Erntetraditionen in Herzogsdorf: Kornmandln erstrahlen neu!
In Herzogsdorf und Wippenham wird die Tradition der Kornmandln beim Druschfest am 28. September lebendig gehalten.

Erntetraditionen in Herzogsdorf: Kornmandln erstrahlen neu!
In Herzogsdorf wird die Tradition des Kornmandlbildens wiederbelebt und bringt frischen Wind in das ländliche Leben. Am 28. September findet dort im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der Marktgemeinde ein großes Druschfest statt, bei dem die „Kornmandln“ weiterverarbeitet werden. Dabei handelt es sich um historische Getreidebündel, die vor einigen Jahrzehnten noch das Landschaftsbild des Mühlviertels prägten. Reifes Getreide wurde traditionell per Hand geschnitten, zu Garben gebunden und schließlich in Form der Kornmandln präsentiert. Diese Methode ermöglichte das Trocknen von Getreide und Stroh auf dem Feld, bevor sie händisch gedroschen wurden.
Die Ortsbäuerin Maria Erlinger hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie hat ältere Bürger eingeladen, die diese traditionellen Fertigkeiten noch beherrschen. Es ist ein wichtiges Anliegen, das Wissen um die Entstehung der Kornmandln an die nächste Generation weiterzugeben. Für das Druschfest bereiten sich drei Gruppen vor: Senioren, junge Leute von 2014 und neun Schüler, die die Technik neu erlernen.
Ebenfalls glänzen die Erntefeste in Wippenham, die am 27. und 28. August stattfanden. Dort wurde die bäuerliche Arbeitswelt und der historische Arbeitsablauf rund um die Ernte lebendig gehalten. Das Fest begann mit einem Gottesdienst, den der Wippenhamer Pfarrer Pater Wolfgang hielt und musikalisch vom Frauen-Dreigesang "MiaDrei" begleitet wurde. Unter den Höhepunkten fand sich das prägnante Mähen mit einem Pferdegespann sowie die Demonstration der traditionellen Handarbeit beim Dengeln der Sensen und dem Aufstellen der Kornmandl. Bei dem Fest waren an die 100 Kornmandl zu sehen, die ebenfalls beim Druschfest weiterverarbeitet werden.
Aber warum sind Erntefeste wie die in Herzogsdorf und Wippenham so wichtig? Erntefeste haben nicht nur eine tiefere kulturelle Signifikanz, sie sind auch ein lebendiges Geschichtsbuch der Landwirtschaft. In Deutschland haben solche Feste eine über 1000-jährige Tradition, die Dankbarkeit für eine gute Ernte zelebriert. Außerdem stellen die Feste eine Plattform dar, um die Arbeit von Landwirten ins Licht zu rücken und den sozialen Zusammenhalt in den Gemeinden zu fördern. Die Besucher lernen nicht nur die Bedeutung der Landwirtschaft schätzen, sondern haben auch die Möglichkeit, regionale Produkte besser kennenzulernen.
Das Gemeinschaftsgefühl wird durch so manch traditionelle Elemente verstärkt: Festumzüge, Marktstände, und Musik sorgen für eine besondere Atmosphäre. Die Abwechslung zwischen aktivem Mitmachen und dem Genuss von regionalen Spezialitäten lässt die Erntefeste zu einem Erlebnis für Jung und Alt werden. Viele junge Menschen sind mittlerweile begeistert dabei, was zeigt, dass die Bindung zur Landwirtschaft auch in der neuen Generation noch hoch im Kurs steht.
Wenn Sie also die Möglichkeit haben, die traditionellen Methoden des Getreideschneidens und -droschens mitzuerleben oder einfach nur die kulinarischen Highlights der Region zu genießen, sei es in Herzogsdorf oder in Wippenham, dann sollten Sie sich diese Termine nicht entgehen lassen! Denn beim Erntefest geht es nicht nur um die vergangene Ernte, sondern um die Pflege von Traditionen und den Blick in die Zukunft der Landwirtschaft.
Für weitere Informationen zu den Veranstaltungen und der Bedeutung der Erntefeste lesen Sie gerne bei MeinBezirk und Nachrichten nach. Außerdem bietet Jovrita spannende Einblicke in die Wichtigkeit solcher Feste für die Landwirtschaft.