Wieder schwimmen in der Seine: Ein Tag voller Hoffnung und Regen!

Wieder schwimmen in der Seine: Ein Tag voller Hoffnung und Regen!
Paris, Frankreich - Was für ein aufregendes Wochenende für die Pariser! Erstmals seit über 100 Jahren war am letzten Samstag das Baden in der Seine wieder erlaubt. Allerdings hielt das Vergnügen nur kurz, denn am Sonntag mussten die drei neuen Flussbäder aufgrund von starkem Regen wieder schließen. Die Behörden hatten Bedenken bezüglich der Wasserqualität, da ein Überlaufen des Abwassersystems drohte. Dies berichtet Kurier.
Am Samstag lockten die warmen Wassertemperaturen von etwa 25 Grad zahlreiche Schwimmer in die neu eröffneten Anlagen, die, übrigens völlig kostenlos, direkt an der Seine gelegen sind. Besonders bemerkenswert war die 95-jährige Ingrid, die zusammen mit ihrer Enkelin die erfrischenden Wellen genoss. Doch trotz der Vorfreude wurden am Sonntag rote Fahnen gehisst, die ein Badeverbot signalisierten. Die Wasserqualität wird von den zuständigen Stellen kontinuierlich überwacht, und bereits jetzt gibt es Pläne, bis zu den Olympischen Spielen 2024 insgesamt 30 Badestellen zu eröffnen.
Olympische Herausforderungen
Die Schwimmer können sich zudem auf ein großes Ereignis vorbereiten: Während der Olympischen Spiele in Paris, die vom 26. Juli bis zum 11. August stattfinden, wird es ein Wettkampf über 10 Kilometer in der Seine geben. Geplant ist eine Strecke von Pont Alexandre III. zur Pont de Alma, und das wird alles andere als einfach. Bundestrainer Bernd Berkhahn äußerte bereits Bedenken hinsichtlich der Strömung: Aktuell beträgt die Strömungsgeschwindigkeit der Seine etwa 1,2 Meter pro Sekunde. Schwimmer könnten gegen diese Strömung nur mit einer Geschwindigkeit von 40 cm pro Sekunde vorankommen, was die Herausforderung noch größer macht, erklärt DW.
Die Organisatoren sind sich der Problematik bewusst. Im Sommer 2023 musste sogar ein Weltcuprennen aufgrund einer hohen Bakterienbelastung abgesagt werden. Doch die Stadt Paris berichtet, dass die Wasserqualität in den letzten Tagen gut genug war, sodass die Wettkämpfe ohne Bedenken stattfinden können. Französische Sportministerin und die Pariser Bürgermeisterin haben sich gar selbst in die Seine gewagt, um ein Zeichen für die verbesserte Wasserqualität zu setzen.
Zukunftsvision für die Seine
Die Bemühungen um die Reinigung der Seine sind enorm. Bereits 1,4 Milliarden Euro wurden in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert. Die Pariser Bürgermeisterin, Anne Hidalgo, hat sich das Ziel gesetzt, die Seine bis zu den Olympischen Spielen gründlich zu säubern und sicherzustellen, dass alle neuen Badestellen eine gute Qualität bieten. Ein Versprechen, das bis zu Jacques Chirac zurückreicht, der 1988 für sauberes Wasser und sichere Badebedingungen plädierte.
Mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von 3,50 Metern müssen Gäste zudem vor dem Baden spezielle gelbe Schwimmkörper mit Gürtel tragen. Um das Baden sicher zu gestalten, gibt es an den Strandabschnitten die bekannten bunten Fahnen – grün, gelb und rot, die über die aktuellen Badebedingungen informieren. Doch auch Warnungen vor Strömungen, Schlamm und Wasserpflanzen sind an der Seine unerlässlich.
Die Rückkehr des Schwimmens in der Seine war bereits lange überfällig, und trotz der kurzfristigen Schließungen ist die Vorfreude bei den Pariser:innen und den Schwimmer:innen groß. Es bleibt spannend, wie sich die Wasserqualität entwickeln wird und welche neuen Erlebnisse die Seine in Zukunft bereithält. Spiegel berichtet, dass die Stadt Paris auf einem guten Weg ist, die Seine zu einem einmaligen Erlebnis für Einheimische und Touristen zu machen.
Details | |
---|---|
Ort | Paris, Frankreich |
Quellen |