30. Im Langenlebarner Viertel hingegen lagen die Zahlen etwas niedriger, mit einer Wahlbeteiligung von 29,89 % und 61,73 % der Stimmen für die 30er-Zone, wie meinbezirk.at berichtet.

Bürgermeister unterstreicht die Relevanz der Abstimmung

Bürgermeister Peter Eisenschenk betont die Wichtigkeit der Bürgerentscheidung. „Es ist entscheidend, dass die Anrainer selbst darüber entscheiden können, wie schnell in ihrem Wohnviertel gefahren werden darf“, so der Bürgermeister. Diese Mitbestimmung stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern fördert auch ein sicheres Wohnumfeld. Die Abstimmung fand an zwei Sonntagen, dem 22. und 29. Juni, statt, und zielt darauf ab, mehr Transparenz und Partizipation in der Verkehrsplanung zu schaffen, wie auch oe24.at erwähnt.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass im Komponistenviertel die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrzeuge vor Einführung des Tempolimits von 30 km/h eher unverändert blieb, während im Langenlebarner Viertel die Geschwindigkeit von 50 km/h auf 43,5 km/h sank. Dies deutet darauf hin, dass niedrigere Tempolimits einen positiven Einfluss auf das Fahrverhalten haben können.

Ein Blick über die Grenzen: Tempolimits im internationalen Kontext

Die Diskussion über Tempolimits ist nicht nur in Tulln aktuell, sondern auch in anderen Ländern gibt es kontroverse Debatten. In Deutschland beispielsweise gibt es kein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Autobahnen bei 113,5 km/h liegt, wobei 83 % der Fahrzeuge langsamer als 130 km/h fahren. Befürworter von Tempolimits argumentieren für mehr Sicherheit und Umweltschutz, während Gegner die persönliche Freiheit wahren wollen, wie auf febi.com angedeutet wird.

In Österreich könnte das Beispiel Tullns Schule machen. Die Entscheidung über Geschwindigkeitsbegrenzungen in anderen Gemeindegebieten wird im Herbst getroffen. Hier bleibt abzuwarten, wie viele weitere Gemeinden den mutigen Schritt in Richtung Bürgerbeteiligung und sicherer Verkehr gehen werden.

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OrtTulln an der Donau, Österreich
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